15042018howardchance
Manuskript "Das neue Prostitutionsgesetz 2017 - Todesstoß für das Rotlicht-Gewerbe?"
Manuskript "Das neue Prostitutionsgesetz 2017 - Todesstoß für das Rotlicht-Gewerbe?"
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Nein! – Nicht wirklich! – Denn Konzessionen für Erotikclubs und Zuverlässigkeitsprüfungen<br />
für Bordell-Betriebe und deren Betreiber, waren im Gesetz 2002 nicht vorgesehen und vorher,<br />
also vor Einführung des ersten Prostitutionsgesetzes, schwieg man sich zu diesem Thema gern<br />
völlig aus, da alles „sittenwidrig“ und eigentlich nicht erlaubt, aber merkwürdigerweise doch<br />
geduldet war. Gesellschaft und die Politik schauten großzügig weg und die Bordell-Betreiber<br />
versuchten ihren Geschäften möglichst unauffällig nachzugehen. Nicht alles wahrnehmen, war<br />
auf der einen Seite die Devise, so wie das „Nicht-Auffallen“ auf der anderen. Halt ungeklärte<br />
Umstände, mit denen man sich beidseitig arrangierte und dem Markt so der Selbstregulierung<br />
überließ. Läuft doch … irgendwie! – Noch immer ist viel einfacher einen Puff zu eröffnen, als<br />
die gern zitierte und regelmäßig amtlich kontrollierte Pommes- oder Dönerbude. Solange man<br />
keinen Alkohol ausschenkt, was grundsätzlich einer Gaststätten-Konzession bedarf, steht der<br />
Eröffnung eines Clubs oder Bordell-Betriebs (noch) nicht viel im Wege, wenn man nicht mit<br />
dem Baurecht oder den Sperrgebiets-Verordnungen kollidiert. Am Puff sollte nicht wirklich auf<br />
einer Leuchtreklame „Puff AO“, „Club Tabulos“ oder „Zur geilen willigen Stute“ stehen, dann<br />
beschwert sich so schnell auch niemand! – War ja schließlich schon immer so!<br />
Weit verbreitet sind erotische Wohngemeinschaften und Hostessen-Wohnungen, in denen sich<br />
reisende „Terminfrauen“ seit Jahrzehnten die Klinke in die Hand geben. Die ebenfalls bekannten<br />
Wohnwagen oder Wohnmobile mit blinkendem Herzchen und dem Zustand „bis das der TÜV<br />
uns scheidet“, finden auch vielerorts schnell einen Platz zum gewerblichen Camping. Nicht<br />
vergessen werden sollten die Heerscharen von „naturgeilen“ Hausfrauen und Hobbyhuren, die<br />
angenehmes mit nützlichem verbinden und laut einschlägigen Portalen zu Hause auf „netten<br />
und zahlenden Besuch“ warten, während „Vati“ womöglich auf der Mittagsschicht weilt. Heiße<br />
Teenies (18+) und „Lust-Sklavinnen in devot“ kann man mit wenigen Mausklicks bundesweit<br />
lokalisieren und einfach zu einem erotischen „Stell-dich-ein“ ins Hotel bestellen. Hunderte von<br />
Escort-Agenturen sind wie Pilze aus dem Boden geschossen und versuchen ihre „lustvollen<br />
Modelle“ an den Mann zu bringen. Gangbang hier, Bukkake dort: flott einen „wegstecken“ für<br />
25 € mit einer Orgasmus- und Geld-zurück-Garantie, wenn man(n) nicht restlos zufrieden war!<br />
Ein Abend mit den „schwangeren Säuen“? – Nutte Olga, das russische Natursektwunder, macht<br />
gerne „alles ohne“! – „Das Sperma-Institut extrem! Willige Stuten brauchen Deinen Saft!“ – Die<br />
Internet-Portale sind voll mit Unmengen geschmackloser Angebote, die den Normalbürger<br />
verwirren, den geilen Freier aber scheinbar ins Rotlicht locken. Wobei dieser Freier ja durchaus<br />
ein Normalbürger sein könnte, dem man seine Neigungen nur nicht ansieht? – Das deutsche<br />
„Rotlicht“ eine einzige öffentliche „Bedürfnisanstalt“? – Anstand? – Fehlanzeige!<br />
Wo es keine Regeln gibt, regelt sich der Markt halt selbst! – Vielleicht gut für das Gewerbe,<br />
aber eben gesellschaftlich überhaupt nicht akzeptabel in einem Land der Dichter und<br />
Denker! – Zumindest nicht auf Dauer! – Nun war also wieder die Politik in der Pflicht!<br />
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