AB Archiv des Badewesens März 2017
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Wasseraufbereitung · Bädertechnik | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 03/<strong>2017</strong> 160<br />
Gesamtzahl je<br />
Untersuchungs- Mittelwert<br />
periode über 7 Tage Min Max<br />
1. Untersuchungsperiode 1603 229 140 324<br />
2. Untersuchungsperiode 2411 344 230 445<br />
3. Untersuchungsperiode 2161 309 171 485<br />
4. Untersuchungsperiode 2152 307 183 433<br />
j Tabelle 4: Besucherzahlen während der Untersuchungsperioden<br />
Wasserprobe vorher durch ein Membranfilter<br />
der Porenweite 0,45 µm filtriert.<br />
Allerdings sagen weder der DOC noch<br />
der TOC etwas über die Art und Menge<br />
der vorliegenden organischen Substanzen<br />
im Beckenwasser aus. Die Messwerte<br />
beider Parameter unterscheiden<br />
sich im Untersuchungszeitraum nicht<br />
oder wenig voneinander. D. h., partikuläre<br />
Stoffe mit einem Teilchendurchmesser<br />
> 0,45 µm liegen im Beckenwasser<br />
nicht oder wenn überhaupt,<br />
dann nur in sehr geringer Konzentration<br />
vor. Die DOC- und TOC-Werte sind<br />
als niedrig einzustufen und sprechen<br />
für eine effektive Wasseraufbereitung.<br />
In der DIN 19 643-1, Tabelle 2, sind weder<br />
der TOC noch der DOC als Beckenwasserqualitätsparameter<br />
enthalten.<br />
Als Bewertungsgrundlage kann jedoch<br />
die SIA-Norm 385/9 dienen. Sie regelt<br />
die Badebeckenwasserqualität in Gemeinschaftsbädern<br />
der Schweiz. 5) Darin<br />
wird für den TOC-Gehalt <strong>des</strong> Beckenwassers<br />
ein Richtwert (anzustrebender<br />
Wert) von < 2,0 mg/l C und ein<br />
Toleranzwert von 3,0 mg/l C gefordert.<br />
Die Medianwerte <strong>des</strong> TOC lagen in der<br />
1., 2. und 3. Untersuchungsperiode<br />
deutlich unter dem Schweizer Richtwert,<br />
in der 4. Untersuchungsperiode<br />
mit 2,2 mg/l C leicht darüber. Diese<br />
korrelieren nicht mit den Besucherzahlen.<br />
Die Besucherzahlen (siehe Tabelle<br />
4) waren in den Untersuchungsperioden<br />
1 und 2 mit 1603 und 2411<br />
Besuchern sehr verschieden, in der 3.<br />
und 4. Untersuchungsperiode mit 2161<br />
und 2152 Besuchern hingegen nahezu<br />
gleich.<br />
Die TOC- und DOC-Werte (siehe Tabellen<br />
1 und 2) lassen keinen eindeutigen<br />
Zusammenhang zu den Besucherzahlen<br />
erkennen. So lagen die gemessenen<br />
TOC- und DOC-Werte in der 3. Untersuchungsperiode<br />
unter Teillastbetrieb<br />
bei 1,3 mg/l C, und damit ähnlich<br />
niedrig wie in der 1. Untersuchungsperiode<br />
unter Volllastbetrieb<br />
mit deutlich weniger Besuchern. Hingegen<br />
sind die TOC- und DOC-Werte in<br />
der 4. Untersuchungsperiode mit 2,3<br />
und 2,0 mg/l C deutlich höher als in<br />
der 3. Untersuchungsperiode mit jeweils<br />
1,3 mg/l C, und das bei gleichen<br />
Besucherzahlen.<br />
In die DIN 19 643:2012-11 wurde als<br />
neuer chemischer Parameter für das<br />
Beckenwasser die Summe der anorganischen<br />
DNP Chlorit und Chlorat aufgenommen<br />
und mit einem oberen Wert<br />
von 30 mg/l begrenzt. Chlorit (ClO 2 - )<br />
und Chlorat (ClO 3 - ) sind Nebenprodukte<br />
der Chlor<strong>des</strong>infektion, die durch<br />
Disproportionierung (Zerfall) von Hypochlorit<br />
(ClO - ) entstehen. Haupteintragspfad<br />
ist die Dosierung von Natriumhypochloritlösung<br />
(Chlorbleichlauge),<br />
in der sich unter ungünstigen Lagerbedingungen<br />
(Wärme, Licht, Standzeit)<br />
bereits Chlorat gebildet hat. So<br />
wurden in einer Studie <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>gesundheitsamtes<br />
Baden-Württemberg<br />
Natriumhypochloritlösungen in Schwimmbädern<br />
auf ihren Chlorat-Gehalt untersucht<br />
und die Ergebnisse in einem<br />
Merkblatt zusammengefasst. Es wurden<br />
sehr hohe Konzentrationen bei einem<br />
Mittelwert von 28 g/l nachgewiesen.<br />
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