Willkommen im Erzgebirge 2012-01 - Page Pro Media GmbH
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ANNABERG-BUCHHOLZ & ANNABERGER LAND<br />
Mit Naturschützern die Wunderwelten<br />
der Flora entdecken<br />
Bei einem Ausflug in die erzgebirgische Natur<br />
gibt es viel zu entdecken und speziell in den zahlreichen<br />
Schutzgebieten ist die biologische Vielfalt<br />
besonders groß. Namen wie Borstgras,<br />
Läuse kraut und Teufelsabbiss machen neugierig.<br />
Pflanzen wie Arnika und Johanniskraut, die<br />
man aus der Apotheke kennt, sind hier als wildwachsende<br />
Arten zu sehen. Aber auch Enziane<br />
und Orchideen sind in diesen Refugien angesiedelt.<br />
Dementsprechend artenreich ist auch<br />
die Fauna, besonders die Insektenwelt lädt zu<br />
Entdeckungsreisen ein. Um die wunderbare Vielfalt<br />
zu verstehen, bedarf es oftmals fachkun diger<br />
Aufklärung. Die Mitarbeiter des Naturschutzzentrums<br />
<strong>Erzgebirge</strong> begleiten Sie gern auf<br />
Ihrem Spaziergang durch die Natur. Zum Geo-<br />
Tag der Artenvielfalt, der als größter europäischer<br />
Feldforschungstag gilt, besteht die Möglichkeit,<br />
Bo ta n ikern, Entomologen und Ornithologen<br />
über die Schulter zu schauen und mit<br />
zu forschen. Zwischen Mai und September können<br />
Wanderfreunde wieder auf den „NaTouren“<br />
des Naturschutzzentrums <strong>Erzgebirge</strong> deutsche<br />
und tschechische Schutzgebiete <strong>im</strong> Erzgebirgskreis<br />
und Böhmen mit ihren Naturschätzen kennen<br />
lernen. Die zweisprachigen Exkursionen<br />
werden von Naturschutzspezialisten geführt. Sie<br />
geben Einblick in die Arbeit der Fachleute und<br />
sind ein Fest für die Sinne. Täglich geöffnet sind<br />
aber auch die Gärten „Am Sauwald“ in Dörfel<br />
(Schlettau). Im Bauern- und Kräutergarten lassen<br />
sich vielerlei fast vergessene Küchenkräuter<br />
aufspüren und eine naturnahe Gartenbewirtschaftung<br />
nachempfinden. Auf Wunsch werden<br />
Führungen und Kräutermenüs angeboten. Von<br />
Mai bis September gibt es an jedem ersten und<br />
letzten Mittwoch des Monats um 16 Uhr sachkundige<br />
Führungen in den Gärten am Naturschutzzentrum.<br />
www.naturschutzzentrum-erzgebirge.de<br />
1 Mit den Naturschützern kann man auf spannende<br />
Entdeckungsreisen gehen.<br />
Foto: Naturschutzzentrum<br />
1<br />
❱❭ F R O H N A U | A N N A B E R G - B U C H H O L Z<br />
Schmieden <strong>im</strong> Hammerwerk<br />
Wer sich für die Historie interessiert, stößt <strong>im</strong> altehrwürdigen<br />
Frohnauer Hammer – einer bedeutenden Anlage der<br />
frühen industriellen Entwicklung – gleich auf mehrere<br />
Schätze. Erleben Sie dieses Technische Museum hautnah<br />
und hören dem Schlagen der Hämmer zu. Denn das ist eines<br />
der Höhepunkte bei einem Rundgang durch das Areal. Im<br />
Frohnauer Hammer sind die Hämmer noch in Betrieb und<br />
bringen bei den Vorführungen die Gäste zum Staunen. Das<br />
geschichtsträchtige Hammerwerk präsentiert sich <strong>im</strong> Originalzustand<br />
des 17. Jahrhunderts. Mit seinen Schwanzhämmern,<br />
der gewaltigen Antriebswelle, seinem ausgeklügelten<br />
Antriebs- und Steuerungssystem und seiner großen<br />
Blasebalganlage ist es ein touristisches Glanzlicht <strong>im</strong><br />
<strong>Erzgebirge</strong> und bietet eindrucksvolle Einblicke in die<br />
Geschichte von Technik und Metallverarbeitung. Ab 2<strong>01</strong>4<br />
soll es in das UNESCO-Welterbe aufgenommen werden.<br />
Der Museumsrundgang führt die Besucher zuerst in das<br />
historische Hammerwerk, wo der kleine Hammer und die<br />
Blasebälge in Funktion vorgeführt werden. Im Obergeschoss<br />
zeigt eine Ausstellung die Erzeugnisse, die einst hier gefertigt<br />
wurden. Die Präsentation in der gegenüberliegenden<br />
Volkskunstgalerie widmet sich der bergbaulichen Thematik<br />
und der Volkskunst des Schnitzens. Zuletzt erreicht man<br />
das 1697 fertig gestellte Herrenhaus. In den Wohnräumen<br />
der ehemaligen Hammermeisterfamilie Martin erklärt und<br />
zeigt eine Klöpplerin die traditionelle Technik des erzge-<br />
birgischen Spitzenklöppelns. Lassen Sie sich einladen, den<br />
Frohnauer Hammer in Aktion zu erleben. Beispielsweise am<br />
27. und 28. Mai <strong>2<strong>01</strong>2</strong> zu Pfingsten. An diesen Tagen steht<br />
„Schmieden <strong>im</strong> Hammerwerk“ auf dem <strong>Pro</strong>gramm und die<br />
Kunstschmiede arbeiten mit Feuer und Eisen. Außerdem<br />
führt der Hammerbund Frohnau an jedem 2. Samstag <strong>im</strong><br />
Monat ein „Historisches Schmieden <strong>im</strong> Hammerwerk" durch.<br />
Hier wird das Glück geschmiedet<br />
„Jeder ist seines Glückes Schmied“ oder „Schmiede das Eisen,<br />
solange es heiß ist“ heißt es <strong>im</strong> Volksmund. Auch der Frohnauer<br />
Hammer lädt mit diesen Sprichwörtern alle Brautpaare<br />
und ihre Gäste zum „Glücksschmieden“ ein. In historischen<br />
Gemäuern wird das junge Glück <strong>im</strong> Beisein von<br />
Schmieden und Hammerherrin mit einer sowohl feierlichen<br />
als auch zünftigen Zeremonie gefestigt.<br />
www.annaberg-buchholz.de<br />
2 Der Frohnauer Hammer ist noch heute funktions -<br />
tüchtig.<br />
3 Bei Schauvorführungen wird das Eisen geschmiedet.<br />
Fotos (2): Nicole Fugmann<br />
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