AB Archiv des Badewesens März 2017

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165 AB Archiv des Badewesens 03/2017 | Bädertechnik · Wasseraufbereitung Aktuelle Erfahrungen zur Legionellenprophylaxe im Schwimmbeckenwasser Filterdesinfektion – Filtersanierung – Optimierung der Filterspülung Bädertechnik Dr. Meike Kramer, Wasserlabor, RheinEnergie AG, Köln Seitdem das Filtrat regelmäßig monatlich auf Legionellen untersucht wird, wie es die überarbeitete Fassung DIN 19 643 seit 2012 fordert, wird deutlich, dass Legionellenbefunde häufig in direktem Zusammenhang mit einer suboptimalen Filterspülung stehen. Beim Nachweis von Legionellen im Filtrat muss so lange weiter beprobt werden, bis der Filter in einen Legionellen-freien Zustand versetzt wurde. Erfahrungswerte der letzten Jahre zeigen, dass dem technischen Personal dann oft eine klare Handlungsanweisung fehlt und lange herumprobiert wird, ohne dass sich der gewünschte Erfolg einstellt. Um diese Lücke zu schließen, werden Anregungen zum zielführenden Vorgehen bei der Filterdesinfektion und -sanierung sowie zur Optimierung von Betriebsparametern gemacht. Einleitung Mit dem Erscheinen der aktuellen Fassung der DIN 19 643 hat sich der Schwerpunkt der Legionellen-Überwachung im Badewasser von der Untersuchung des Beckenwassers auf das Filtrat verschoben. 1) Das ist sinnvoll, weil die Hauptursache für Legionellen im Beckenwasserkreislauf tatsächlich in den allermeisten Fällen ein verkeimtes Filterbett ist. Legionellen vermehren sich bei Wassertemperaturen ab 23 °C, wenn zusätzliche Faktoren die Biofilmbildung begünstigen. Mikrobiell verfügbare Nährstoffe, die sich bei hoher Schmutzfracht und ungenügender Filterspülung im Filter anreichern, bilden daher die Grundlage für die Legionellen-Besiedlung. Hinzu kommt die Abwesenheit von Desinfektionsmittel in tieferen Filterschichten, wenn adsorptiv wirksame Filtermaterialien mit hohem Chlorzehrungspotenzial verwendet werden. Daher kommt der effektiven Filterspülung eine zentrale Bedeutung bei der Legionellenprophylaxe zu. Bei regelmäßiger Kontrolle lässt der frühzeitige Nachweis einer Legionellen-Kontamination des Filtrates noch genügend Handlungsspielraum, um das Problem zu beheben, bevor es zu gesundheitlich bedenklichen Konzentrationen im Beckenwasser kommen kann. Erste Erfahrungen nach Einführung der monatlichen Filtrat-Untersuchung Die Forderung der DIN 19 643 nach einer regelmäßigen mikrobiologischen Untersuchung des Filtrates, speziell auch auf Legionellen, wurde von den meisten Gesundheitsämtern umgesetzt, nachdem Anfang 2014 die erläuternde Empfehlung des Umweltbundesamtes erschien, die konkrete Vorgaben zur Überwachung durch die Gesundheitsbehörden macht. Damit entsteht erstmals eine breite Datenbasis, auf wel
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