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AB Archiv des Badewesens März 2017

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Wasseraufbereitung · Bädertechnik | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 03/<strong>2017</strong> 174<br />

Spülwassers (Schlammwassers) beurteilt<br />

werden kann.<br />

j Abbildung 4: Start-Stopp-Zyklus beim Auffüllen nach Luftspülung. Dargestellt ist der Wasserstand<br />

im Filter (blau) und das Filterbett (braun) sowie in der darunterliegenden Achse der<br />

Volumenstrom.<br />

blematisch ist eine Bettausdehnung<br />

< 10 % (ca. 12 cm). Hier ist eine Verkeimung<br />

vorprogrammiert.<br />

Notwendiger Rückspülvolumenstrom<br />

Aus der notwendigen Bettausdehnung<br />

kann mit den Spülkurven <strong>des</strong> eingesetzten<br />

Filtermaterials der rechnerische<br />

Rückspülvolumenstrom ermittelt<br />

werden (siehe dazu auch den Artikel<br />

von Dr. Meike Kramer ab Seite 165 in<br />

dieser Ausgabe). Dieser Auslegungswert<br />

<strong>des</strong> Rückspülvolumenstroms ist<br />

notwendig, um die Anlage zu dimensionieren<br />

(z. B. Rückspülpumpe und<br />

Schlammwasserleitung).<br />

Im ungünstigen Fall, wenn nämlich<br />

im Filter kein Sichtfenster vorhanden<br />

ist, ist die Messung <strong>des</strong> Volumenstroms<br />

die einzige Möglichkeit, eine ausreichende<br />

Bettanhebung sicherzustellen.<br />

Dieser „Blindflug“ sollte möglichst vermieden<br />

und zumin<strong>des</strong>t das obere Mannloch<br />

transparent ausgeführt werden.<br />

Eine wiederkehrende Rückspülung mit<br />

offenen Mannloch ist dringend anzuraten.<br />

j Abbildung 5: Erste Rückspülung bei Erhöhung<br />

<strong>des</strong> Rückspülvolumenstroms<br />

Um zu prüfen ob der rechnerisch ermittelte<br />

Volumenstrom tatsächlich erreicht<br />

wird, setzen wir während der<br />

Kontrolle der Filterspülung ein mobiles<br />

Ultraschallmessgerät ein (siehe Abbildung<br />

1). Alternativ kann der Rückspülvolumenstrom<br />

auch über den sinkenden<br />

Wasserstand im Spülwasserbehälter<br />

ermittelt werden.<br />

In der Regel ist mit ausreichender Bettausdehnung<br />

auch der ausreichende<br />

Rückspülvolumenstrom vorhanden.<br />

Dennoch sollte der gemessene Rückspülvolumenstrom<br />

und die Bettausdehnung<br />

mit den theoretisch ermittelten<br />

Werten verglichen werden. In einigen<br />

Fällen wird nämlich trotz ausreichender<br />

Bettausdehnung der vorgesehene<br />

Rückspülvolumenstrom nicht<br />

erreicht. Die häufigsten Gründe sind:<br />

j Großflächige Verbackungen engen<br />

den Strömungsquerschnitt ein.<br />

j Es ist anderes Filtermaterial vorhanden<br />

als angenommen.<br />

Diagnose am Sichtfenster<br />

Der Spülvorgang sollte nicht nur über<br />

den Rückspülvolumenstrom, sondern<br />

auch über ein Sichtfenster (siehe Abbildung<br />

2) beobachtet werden, das seitlich<br />

angebracht ist, wie auch in der aktuellen<br />

Fassung der DIN 19 643 gefordert<br />

(Teil 1, Absatz 10.2). Dieses erfasst<br />

auch den Bereich der Trennschicht<br />

Sand/Filterkohle. Im Optimalfall sollte<br />

es so weit nach oben reichen, dass<br />

die komplette Bettausdehnung zu sehen<br />

ist und zudem die Trübung <strong>des</strong><br />

Der Wert solcher seitlichen Sichtfenster<br />

wird leider noch von vielen Anlagenbauern<br />

unterschätzt, eröffnen sie<br />

dem Betreiber bzw. dem Technikpersonal<br />

doch die Möglichkeit, den Zustand<br />

<strong>des</strong> Filters ohne weiteren Aufwand<br />

mit einem Blick zu kontrollieren<br />

und die Bettausdehnung der Sandschicht<br />

bei der Filterspülung einfach<br />

auszumessen. Allerdings ist für diese<br />

Messung die Filterbetthöhe vor Rückspülung<br />

kein gutes Ausgangsmaß und<br />

führt zu Fehlmessungen, da sich im<br />

Betrieb in der Regel Filterbettverwerfungen<br />

und Setzungen einstellen. Statt<strong>des</strong>sen<br />

sollte zur Differenzbildung die<br />

Höhe <strong>des</strong> Filterbetts während und nach<br />

der Rückspülung ermittelt werden.<br />

Am seitlichen Sichtfenster ist folgen<strong>des</strong><br />

zu sehen:<br />

j die Bettausdehnung der Kohle<br />

j die Bettausdehnung <strong>des</strong> San<strong>des</strong><br />

(DIN 19 643: Schichtgrenze)<br />

j der Zustand und die Körnung <strong>des</strong><br />

San<strong>des</strong><br />

j die Schichthöhen von Sand und<br />

Kohle<br />

j Befindet sich Unterkorn auf dem<br />

Sand?<br />

j Befindet sich Sand in der Kohle<br />

oder Kohlepartikel im Sand?<br />

j die Trübung bei Rückspülung<br />

Sichtfenster müssen innenbündig eingebaut<br />

werden. Selbst ein Rückstand<br />

von 1 cm führt dazu, dass die Fenster<br />

mit der Zeit zusetzen und eine korrekte<br />

Beurteilung <strong>des</strong> Filterzustan<strong>des</strong> behindert<br />

wird.<br />

j Abbildung 6: Schmutzstoffe kommen nach<br />

der Erhöhung der Spülgeschwindigkeit an die<br />

Oberfläche.

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