AB Archiv des Badewesens März 2017
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191 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 03/<strong>2017</strong> | Verbände · Deutsche Gesellschaft für das Badewesen<br />
auch auf die Nachnutzung von Häusern<br />
oder auch Anlagen, da der Betrieb<br />
auch einen großen Einfluss auf die<br />
Energieeffizienz hat.<br />
Das Ministerium hat nun einen Internet-Aufruf<br />
veröffentlicht, in dem Vorschläge<br />
für das energieeffiziente Bauen<br />
gesammelt werden sollen; dabei<br />
wird vor allen Dingen die Diskussion<br />
mit den Architekten gesucht. Insgesamt<br />
hat sich die Einsicht durchgesetzt,<br />
dass Planungen und Forschungen nicht<br />
an der Praxis vorbeigehen dürfen. Im<br />
Mai diesen Jahres wird es 40 Jahre<br />
Energieforschung in Deutschland geben;<br />
das Ministerium hat nun die Forschungsaktivitäten<br />
in diesem Bereich<br />
mit der Begleitforschung „Energie in<br />
Gebäuden und Quartieren“ gebündelt.<br />
Einen Ausblick auf die internationale<br />
Sicht auf die globale Energiewende gab<br />
Kamel Ben Naceur, Director Sustainability,<br />
Technology and Outlooks der<br />
Internationalen Energieagentur in Paris,<br />
der zum Anfang deutlich machte,<br />
dass die CO 2 -Emissionen weltweit nach<br />
wie vor steigen. Als positiv sei jedoch<br />
zu verzeichnen, dass auch der Anteil<br />
erneuerbarer Energien steige. Der Energiegipfel<br />
in Paris habe hoffnungsvolle<br />
Zeichen gesetzt; zum Erreichen der<br />
Klimaschutzziele sei aber die Forschung<br />
unverzichtbar.<br />
Für die Internationale Energieagentur<br />
sei das BMWi ein wichtiger Partner;<br />
Naceur stellte auch heraus, dass Deutschland<br />
über die Gesellschaft für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit Energieeffizienz<br />
weltweit fördere. Zum Erreichen<br />
der Klimaschutzziele bis zum Jahr<br />
2050 seien jedoch noch erhebliche Anstrengungen<br />
erforderlich; eine wichtige<br />
Rolle spielten hierbei die Städte,<br />
die sich im Bereich der Energieeffizienz<br />
schnell entwickelten. Grüne städtische<br />
Gebäude seien wegen ihrer Vorbildwirkung<br />
wichtig.<br />
j Dr. Frank Heidrich begrüßte die Teilnehmer<br />
<strong>des</strong> Kongresses im Namen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums<br />
für Wirtschaft und Energie.<br />
Interessanterweise machte Naceur auch<br />
darauf aufmerksam, dass der Verkehr<br />
ein wichtiger Emittent von CO 2 sei, und<br />
brachte hier höhere Mineralölsteuern<br />
ins Gespräch – eine Sichtweise, die sicherlich<br />
beim ADAC und beim Bun<strong>des</strong>verkehrsministerium<br />
auf wenig Gegenliebe<br />
stoßen dürfte.<br />
Die zentralen Herausforderungen<br />
der Energiewende<br />
Prof. Dr. Dirk Müller, der an der RWTH<br />
in Aachen lehrt, stellte zunächst die<br />
Begleitforschung „Energie in Gebäuden<br />
und Quartieren“ vor, die diesen<br />
Kongress inhaltlich konzipiert hatte.<br />
In der Begleitforschung unterziehen<br />
Wissenschaftler unterschiedlicher Fakultäten<br />
alle in diesem Bereich geförderten<br />
Forschungsvorhaben einer systematischen<br />
Auswertung.<br />
Als Moderator der 1. Session <strong>des</strong> Kongresses<br />
beschrieb Professor Müller die<br />
zentralen Herausforderungen der Energiewende.<br />
Er machte deutlich, dass –<br />
wenn die Klimaschutzziele für Deutschland<br />
bis 2050 erreicht werden sollen –<br />
noch eine drastische Reduktion der<br />
CO 2 -Emissionen erforderlich ist. Falls<br />
das Tempo der Entwicklung bis zum<br />
j Kamel Ben Naceur von der Internationalen<br />
Energieagentur in Paris beschrieb die internationale<br />
Sicht auf die globale Energiewende.<br />
jetzigen Zeitpunkt beibehalten würde,<br />
dann wären diese Ziele erst im Jahr<br />
2150 erreichbar.<br />
Er machte auch deutlich, dass die Forschung<br />
besser koordiniert werden müsse;<br />
als Beispiel nannte er Datenbanken,<br />
Experten-Workshops oder auch<br />
die Landkarte der Projekte – eine Internet-Seite,<br />
auf der künftig alle Projekte,<br />
die sich mit der Forschung zur<br />
Energieeffizienz befassen, gezeigt werden<br />
sollen. Auch für Professor Müller<br />
erfüllen die Kommunen, hier insbesondere<br />
die Forschung zur Energieeffizienz<br />
in Quartieren, eine wichtige<br />
Funktion.<br />
Der Referent stellte dann die Themenblöcke<br />
der Konferenz vor, die in insgesamt<br />
vier Sessionen behandelt wurden:<br />
j Plusenergie- und netzdienliche<br />
Gebäude: Bauliche Beiträge für die<br />
Energiewende<br />
j Dezentrale Energieversorgungskonzepte<br />
in Stadtquartieren<br />
j Wirtschaftlichkeit für Wärmeund<br />
Kältenetze<br />
j Methoden und Tools zur integralen<br />
Planung<br />
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