Willkommen im Erzgebirge 2012-01 - Page Pro Media GmbH
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❱❭ L Ö ß N I T Z<br />
Der »Lößnitzer Salzmarkt«<br />
Der Lößnitzer Salzmarkt – ein Fest mit historischem<br />
Hintergrund. Fotos: Stadtverwaltung<br />
Die Bergstadt Lößnitz, eine der ältesten Städte <strong>im</strong> <strong>Erzgebirge</strong>, lädt wie<br />
jedes Jahr herzlich zum Salzmarkt ein.<br />
Wiederbelebt wurde der „Lößnitzer Salzmarkt“ <strong>im</strong> Jahre 1998, obwohl<br />
die geschichtlichen Hintergründe über 600 Jahre zurück liegen.<br />
Anno 1388 bekam die Stadt Lößnitz von ihrem obersten Landesherren,<br />
dem Burggrafen zu Meißen, das sogenannte „Salzprivileg“ verliehen.<br />
Ein außerordentlich wertvolles Privileg, wie sich bald herausstellen<br />
sollte. Hatten die Lößnitzer bisher von der alten Salzstraße, die von<br />
Halle über Zwickau und Hartenstein kommend, durch ihre Stadt<br />
führte, erheblich profitiert, so bot sich nun eine zusätzliche einträgliche<br />
Einnahmequelle. Die Gewinne aus Stadtwaage und Salzverkauf<br />
flossen fortan in das „Stadtsäckel“. Das „Salzprivileg“ schrieb den<br />
Lößnitzer Stadtvätern allerdings auch vor, für welchen Zweck sie die<br />
AUE, SCHNEEBERG, SCHWARZENBERG & UMGEBUNG<br />
Lößnitzer Glocken verbinden Mitte Juli die Welt<br />
Die thüringische Kleinstadt Apolda galt einst als eine Hochburg<br />
der Glockengießerei. 20.000 Glocken und Glockenspiele<br />
sind dabei entstanden und verbreiten zum Teil auch<br />
heute noch ihren wunderbaren Klang. Auch das Lößnitzer<br />
Glockenspiel wurde in Apolda gegossen. Stifterin Clara Pfauter<br />
ermöglichte es, dass das Glockenspiel zur 700-Jahr-Feier<br />
von Lößnitz <strong>im</strong> Jahre 1939 geweiht werden konnte. Mit seinen<br />
23 Glocken ist es eines der klanglich schönsten in<br />
Deutschland. Kein Wunder also, dass Lößnitz in diesem Jahr<br />
am Apoldaer Weltglockengeläut teiln<strong>im</strong>mt.<br />
Am 14. Juli werden die Gäste in der Lutherkirche Apolda den<br />
Eindruck haben, <strong>im</strong> Inneren der größten frei schwingenden<br />
Glocke der Welt, der St. Petersglocke <strong>im</strong> Kölner Dom, zu sein.<br />
Sie wurde 1923 in Apolda gegossen. Mitte Juli wird sie zum<br />
Apoldaer Weltglockengeläut mit Sondergenehmigung des<br />
Dompropstes außerplanmäßig geläutet. Die Töne werden<br />
live nach Apolda übertragen. Sobald die Ehrfurcht gebietende<br />
Domglocke verklingt, greifen Musiker die St<strong>im</strong>mung<br />
auf und <strong>im</strong>provisieren zum Thema „Glocken sind Musik,<br />
Glocken verbinden, Glocken lassen aufhorchen“.<br />
Dieses Motto gilt für Apolda wie für Köln, wo Tausende dem<br />
seltenen Läuten des „decken Pitter“ lauschen. Sie nehmen<br />
Bergstadt<br />
Gewinne zu nutzen hatten – ausschließlich für den Ausbau ihrer Stadt.<br />
Nach Abzug des „Salzzehnt“ an die Obrigkeit blieb der Stadt Lößnitz zu<br />
Beginn des 16. Jahrhunderts ein jährlicher Gewinn aus dem Verkauf<br />
von 63 Scheffel Salz (etwa 80 Zentner). Zu dieser Zeit entsprach der<br />
Wert von einem Kilo Salz einem Groschen – gleichzusetzen mit einem<br />
Zehntel des Wochenlohns eines Berghäuers. Wegen der einträglichen<br />
