Betriebliche Altersversorgung - PSVaG
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aus privater Kapitalbildung oder betrieblichen Vorsorgesystemen finanziert;<br />
wobei sogleich vorsorglich hinzuzufügen ist, dass die realen Kosten der demographischen<br />
Entwicklung nicht notwendigerweise gleichzusetzen sind mit einer<br />
höheren Belastung, da – wie wir aus der Finanzwissenschaft wissen – die Belastungswirkungen<br />
von Abgaben immer im Verhältnis zur absoluten Höhe der belasteten<br />
Einkommen zu sehen sind (Prinzip der progressiven Einkommensteuer). 1<br />
Zum anderen darf ein Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge nicht mit der insbesondere<br />
von Politikern immer wieder geäußerten Erwartung verbunden werden,<br />
hierdurch die Absenkung des Rentenniveaus ausgleichen zu können; denn<br />
dazu müssten nicht nur die betrieblichen Vorsorgeleistungen zusätzlich aufgestockt<br />
werden, der Kreis der Versicherten müsste auch alle Arbeitnehmer umfassen,<br />
und wer heute beginnt, Ansprüche zu erwerben, wird sie in nennenswerter<br />
Höhe erst nach Jahrzehnten realisieren. 2 Schließlich hinterlassen betriebliche<br />
Regelungen Vorsorgelücken bei denen, die wegen Kindererziehung oder Pflege,<br />
Arbeitslosigkeit oder Krankheit zeitweise aus dem Arbeitsprozess ausscheiden.<br />
Die betriebliche Alterssicherung lebt von Anreizen<br />
Die betriebliche Alterssicherung muss weiterhin ein freiwilliges System bleiben.<br />
Das ist ordnungspolitisch geboten. Denn sobald die betriebliche Altersvorsorge<br />
zu einem Obligatorium, einer Zwangsinstitution wird, bekäme sie relativ schnell<br />
Kompensationscharakter zur 1. Säule, der Gesetzlichen Rentenversicherung, und<br />
könnte sich nicht mehr als eigenständiges, ergänzendes System entwickeln, sondern<br />
würde relativ schnell in ein Verbundsystem hineinwachsen. Allerdings: Ein<br />
freiwilliges System lebt von Anreizen; Freiwilligkeit kann nicht staatlich oder<br />
in anderer Weise erzwungen werden.<br />
Sicherlich, auf der Ebene der Idealfaktoren gibt es Anreize aus der rationalen<br />
Einsicht derjenigen, die in den Betrieben Verantwortung tragen. Und es gibt,<br />
wenn auch immer seltener, normative Präferenzen einer – wie es heute so<br />
schön heißt – Unternehmensphilosophie für eine soziale Kultur im Betrieb.<br />
Das reicht aber nicht, wenn auf der Ebene der Realfaktoren<br />
die Rahmenbedingungen nicht stimmen. <strong>Betriebliche</strong> Altersvorsorge<br />
muss sachgerechterweise finanziell gefördert werden.<br />
Ohne Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen<br />
Bedingung der sozialen<br />
Adäquatheit fiskalischer<br />
Förderung<br />
<strong>PSVaG</strong> 25 Jahre - 117 -