AB Archiv des Badewesens März 2017

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Wasseraufbereitung · Bädertechnik | AB Archiv des Badewesens 03/2017 166 cher der mikrobiologische Zustand von Festbettfiltern in öffentlichen Bädern umfassend beurteilt werden kann – obwohl die Datenquelle etwas inhomogen ist, weil die zuständigen Gesundheitsämter durchaus unterschiedliche Auflagen zum Überwachungsprogramm machen, was die Auswahl der Parameter und die Häufigkeit der Untersuchungen betrifft. So werden Legionellen im Filtrat zwar häufiger untersucht, aber nicht unbedingt im monatlichen Rhythmus. Weitere mikrobiologische Parameter (z. B. Koloniezahl, Pseudomonas aeruginosa) werden bei der Routineüberwachung der Filtrate seltener berücksichtigt. Zudem liegen für Beckenwasser-Proben in der Regel weniger Legionellen-Daten vor als für Filtrat-Proben, weil die regelmäßige Untersuchung von Legio nellen im Beckenwasser nur bei Betrieb von aerosolbildenden Attraktionen empfohlen wird (z. B. Wasserpilze, Warmsprudelbecken); sie ist ansonsten erst dann erforderlich, wenn im Filtrat Legionellen nachgewiesen wurden. Abbildung 1 a zeigt in diesem Zusammenhang eine erste Auswertung von Daten aus 133 Becken und 125 korrespondierenden Filtern über einen Zeitraum von zwei Jahren. Dabei wird zunächst deutlich, dass in 96 % der Beckenwasser-Proben und 87 % der Filtrat-Proben im gesamten Untersuchungszeitraum keine Legionellen nachgewiesen werden konnten. Nur in 0,1 % der Beckenwasserproben kam es zu einer Konzentration von über 100 KBE/ 100 ml (entsprechend 1 KBE/ ml), die gemäß der alten Fassung der DIN 19 643- 1996 zu einer Schließung des Beckens geführt hätte. Dank der konzentrationsabhängigen Bewertung und der Einführung von Maßnahmewerten ist mittlerweile erst bei wesentlich höheren Konzentrationen eine gesundheitlich begründete Beckenschließung notwendig (siehe Tabelle 1). kontaminiert (> 1000 KBE/100 ml). Der vergleichsweise hohe Prozentsatz der „kontaminierten“ Filter kommt dadurch zustande, dass niedrige Legionellen- Konzentrationen, die analytisch mittels Membranfiltration von 100 ml Probe erfasst werden (Konzentrationen > 100 KBE/ 100 ml werden parallel in einem sepaj Abbildung 1 a: Legionellen-Daten aus 133 Becken und 125 korrespondierenden Filtern, die in einem Zeitraum von zwei Jahren nach den Auflagen von fünf verschiedenen Gesundheitsämtern erhoben wurden. Die Auswertung bezieht sich auf die insgesamt untersuchten Proben. Abbildung 1 b zeigt den Anteil der Becken oder Filter, die zumindest einmal im gesamten Untersuchungszeitraum von einer Legionellen-Kontamination betroffen waren. Vor diesem Hintergrund war die Hälfte der untersuchten Filter als kontaminiert einzustufen (1 - 1000 KBE/ 100 ml), weitere 6 % sogar als hoch Legionellen in 100 ml Beckenwasser Filtrat < 1 keine Kontamination keine Kontamination 1 - 100 geringe Kontamination > 100 - 1000 mittlere Kontamination Kontamination > 1000 hohe Kontamination* hohe Kontamination j Tabelle 1: Bewertung von Legionellen im Beckenwasser und im Filtrat nach DIN 19 643-2012 * bei > 10.000 KBE/100 ml und Legionellen-Nachweis im Filtrat sofortige Nutzungsuntersagung
167 AB Archiv des Badewesens 03/2017 | Bädertechnik · Wasseraufbereitung Wellness Badeschuh Antibakteriell Rutschhemmend Massage Effekt Besonders bei Filtern, die wiederholt auffällige Legionellen-Befunde aufwiesen, die durch eine Filterdesinfektion nicht in den Griff zu bekommen waren, ergaben sich bei näherer Bej Abbildung 1 b: Legionellen-Daten aus 133 Becken und 125 korrespondierenden Filtern, die in einem Zeitraum von zwei Jahren nach den Auflagen von fünf verschiedenen Gesundheitsämtern erhoben wurden. Die Auswertung bezieht sich auf die in den untersuchten Becken und Filtern im gesamten Untersuchungszeitraum erfassten Maximalkonzentrationen. raten Ansatz untersucht), bei hoher Begleitflora auf dem Membranfilter weder ausgezählt noch sicher ausgeschlossen werden können, wie Abbildung 2 verdeutlicht. Solche Befunde wurden in Abbildung 1 b mit einbezogen, denn sie weisen auf einen zumindest zeitweise nicht einwandfreien mikrobiologischen Zustand hin, auch wenn keine Legionellen nachgewiesen werden konnten. Sie geben daher wichtige Zusatzinformationen. 1. Filterspülung 2. Überprüfung der Aufbereitung 3. Maßnahmen unter Einbeziehung von Fachleuten, z. B. Hochchlorung oder Austausch des Filtermaterials jeweils mit anschließender Nachuntersuchung (Filtrat und Beckenwasser) j Tabelle 2: Handlungsoptionen zur Beseitigung der Kontamination bei Legionellen-Nachweis im Filtrat nach DIN 19 643-2012 (vereinfachte Darstellung) www.fashy.de anzeige_adb_20170210_RZ.indd 1 10.02.2017 15:16:12
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