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Ein normales Bild im letzten Sommer<br />
Mauritius ist sicher.<br />
Mit Sicherheit<br />
im Urlaub!<br />
Erst habe ich gedacht, die französische<br />
Armee macht mitten<br />
im Hochsommer ein Manöver<br />
am Atlantik und ausnahmsweise<br />
dürfen die Soldaten dabei mitten<br />
durch den Ort laufen. Doch dann<br />
bemerkte ich, dass Soldaten und<br />
Polizisten gemeinsam schwer<br />
bewaffnet und in schusssicheren<br />
Westen die Straßen von Lacanau<br />
patrouillierten. Seit meiner<br />
Bundeswehrzeit, und die ist<br />
zum Glück lange her, habe ich<br />
nicht mehr so viele Waffen auf<br />
einmal gesehen. Aber es steckten<br />
offenbar Überlegungen hinter<br />
der Aktion, denn der Badeort<br />
bei Bordeaux ist regelmäßig<br />
Veranstaltungsort der Surf-<br />
Weltmeisterschaften und ganz<br />
offensichtlich gingen in diesem<br />
Sommer nach dem Attentat von<br />
Nizza die Behörden davon aus,<br />
dass erhöhter Sicherheitsbedarf<br />
bestand.<br />
<strong>Das</strong> wirft die Frage auf, wie sicher<br />
die Urlaubsorte tatsächlich<br />
sind. Die Antwort lautet – wie<br />
bei so vielem: Es kommt darauf<br />
an. Was heißt denn überhaupt<br />
Sicherheit? Sicher reisen – inwiefern?<br />
An erster Stelle der Sicherheitsfaktoren<br />
sehen einige<br />
Experten, zum Beispiel das in<br />
Australien ansässige Institut<br />
für Wirtschaft und Frieden, die<br />
Friedlichkeit an. <strong>Das</strong> Institut<br />
fragt also, wie friedlich die Gesellschaft<br />
an sich ist, wie schwer<br />
interne oder internationale Konflikte<br />
wiegen und wie hoch der<br />
Grad der Militarisierung ist.<br />
Kekse und Wasser allgemein<br />
gefährlicher als<br />
Terror<br />
Obwohl die Zahl der Opfer<br />
durch terroristische Anschläge<br />
in den letzten Jahren tatsächlich<br />
sprunghaft angestiegen ist,<br />
kommen in den allermeisten<br />
europäischen Ländern deutlich<br />
mehr Leute dadurch um, dass sie<br />
von der Trittleiter stürzen oder<br />
an Keksen ersticken. In England<br />
sind das bis zu 400 Menschen<br />
im Jahr. Noch gefährlicher ist<br />
Wasser, denn 2015 sind allein<br />
in Deutschland 488 Menschen<br />
ertrunken. Zu den richtigen Killern<br />
kommen wir gleich noch.<br />
Natürlich hängt die Gefahr von<br />
Terroranschlägen tatsächlich<br />
auch vom jeweiligen Land ab.<br />
Rund 80 Prozent aller Terroropfer<br />
auf der Welt kommen aus Syrien,<br />
dem Irak, Afghanistan, Pakistan<br />
und Nigeria. In Europa ist das<br />
Risiko nach einhelliger Meinung<br />
verschiedener Experten dagegen<br />
als grundsätzlich gering einzustufen.<br />
<strong>Das</strong> gilt für Deutschland<br />
und Frankreich ebenso wie für<br />
Spanien oder die Niederlande. So<br />
gut wie gar kein Risiko besteht<br />
für die skandinavischen Länder.<br />
Kleinere und Kleinststaaten<br />
zählen ebenso zu den sichersten<br />
Ländern. Andorra, San Marino,<br />
Monaco, Luxemburg und Malta<br />
rangieren weit oben auf der Liste<br />
der sichersten Reiseziele. Österreich,<br />
Island und die Schweiz<br />
sind unter den absolut sichersten<br />
Ländern der Welt eingeordnet<br />
– nur noch übertroffen von<br />
Singapur und Japan auf Platz 2<br />
und 1. Der Risk-Map-Report stuft<br />
osteuropäische Länder jedoch im<br />
mittleren Bereich ein. Ein mittleres<br />
bis hohes politisches Risiko<br />
kombiniert mit Verbrechensstatistiken<br />
lassen Weißrussland und<br />
auch Bulgarien nur in diesem Bereich<br />
erscheinen.<br />
Ist gefühlte Sicherheit<br />
sicher?<br />
Ein Weg, die Sicherheit verschiedene<br />
Länder zu ermitteln, ist offenbar<br />
auch die Meinungsumfrage.<br />
Zu diesem Zweck wurde der<br />
Mitmach-Datenpool Numbeo gebildet.<br />
Für 117 Länder wird dabei<br />
zum Beispiel detailliert erfragt,<br />
wie sicher sie sind. Jeder der will,<br />
kann sich beteiligen und dabei<br />
Punkte von 0, ganz schlecht, bis<br />
100, optimal, vergeben. So liest