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Glückauf - Windhoff Bahn

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Aktuelle Studien beweisen: Das<br />

Übergewicht von Kindern<br />

steigt ab dem Schulalter deutlich<br />

an. Eine Erfolg versprechende Idee<br />

könnte diesen Trend zumindest<br />

verlangsamen. Denn die Gesundheitskonferenz<br />

von Landkreis und<br />

Stadt Osnabrück hat ein Projekt<br />

entwickelt, das Bewegung in die<br />

Ess- und Freizeitgewohnheiten der<br />

Kinder bringen könnte: die „Gesunde<br />

Stunde“.<br />

„Das Bewusstsein für eine gesunde<br />

Lebensweise soll gefördert und<br />

eine nachhaltige, messbare Veränderung<br />

in den Lebensgewohnheiten<br />

erreicht werden“, so Mitinitiator Dr.<br />

Reinhold Kassing, Erster Kreisrat des<br />

Landkreises Osnabrück. Und Hermann<br />

Cordes, Vorstandsvorsitzender<br />

STAHL<br />

Bildung statt Kinderarbeit<br />

GMHütte · 126 Millionen Kinder, so schätzt man, arbeiten täglich unter<br />

ausbeuterischen Bedingungen. Was ihnen vor allem fehlt, ist Bildung. Konzertierte Aktion<br />

Das Kinderhilfswerk terre des<br />

hommes versucht in vielen<br />

Ländern der Welt, Kinderarbeit zu<br />

bekämpfen. Zum Beispiel in Indien,<br />

im Bundesstaat Karnataka, wo es unzählige<br />

illegale Granit- und Erzminen<br />

gibt, in denen oft schon Kinder ab<br />

fünf unter Gefahr für Leib und Leben<br />

im Tagebau arbeiten.<br />

Seit 2006 bietet das Hilfswerk<br />

dort Kindern eine Ausbildung,<br />

unterstützt von der Stiftung Stahlwerk<br />

Georgsmarienhütte. Sie hat<br />

bereits im letzten Jahr 30.000 Euro<br />

beigesteuert und 2007 weitere<br />

10.000 Euro – ein Engagement, das<br />

sich allmählich auszahlt.<br />

terre des hommes hat inzwischen<br />

provisorische Zeltschulen in der<br />

Nähe der Minengelände errichtet.<br />

Die Kinder erhalten nicht nur geistige<br />

Nahrung, sondern auch regelmäßig<br />

eine warme Mahlzeit – was<br />

für sie nicht immer selbstverständlich<br />

ist. Themen im Unterricht sind<br />

auch Hygiene und Gesundheitsvorsorge.<br />

Daneben gibt es sogenannte<br />

Brückenschulen. Dort werden die<br />

Kinder an das Leistungsniveau der<br />

öffentlichen Schulen herangeführt.<br />

Denn langfristig sollen alle die Chance<br />

haben, eine öffentliche Schule zu<br />

besuchen.<br />

George Chira ist der terre-deshommes-Koordinator<br />

vor Ort. Er<br />

weiß, wie wichtig es ist, auch die<br />

Eltern mit einzubeziehen: „Viele sind<br />

selbst Analphabeten und wissen oft<br />

nicht, wie wichtig eine Schulausbildung<br />

für das spätere Leben ist. Wir<br />

müssen sie von der Notwendigkeit<br />

überzeugen und ihre Einkommensmöglichkeiten<br />

verbessern, wenn wir<br />

Kinderarbeit bekämpfen wollen.“<br />

Die Kinder sind an dem Schulangebot<br />

sehr interessiert. Im vergangenen<br />

Jahr kamen bereits mehr<br />

als 600 in die Zeltschule; 130 von<br />

ihnen wechselten auf die Brückenschule.<br />

Für 144 Kinder erfüllte sich<br />

sogar schon der Wunsch, regelmäßig<br />

eine öffentliche Schule zu besuchen.<br />

Aber es gibt noch einen zweiten<br />

Erfolg, den das Projekt verbuchen<br />

kann. George Chira: „Immer mehr<br />

Eltern interessieren sich für den<br />

Schulbesuch ihrer Kinder. Und mittlerweile<br />

sind auch die indischen<br />

Medien auf das Projekt aufmerksam<br />

geworden. Dadurch konnte erreicht<br />

werden, dass die indische Regierung<br />

begonnen hat, die Zeltschulen zu<br />

unterstützen.“<br />

Bärbel Baum (terre des<br />

hommes Deutschland e. V.)<br />

Einfach, aber effektiv: Kinder in einer Zeltschule von terre des hommes.<br />

„Gesunde Stunde“ tut<br />

der ganzen Familie gut<br />

GMHütte · Gemeinsam dem Übergewicht der Kleinsten zu Leibe rücken<br />

Foto: Vera Loose<br />

Unterstützen die „Gesunde Stunde“ (von links nach rechts): Hermann Cordes (Vorstandsvorsitzender<br />

Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Dr. Beate-Maria Zimmermann,<br />

Dr. Susanne Schmidt (Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück),<br />

Dr. Reinhold Kassing (Erster Kreisrat Landkreis Osnabrück) und Prof. Norbert Albers<br />

