AB Archiv des Badewesens März 2017
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169 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 03/<strong>2017</strong> | Bädertechnik · Wasseraufbereitung<br />
nicht im Filtrationsbetrieb, sondern<br />
nur während der Filterspülung möglich,<br />
wenn die Filterkörner während<br />
der Fluidisierung <strong>des</strong> Filterbetts frei<br />
zugänglich sind.<br />
Wenn ein Spülwasserspeicher vorhanden<br />
ist, kann die gewünschte Chlorkonzentration<br />
(50 mg/l) in dem zur<br />
Spülung erforderlichen Volumen bereits<br />
dort eingestellt werden. Zum Ende<br />
der Wasserspülung wird der Spülvorgang<br />
abgestoppt. Es folgt eine Einwirkzeit<br />
von bis zu zwölf Stunden.<br />
Nach unserer Erfahrung kann bereits<br />
eine Einwirkzeit von vier Stunden erfolgreich<br />
sein. Die Chlorkonzentration<br />
zu Beginn und zum Ende der Einwirkzeit<br />
muss gemessen und dokumentiert<br />
werden (Messung aufgrund der umgekehrten<br />
Fließrichtung am „Rohwasser“-Entnahmehahn;<br />
Messung von vorverdünnten<br />
Proben, da übliche Chlortests<br />
nur Konzentrationen bis ca. 2 mg/l<br />
erfassen). Sie sollte am Ende noch min<strong>des</strong>tens<br />
10 mg/l Cl betragen. Anschließend<br />
wird der Spülvorgang fortgesetzt.<br />
Es kann sinnvoll sein, die Spülung mit<br />
„hochgechlortem Spülwasser“ dreimal<br />
nacheinander zu wiederholen, wenn<br />
die Gegebenheiten es erlauben. Dabei<br />
kann die Einwirkzeit bei den ersten<br />
beiden Spülungen auf 30 Minuten reduziert<br />
und erst bei der letzten Spülung<br />
auf vier bis zwölf Stunden verlängert<br />
werden.<br />
Gibt es keinen Spülwasserbehälter bzw.<br />
keine weitere Möglichkeit, das Spülwasser<br />
„hochzuchloren“ (z. B. über Dosierung<br />
konzentrierter Chlorlösung mit<br />
einer geeigneten Dosierpumpe in eine<br />
Impfstelle unmittelbar in die Spülwasserleitung<br />
vor dem Filter), so wird die<br />
Chlorlösung in der Praxis in der Regel<br />
vor der Spülung direkt in den Filter eingebracht<br />
(z. B. über das Mannloch). Zur<br />
besseren Einmischung <strong>des</strong> Chlors in<br />
das Filterbett kann die Luftspülphase<br />
genutzt werden. Weil bei einsetzender<br />
Wasserspülung eine starke Verdünnung<br />
erfolgt, muss die Chlorlösung<br />
entsprechend hoch konzentriert sein.<br />
Unabhängig davon, wie die Chlorlösung<br />
in den Filter eingebracht wird,<br />
muss im Vorfeld die Materialbeständigkeit<br />
geprüft und die Einhaltung der<br />
Arbeitsschutzvorgaben gewährleistet<br />
werden.<br />
Vor die Wiederaufnahme <strong>des</strong> regulären<br />
Betriebs sollte der Filter „klargespült“<br />
werden, um zu hohe Chlorkonzentrationen<br />
im Beckenwasser auszuschließen.<br />
Zur Erfolgskontrolle der Desinfektionsmaßnahme<br />
sollte das Filtrat nach sieben<br />
bis zehn Tagen erneut auf Legionellen<br />
untersucht werden. Dabei ist zu<br />
beachten, dass chlorzehrende Filtermaterialien<br />
nicht immer erfolgreich<br />
<strong>des</strong>infiziert werden können. Anstelle<br />
wiederholter Desinfektionsmaßnahmen<br />
sollte in solchen Fällen ein Austausch<br />
<strong>des</strong> Filtermaterials vorgenommen werden.<br />
Überprüfung der Aufbereitung<br />
Vor dem Hintergrund der Legionellenprophylaxe<br />
ist das vordergründige Ziel<br />
einer Überprüfung der Aufbereitung,<br />
Fehler bei der Filterspülung zu erkennen<br />
und zu beheben, um letztlich einen<br />
ausreichend hohen Schmutzaustrag<br />
zu gewährleisten. Zur Erfassung<br />
<strong>des</strong> Ist-Zustands ist in diesem Zusammenhang<br />
zunächst die Auswertung<br />
anlagen- und betriebstechnischer Kenngrößen<br />
und deren spätere experimentelle<br />
Überprüfung und ggf. Optimierung<br />
erforderlich, wie im Folgenden<br />
beschrieben.<br />
Theoretische Ermittlung <strong>des</strong> zur<br />
Filterspülung min<strong>des</strong>tens<br />
erforderlichen Volumenstroms<br />
Je nach Korngrößen und Schichthöhen<br />
von Sand und Filterkohle sind unterschiedliche<br />
Spülgeschwindigkeiten notwendig,<br />
um die notwendige Bettausdehnung<br />
zu erreichen. Weil die leichtere<br />
Filterkohle früher fluidisiert, ist<br />
die Min<strong>des</strong>tgeschwindigkeit durch den<br />
schwereren Sand vorgegeben. Aus den<br />
entsprechenden Spülkurven (verfüg<br />
Legionellen? Pseudomonaden?<br />
2<br />
Wir reinigen und<br />
<strong>des</strong>infizieren professionell.<br />
1<br />
3<br />
Vorbeugend oder im Fall<br />
einer Verkeimung sollten Sie<br />
uns als Profis beauftragen:<br />
1 Rohrleitungssystem:<br />
Wir <strong>des</strong>infizieren<br />
den kompletten<br />
Wasserkreislauf.<br />
2 Wasserspeicher:<br />
Wir reinigen und<br />
<strong>des</strong>infizieren wirksam<br />
gemäß DIN 19643-1.<br />
3 Filtermaterial:<br />
Wir beseitigen<br />
organische Substanzen.<br />
Obenketzberg 7 · 42653 Solingen<br />
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