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Das Stadtgespräch Dezember 2016

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Ein normales Bild im letzten Sommer<br />

Mauritius ist sicher.<br />

Mit Sicherheit<br />

im Urlaub!<br />

Erst habe ich gedacht, die französische<br />

Armee macht mitten<br />

im Hochsommer ein Manöver<br />

am Atlantik und ausnahmsweise<br />

dürfen die Soldaten dabei mitten<br />

durch den Ort laufen. Doch dann<br />

bemerkte ich, dass Soldaten und<br />

Polizisten gemeinsam schwer<br />

bewaffnet und in schusssicheren<br />

Westen die Straßen von Lacanau<br />

patrouillierten. Seit meiner<br />

Bundeswehrzeit, und die ist<br />

zum Glück lange her, habe ich<br />

nicht mehr so viele Waffen auf<br />

einmal gesehen. Aber es steckten<br />

offenbar Überlegungen hinter<br />

der Aktion, denn der Badeort<br />

bei Bordeaux ist regelmäßig<br />

Veranstaltungsort der Surf-<br />

Weltmeisterschaften und ganz<br />

offensichtlich gingen in diesem<br />

Sommer nach dem Attentat von<br />

Nizza die Behörden davon aus,<br />

dass erhöhter Sicherheitsbedarf<br />

bestand.<br />

<strong>Das</strong> wirft die Frage auf, wie sicher<br />

die Urlaubsorte tatsächlich<br />

sind. Die Antwort lautet – wie<br />

bei so vielem: Es kommt darauf<br />

an. Was heißt denn überhaupt<br />

Sicherheit? Sicher reisen – inwiefern?<br />

An erster Stelle der Sicherheitsfaktoren<br />

sehen einige<br />

Experten, zum Beispiel das in<br />

Australien ansässige Institut<br />

für Wirtschaft und Frieden, die<br />

Friedlichkeit an. <strong>Das</strong> Institut<br />

fragt also, wie friedlich die Gesellschaft<br />

an sich ist, wie schwer<br />

interne oder internationale Konflikte<br />

wiegen und wie hoch der<br />

Grad der Militarisierung ist.<br />

Kekse und Wasser allgemein<br />

gefährlicher als<br />

Terror<br />

Obwohl die Zahl der Opfer<br />

durch terroristische Anschläge<br />

in den letzten Jahren tatsächlich<br />

sprunghaft angestiegen ist,<br />

kommen in den allermeisten<br />

europäischen Ländern deutlich<br />

mehr Leute dadurch um, dass sie<br />

von der Trittleiter stürzen oder<br />

an Keksen ersticken. In England<br />

sind das bis zu 400 Menschen<br />

im Jahr. Noch gefährlicher ist<br />

Wasser, denn 2015 sind allein<br />

in Deutschland 488 Menschen<br />

ertrunken. Zu den richtigen Killern<br />

kommen wir gleich noch.<br />

Natürlich hängt die Gefahr von<br />

Terroranschlägen tatsächlich<br />

auch vom jeweiligen Land ab.<br />

Rund 80 Prozent aller Terroropfer<br />

auf der Welt kommen aus Syrien,<br />

dem Irak, Afghanistan, Pakistan<br />

und Nigeria. In Europa ist das<br />

Risiko nach einhelliger Meinung<br />

verschiedener Experten dagegen<br />

als grundsätzlich gering einzustufen.<br />

<strong>Das</strong> gilt für Deutschland<br />

und Frankreich ebenso wie für<br />

Spanien oder die Niederlande. So<br />

gut wie gar kein Risiko besteht<br />

für die skandinavischen Länder.<br />

Kleinere und Kleinststaaten<br />

zählen ebenso zu den sichersten<br />

Ländern. Andorra, San Marino,<br />

Monaco, Luxemburg und Malta<br />

rangieren weit oben auf der Liste<br />

der sichersten Reiseziele. Österreich,<br />

Island und die Schweiz<br />

sind unter den absolut sichersten<br />

Ländern der Welt eingeordnet<br />

– nur noch übertroffen von<br />

Singapur und Japan auf Platz 2<br />

und 1. Der Risk-Map-Report stuft<br />

osteuropäische Länder jedoch im<br />

mittleren Bereich ein. Ein mittleres<br />

bis hohes politisches Risiko<br />

kombiniert mit Verbrechensstatistiken<br />

lassen Weißrussland und<br />

auch Bulgarien nur in diesem Bereich<br />

erscheinen.<br />

Ist gefühlte Sicherheit<br />

sicher?<br />

Ein Weg, die Sicherheit verschiedene<br />

Länder zu ermitteln, ist offenbar<br />

auch die Meinungsumfrage.<br />

Zu diesem Zweck wurde der<br />

Mitmach-Datenpool Numbeo gebildet.<br />

Für 117 Länder wird dabei<br />

zum Beispiel detailliert erfragt,<br />

wie sicher sie sind. Jeder der will,<br />

kann sich beteiligen und dabei<br />

Punkte von 0, ganz schlecht, bis<br />

100, optimal, vergeben. So liest

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