(Ärztlicher Direktor des Kinderhospitals).<br />

Foto: terre des hommes<br />

der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte,<br />

freut sich über zahlreiche<br />

Partner aus Stadt und Landkreis<br />

Osnabrück, die das Pilotprojekt<br />

inhaltlich mittragen: „Für die notwendige<br />

wissenschaftliche Begleitung<br />

des Projektes ist zum Beispiel<br />

der Fachbereich Erziehungswissenschaften<br />

der Universität Osnabrück<br />

wichtig.“<br />

Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />

unterstützt dieses ebenso<br />

vorbildliche wie einfallsreiche<br />

Projekt mit 20.000 Euro. Träger sind<br />

der Gesundheitsdienst für Landkreis<br />

und Stadt Osnabrück und das Kinderhospital<br />

Osnabrück.<br />

Die Beteiligten wissen: Die<br />

„Gesunde Stunde“ steht und fällt<br />

mit der Einbindung in die Familie.<br />

Und wie wichtig Familie ist, kann<br />

man in einer aktuellen Studie des<br />

WHO-Kooperationszentrums für<br />

Kindergesundheitsförderung (WHO<br />

= World Health Organization)<br />

nachlesen. Gemeinsame familiäre<br />

Aktivitäten und Rituale, wozu auch<br />

gemeinsame Mahlzeiten gehören,<br />

schützen die Gesundheit der Kinder.<br />

Starten soll die „Gesunde Stunde“<br />

im Frühjahr 2008 in einer<br />

Gemeinde des Landkreises und in<br />

einem Stadtteil Osnabrücks.<br />

bmz<br />

glück auf · 4/2007 .......... 16<br />

GMHütte · Familien-Hebammenprojekt<br />

Träger, Förderer und Akteure (von links nach rechts): Beatrice Biesenbaum (RWE<br />

Jugendstiftung gGmbH), Landrat Manfred Hugo (Landkreis Osnabrück), Irene Küsters<br />

(Familien-Hebamme), Heinz-Eberhard Holl (Vorstand Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte),<br />

Annette Schürmann (Familien-Hebamme), Dr. Josef Bernhard Hentschel<br />

(Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück), Dr. Ludwig Schulze (Kinderschutzbund<br />

Osnabrück e. V.), Volker Bernstorff (Kinderschutzbund Osnabrück e. V.), Sigrid<br />

Hus-Halstenberg (Kinderschutzbund Osnabrück e. V.), Jutta Blasius-Kupczyk (Zonta-<br />

Club Osnabrück Area) und Helga Heinsohn (Zonta-Club Osnabrück Area).<br />

Nicht alle jungen und werdenden<br />

Mütter leben in behüteten Verhältnissen.<br />

Viele müssen mit schwierigen<br />

Lebenslagen klarkommen<br />

– oftmals zum Nachteil ihrer Kinder.<br />

Ihnen soll das „Familien-Hebammenprojekt“<br />

helfen, das seit Anfang<br />

Dezember 2006 im Landkreis Osnabrück<br />

praktiziert wird. Träger des<br />

Projektes ist der Deutsche Kinderschutzbund<br />

(Orts- und Kreisverband<br />

Osnabrück e. V.), der es zusammen<br />

mit dem Landkreis entwickelt hat.<br />

Das Projekt ist zunächst auf drei<br />

Jahre angelegt. Finanziell gefördert<br />

wird es unter anderem von der Stiftung<br />

Stahlwerk Georgsmarienhütte.<br />

Sie stellt für 2007, 2008 und 2009<br />

jeweils 33.000 Euro zur Verfügung.<br />

Deren Vorstandsmitglied Heinz-<br />

Eberhard Holl machte deutlich, wie<br />

Beispielhaft.<br />

Foto: Vera Loose<br />

sehr der Stiftung der Erfolg des Hebammenprojektes<br />

für die betroffenen<br />

Familien und Kinder am Herzen liegt.<br />

Zielgruppe sind u. a. junge<br />

Schwangere und Mütter unter 18<br />

Jahren, alleinstehende Schwangere<br />

und Mütter, Schwangere und Mütter<br />

aus gewalttätigen Milieus, ausländische<br />

Schwangere und Mütter<br />

mit kulturellen oder psychologischen<br />

Hemmschwellen zum deutschen<br />

Gesundheitswesen sowie alkohol-,<br />

medikamenten- und/oder drogenabhängige<br />

Schwangere und Mütter.<br />

Elf Familien-Hebammen sind<br />

bereits unter Vertrag. Sie betreuen<br />

nahezu 40 werdende bzw. junge<br />

Mütter mit Kindern im 1. Lebensjahr.<br />

Die Zahl der betreuten Fälle soll<br />

in nächster Zeit deutlich steigen.<br />

bmz<br />

Foto: Petra Pieper<br />

Sechs bei einem Massaker im Norden Iraks<br />

schwer verletzte irakische Kinder werden<br />

derzeit in Deutschland behandelt. Vier davon wurden ins Franziskus-Hospital<br />

Harderberg eingeliefert. Initiiert hat die Hilfsaktion der deutsch-irakische<br />

Arzt und Politiker Dr. Mirza Dinnayi – u. a. unterstützt vom Hagener Verein<br />

zur Unterstützung hilfsbedürftiger Personen, vom Freibettenfonds am Klinikum<br />

St. Georg, vom Franziskus-Hospital Harderberg und vom Bundesaußenministerium.<br />

Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte hat 6.000 Euro<br />

zur Hilfsaktion beigesteuert. Auch wenn es langsam wieder aufwärts geht:<br />

Der 17-jährige Zedo, den Dr. Heiner Ehrenbrink operiert hat, leidet immer<br />

noch unter starken Schmerzen.<br />

bmz

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