Willkommen im Erzgebirge 2012-01 - Page Pro Media GmbH
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Sagenhafte Schätze aus der Erde<br />
Schon seit mehr als 800 Jahren ist das <strong>Erzgebirge</strong> als<br />
Bergbauregion bekannt. Wo einst reiche Silberfunde und<br />
andere Schätze aus der Erde für Wohlstand sorgten und<br />
Siedler anlockten, entwickelte sich eine einzigartige<br />
Industrieregion. Noch heute gibt es hier eine lebendige<br />
Montankultur, die sich auf alte Traditionen gründet. Die<br />
gesamte Kulturlandschaft, auch <strong>im</strong> tschechischen Teil<br />
des <strong>Erzgebirge</strong>s, bewirbt sich als Montanregion <strong>Erzgebirge</strong><br />
für das UNESCO Weltkulturerbe. Dazu gehören<br />
über- und untertägige Denkmale, Bergbaulandschaften,<br />
Flora und Fauna, Bergstädte und Siedlungen, Kunst,<br />
Musik und Literatur, aber auch Bildung, Wissenschaft<br />
und Volkskunst. Schätze aus der Erde kann man zum Beispiel<br />
in der Sammlung „terra mineralia“ <strong>im</strong> Freiberger<br />
Schloss Freudenstein bestaunen, wo über 3.500 Minerale,<br />
Edelsteine und Meteoriten von Fundstellen der ganzen<br />
Welt zu sehen sind. Ein in der Region häufig vorkommender<br />
Halbedelstein ist der Amethyst, ihn kann<br />
man zum Beispiel <strong>im</strong> Schloss Wolkenstein oder <strong>im</strong> Mineraliengewölbe<br />
<strong>im</strong> Zschopauer Schloss Wildeck bestaunen.<br />
Der Reichtum aus der Erde ermöglichte auch die<br />
Entstehung und Blüte einmaliger Städte, wie der Bergstädte<br />
Annaberg und Freiberg. Freiberg als traditioneller<br />
Sitz der bergmännischen Ausbildung mit der Bergakademie<br />
feiert in diesem Jahr sogar sein 850-jähriges<br />
Jubiläum der Entstehung der Stadt. Außerdem wird der<br />
Tag der Sachsen <strong>im</strong> September in Freiberg ausgetragen.<br />
Auch <strong>im</strong> tschechischen Teil des <strong>Erzgebirge</strong>s blühten<br />
durch die Bodenschätze Orte auf. So war Joach<strong>im</strong>sthal<br />
einst eine der bevölkerungsreichsten Städte Europas.<br />
Mit der Entdeckung der Elemente Radium und Polonium<br />
wurde hier an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert<br />
der Grundstock für den heutigen Kurbetrieb gelegt.<br />
Gehe<strong>im</strong>nisvolle Erlebnisse unter Tage<br />
Die Vielfalt der Montanregion können Sie zum Beispiel<br />
bei einem Besuch in einem der knapp 30 Besucherbergwerke<br />
in der Region erleben. Das Titelbild unseres<br />
Heftes zeigt Ihnen eines davon, nämlich die Zinnkammern<br />
<strong>im</strong> Schwarzenberger Ortsteil Pöhla. Dort kann<br />
man rund drei Kilometer mit der Grubenbahn einfahren<br />
und die Gehe<strong>im</strong>nisse des Wismutbergbaus entdecken.<br />
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Neben der bergmännischen Historie kann man hier noch<br />
ganz andere Erlebnisse genießen: Konzerte lassen Sie<br />
die einmalige Akustik der Zinnkammern erleben, auch<br />
Eheschließungen können hier vollzogen werden. In manchen<br />
anderen Besucherbergwerken, wie dem Fortuna<br />
Stolln in Deutschneudorf, wird gar noch ein versteckter<br />
Schatz vermutet. Kenner behaupten, in nicht wenigen<br />
Gängen erzgebirgischer Schachtanlagen seien zum Ende<br />
des zweiten Weltkrieges wichtige Kulturgüter versteckt<br />
worden – so soll <strong>im</strong> Deutschneudorfer Ortsteil Deutschkatharinenberg<br />
das legendäre Bernsteinz<strong>im</strong>mer liegen.<br />
In den Gängen des Besucherbergwerkes Ehrenfriedersdorf<br />
kann man sogar <strong>im</strong> Bergwerk wandern und Nordic<br />
Walking betreiben.<br />
Moderne Traditionen<br />
Im <strong>Erzgebirge</strong> treffen Tradition und Moderne <strong>im</strong>mer wieder<br />
aufeinander und dabei zeigt sich, dass das kein Widerspruch<br />
sein muss. So wird Volkskunst zum Beispiel <strong>im</strong><br />
Engeldorf Grünhainichen in moderner und klassischer<br />
Form ausgeübt. Neue Einflüsse und Ideen paaren sich mit<br />
traditionellen Formen und <strong>Pro</strong>dukten. Man ist sich seiner<br />
Wurzeln bewusst, lebt aber in der modernen Zeit. Traditionelles<br />
wird geschätzt und in schönster Form präsentiert.<br />
Wie in der Annaberger „Manufaktur der Träume“, wo über<br />
1.000 Sammlerstücke Erzgebirgischer Volkskunst in einem<br />
einmaligen Ausstellungskonzept zu sehen sind. Tradition<br />
geht hier aber auch durch den Magen. Regionale Schätze<br />
auf dem Teller gibt es in den Gasthäusern, wie dem<br />
„Neinerlaa“ in Annaberg-Buchholz, wo das traditionelle<br />
Weihnachtsgericht, bestehend aus neun verschiedenen<br />
Speisen, probiert werden kann und die „Heuküche“ Einzug<br />
gehalten hat. Und zu einem traditionelle Essen gehört<br />
auch der obligatorische Verdauungsschnaps. Dessen<br />
Geschichte kann man zum Beispiel <strong>im</strong> Spirituosenmuseum<br />
in Lauter nachvollziehen. Auch traditionelle Freizeitbeschäftigungen<br />
wie das Schnitzen oder Klöppeln werden<br />
<strong>im</strong> <strong>Erzgebirge</strong> lebendig und modern gehalten. So findet<br />
zum Beispiel Mitte April der Deutsche Klöppelspitzen-Kongress<br />
mit Experten, Händlern und Interessenten aus ganz<br />
Europa in Annaberg-Buchholz statt.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 8<br />
WILLKOMMEN<br />
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1 Das Besucherbergwerk in Deutschneudorf.<br />
Foto: Fortuna Bernstein <strong>GmbH</strong><br />
2 Die „Silberlocke“ ist das Logo der Sonderausstellung<br />
„Freibergs Silber: Schweiß und Gier,<br />
Macht und Zier“, die vom 23. Juni bis 7. Oktober<br />
<strong>2<strong>01</strong>2</strong> in der „terra mineralia“ zu bewundern ist.<br />
Foto: TU Bergakademie Freiberg<br />
3 Blick auf Schloss Wildeck in Zschopau.<br />
Foto: Nicole Fugmann<br />
4 Auch Männer sind <strong>im</strong> <strong>Erzgebirge</strong> der Klöppelkunst<br />
verfallen.<br />
Foto: Ilka Ruck<br />
5 Erzgebirgische Gastlichkeit <strong>im</strong> „Neinerlaa“ in<br />
Annaberg-Buchholz.<br />
Foto: Ilka Ruck<br />
6 Das <strong>Erzgebirge</strong> bietet abwechslungsreiche<br />
Rad- und Wanderwege für Familienausflüge.<br />
Foto: Nicole Fugmann<br />
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