Erlöse waren Salzhandel und -transport jahrhundertelang strengsten<br />
Best<strong>im</strong>mungen unterlegen. Auch der städtebauliche Charakter unseres<br />
Marktes wurde durch den Salzhandel geprägt. Entsprechend<br />
mächtig war auch die Stadtbefestigung mit ihren drei Stadttoren.<br />
Heute steht nur noch ein Eckturm in der Nähe des ehemaligen Auer<br />
Tors, der Rösselturm.<br />
Kamen vor Jahrhunderten noch die Bewohner der umliegenden Ortschaften<br />
nach Lößnitz, um ihre Salzvorräte zu ergänzen, so gibt es<br />
heute gleich mehrere Gründe, den „Lößnitzer Salzmarkt“ zu besuchen.<br />
Vor allem die einzigartige mittelalterlich anmutende Atmosphäre<br />
rund um den Marktplatz fasziniert <strong>im</strong>mer wieder die Besucher.<br />
Händler bieten lautstark ihre Waren feil, Gaukler und Musikanten ziehen<br />
durch die Straßen, alte Handwerkstechniken werden zu neuem<br />
Leben erweckt und selbst Einhe<strong>im</strong>ische schlüpfen in historische Gewänder<br />
und mischen sich „unters Volk“. Alles läuft wie auf einer großen<br />
Bühne ab und der Besucher befindet sich mitten drin. Besonders<br />
beliebt sind auch die historischen Elemente des Salzmarktes, wie u.a.<br />
der „Historische Salzzug“, „Salzhandel anno dazumal“ oder die „Prüfung<br />
des Salzes durch Bürgermeister und Ratsherren“ – Szenen die<br />
sich allesamt an überlieferte Begebenheiten anlehnen. Die Bergstadt<br />
Lößnitz ist auch für Wanderungen entlang der „Historischen Salzstraße“<br />
ein beliebter Ausgangspunkt. Hier sind bei etwa 4 km 2 bis 3<br />
Stunden einzuplanen.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch und möchten Sie mit einem herzlichen<br />
„Glück auf!“ zum „Lößnitzer Salzmarkt“ begrüßen.<br />
1 23 Glocken hat das Lößnitzer Glockenspiel.<br />
Alle wurden in Apolda gegossen und verzaubern<br />
mit ihrem Klang seit Jahrzehnten.<br />
Foto: Stadt Lößnitz<br />
Teil an einem Welt umspannenden Ereignis, bei dem nach<br />
und nach weitere Glocken erklingen und ihre Geschichten<br />
erzählen werden. Die Klänge kommen aus allen vier H<strong>im</strong>melsrichtungen:<br />
Köln für den Westen, die Kallio-Kirche <strong>im</strong><br />
finnischen Helsinki für den Norden, die H<strong>im</strong>melfahrtskirche<br />
auf dem Ölberg <strong>im</strong> israelischen Jerusalem für den Süden<br />
und die Johanniskirche <strong>im</strong> sächsischen Lößnitz für den<br />
Osten. Per Livestream kann das interessierte Publikum an<br />
den Partnerorten und überall auf der Welt am Ereignis teilhaben.<br />
Übrigens: Das Apoldaer Weltglockengeläut findet<br />
erst zum vierten Mal statt.<br />
Lößnitz<br />
Hier wird Geschichte lebendig.<br />
<strong>01</strong>. – 03.06.12 Draffaller ‘12, Dorffest in Affalter<br />
15. – 17.06.12 Lößnitzer Salzmarkt<br />
14.07.12 Apoldaer Weltglockengeläut<br />
(Helsinki – Köln – Jerusalem – Lößnitz)<br />
28.07.12 Bergfest <strong>im</strong> Kuttengrund<br />
20 Jahre Lößnitzer Bergbauverein<br />
n Informationen:<br />
Touristinformation<br />
Stadtverwaltung Lößnitz<br />
Kulturamt 03771/55 75 33<br />
Bürgeramt 03771/55 75 35–38<br />
08294 Lößnitz · Marktplatz 1<br />
mail@stadt-loessnitz.de<br />
www.loessnitz.de<br />
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