Willkommen im Erzgebirge 2012-01 - Page Pro Media GmbH
Willkommen im Erzgebirge 2012-01 - Page Pro Media GmbH
Willkommen im Erzgebirge 2012-01 - Page Pro Media GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
❱❭ Z W Ö N I T Z<br />
Ein wahres Schmuckkästchen<br />
Die Austel-Villa in Zwönitz ist nicht nur aufgrund des<br />
herrlichen Parks, in dem man Ruhe und Entspannung<br />
findet, ein beliebtes Ausflugsziel. Im <strong>im</strong>posanten Bau<br />
aus dem Jahr 1886 sind heute ein Weinhandel, ein<br />
Restaurant, das wegen seiner Gourmetküche über die<br />
Stadtgrenzen hinaus bekannt ist, und ein Museum<br />
untergebracht. Ihren Namen hat die Austel-Villa ihren<br />
Erbauern zu verdanken. Gustav-Friedrich Austel<br />
(1818-1891) und seine Frau Ida-Franziska (1831-1909)<br />
erfüllten sich damit einen Lebenstraum. Die Bauern-<br />
Familie war sehr vermögend und angesehen. Nach dem<br />
zweiten Weltkrieg beherbergte das Haus kurzzeitig die<br />
russische Stadtkommandantur. Bis in die 1950er Jahre<br />
praktizierte ein Nachkomme der Familie Austel in der<br />
Villa. Außerdem diente die Villa zu DDR-Zeiten als Bürogebäude<br />
und später als Lehrlingswohnhe<strong>im</strong> der Landwirtschaftlichen<br />
<strong>Pro</strong>duktionsgenossenschaft (LPG). Nach<br />
der friedlichen Revolution 1989 ging das Gebäude an<br />
die Stadt, die umfangreiche Renovierungsarbeiten<br />
durchführte. So musste sowohl der Innen- als auch der<br />
Außenbereich umfangreich saniert werden. Der Park<br />
lädt nicht nur an warmen Sommertagen zu einem Spaziergang<br />
ein, er beherbergt seltene Pflanzen und Mineralien.<br />
REGION ZWÖNITZTAL-GREIFENSTEINE<br />
Wie eingangs schon erwähnt, beherbergt die Jugenstilvilla<br />
ein Museum – genauer gesagt die Gebhardtsche<br />
Sammlung. Bruno Gebhardt wurde 1894 in Kühnhaide<br />
geboren, seine Eltern verdienten ihr Geld in der Landwirtschaft.<br />
Er selbst arbeitete später als Dekorationsmaler<br />
und war ein leidenschaftlicher Sammler verschiedenster<br />
Fachgebiete. Als der Zwönitzer Ehrenbürger <strong>im</strong><br />
Alter von 81 Jahren starb, hinterließ er der Stadt seine<br />
millionenschwere Sammlung. Sehr zum Ärger der Zwönitzer<br />
wurde sein Lebenswerk zunächst nicht gepflegt,<br />
sondern zum Teil für Devisen verkauft. 1989 retteten Zwönitzer<br />
Bürger die Reste der Sammlung. In der Folge wurden<br />
die noch vorhandenen Exponate restauriert und katalogisiert.<br />
In der Austel-Villa fanden sie einen würdigen<br />
Platz, denn das Gebäude ist innen wie außen selbst ein<br />
wahres Schmuckstück. Besonderes Augenmerk sollten<br />
die Gäste auf die Zeugnisse der prachtvollen Baukunst<br />
legen. Die Türen bestehen aus edlen Hölzern, die Verglasungen<br />
zeigen zum Teil chinesische Motive. Aufwändige<br />
Stuckarbeiten, wunderschöne Deckenmalereien und<br />
nicht zu vergessen Intarsienfußböden sorgen für das<br />
besondere Flair der Ausstellung. Zu den Besonderheiten<br />
der Schau zählt eine mit Schnitzereien verzierte Kommode,<br />
das einzige aus der Bauzeit erhaltene Möbelstück.<br />
1<br />
2<br />
1 Die Gebhardtsche Sammlung ist in der Austel-<br />
Villa untergebracht. Gezeigt werden Raritäten<br />
verschiedener Fachgebiete.<br />
2 Die Jugendstilvilla ist durch zahlreiche Details,<br />
beispielsweise an der Decke, ein wahrer Schatz.<br />
Fotos (2): Stadt Zwönitz<br />
81