Glückauf - Windhoff Bahn
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Als führender Hersteller von<br />
warmgewalzten Spezialprofilen<br />
aus Stahl bietet Mannstaedt über<br />
700 verschiedene Profile an. Von<br />
diesen Profilen sind einige allerdings<br />
derart komplex, dass walztechnische<br />
Verfahren allein nicht<br />
ausreichen, um sie herzustellen.<br />
Üblicherweise werden solche Profile<br />
deshalb im Strangpressverfahren<br />
produziert. Um diesen Markt<br />
nicht den Herstellern von Strangpressprofilen<br />
zu überlassen, hat<br />
Mannstaedt bereits vor Jahren eine<br />
„Zwei-Komponenten-Lösung“ entwickelt.<br />
Dabei werden einfach zwei<br />
warmgewalzte Spezialprofile im<br />
Längsschweißverfahren zu einem<br />
Fertigprofil verbunden.<br />
Einer der Abnehmer dieser Fertigprofile<br />
ist die Maurer Söhne<br />
GmbH & Co. KG aus München,<br />
ein führendes Unternehmen des<br />
Stahl-, Maschinen und Anlagenbaus.<br />
Für diesen Kunden fertigte<br />
Mannstaedt bislang Dehnfugen-<br />
STAHL<br />
Hintertür-Taktik<br />
Mannstaedt · Wie bewegt man sich auf dem chinesischen Markt? Der<br />
Vertriebsbereich „Material Handling“ fährt dort eine ganz eigene Strategie.<br />
INTERVIEW<br />
Die CeMAT (Centrum für Materialfluss<br />
und Transport), ursprünglich<br />
Teil der Hannover-Messe,<br />
gilt heute als Weltleitmesse der<br />
„Intralogistik“-Branche. Sie fand<br />
auch in diesem Jahr u. a. wieder<br />
in Schanghai statt. Gründe,<br />
bereits zum zweiten Mal daran<br />
teilzunehmen, gab es für Mannstaedt<br />
reichlich: Der chinesische<br />
Markt für Gabelstapler, Lagergeräte<br />
und andere Flurförderfahrzeuge<br />
wächst seit Jahren zweistellig<br />
– und ist für Mannstaedt<br />
als einem der führenden Hersteller<br />
von Hubmast- und anderen<br />
Spezialprofilen natürlich ein „gefundenes<br />
Fressen“. Ob man satt<br />
geworden ist, weiß Mannstaedt-<br />
Mitarbeiter Peter Himmelstein.<br />
glück auf: Wenn so viel Bedarf herrscht,<br />
müsste die Nachfrage doch riesig sein.<br />
Sind die Chinesen gute Abnehmer?<br />
Peter Himmelstein: Vorschnelle<br />
Euphorie wäre völlig fehl am Platz.<br />
Es ist vor allem das preiswerte<br />
Marktsegment, das in China rasant<br />
wächst. Und auf diesem Sektor tun<br />
sich ausländische Anbieter wegen<br />
höherer Kosten und Preise traditionell<br />
schwer. Wir natürlich auch.<br />
Aber Mannstaedt bietet chinesischen<br />
Staplerproduzenten ungeachtet dessen<br />
eine große Auswahl von Standard-<br />
Schwarz-Weiß-Lösung<br />
verspricht rosige Zukunft<br />
Mannstaedt · Ein neues „Hybrid-Profil“ für den Brückenbau reduziert<br />
den Aufwand für Korrosionsschutz und Wartung auf null.<br />
Mannstaedt-Teammitglieder mit Schweißanlage und dem schön silbrig angepinselten<br />
Muster-Oberteil (von links nach rechts): Peter Engel, Nicola Maglieri, Jakob Riesen,<br />
Werner Klein, Olaf Polzin und Rainer Weller.<br />
Auf Erfahrungen des Vorjahres gebaut: Auch diesmal war der Name „Mannstaedt“ auf<br />
dem Messestand in chinesischen Schriftzeichen präsent. Zudem hatte man die neue Vertriebsbroschüre<br />
ins Chinesische übersetzt und den Dolmetscher des Vorjahres engagiert.<br />
Foto: Peter Leye<br />
Foto: Peter Himmelstein<br />
Hubmastprofilen an?<br />
Himmelstein: Selbstverständlich.<br />
Hier gilt es dann aber gewaltige<br />
Überzeugungsarbeit bei den Chinesen<br />
zu leisten, denn ein Hubmastprofil<br />
in Original-Mannstaedt-<br />
Qualität kostet nun mal erheblich<br />
profile von bis zu 16 m Länge, die<br />
im Brückenbau eingesetzt werden.<br />
Beide Profilhälften bestanden bislang<br />
aus dem gleichen Werkstoff:<br />
aus allgemeinem Baustahl.<br />
Einen Nachteil allerdings hatte<br />
diese Konstruktion: Da die obere<br />
Hälfte der Dehnfuge sehr starker<br />
Korrosion ausgesetzt ist, ist der<br />
Aufwand für den erforderlichen<br />
Korrosionsschutz und die Erhaltung<br />
entsprechend groß.<br />
Aus diesem Grund haben die<br />
Mannstaedter das Produkt weiterentwickelt.<br />
Ergebnis ist das sogenannte<br />
„Hybrid-Profil“. Seine<br />
Besonderheit: Es hat ein oberes<br />
Walzprofil aus einem langlebigen<br />
und wertbeständigen nichtrostenden<br />
Stahl. Dadurch entfällt der<br />
Aufwand für Korrosionsschutz und<br />
Wartung.<br />
Hinzu kommt: Diese Lösung ist<br />
wesentlich kostengünstiger als eine<br />
Fertigung des gesamten Profils<br />
aus Edelstahl Rostfrei.<br />
Auch die Schweißnaht besteht<br />
aus Edelstahl Rostfrei Stahl. Die<br />
schweißtechnische Herstellung<br />
solcher „Schwarz-Weiß“-Verbindungen<br />
gilt wegen der hohen<br />
Schrumpfkräfte allgemein als<br />
schwierig. Um sie herstellen zu<br />
können, musste Mannstaedt seine<br />
bestehende Schweißanlage<br />
den technischen Erfordernissen<br />
anpassen und entsprechend aufrüsten.<br />
glück auf · 4/2007 .......... 18<br />
mehr als ein – wenn auch qualitätsmäßig<br />
nicht vergleichbares – Profil<br />
aus chinesischer Produktion.<br />
Und was tun Sie, um Ihre Produkte<br />
dennoch an den Mann zu bringen?<br />
Himmelstein: Wir konzentrieren<br />
uns auf solche Produzenten, die<br />
ihre Stapler auch mehr und mehr<br />
in westliche Länder exportieren.<br />
Diese Produzenten können beim<br />
Hubmastprofil nur schwer auf Top-<br />
Qualität verzichten.<br />
Ihr Engagement beschränkt sich ja<br />
keinesfalls auf chinesische Abnehmer.<br />
Auch japanische Staplerhersteller sind<br />
ein weiteres wichtiges Kundensegment.<br />
Weshalb?<br />
Himmelstein: Weil viele japanische<br />
Staplerhersteller bereits ihre Produkte<br />
in China fertigen oder dabei<br />
sind, dort eine Fertigung aufzubauen.<br />
Hier zahlt es sich inzwischen<br />
aus, dass wir seit 20 Jahren – im<br />
übrigen als einziger ausländischer<br />
Lieferant – alle Staplerproduzenten<br />
in Japan beliefern. Ein langjähriger<br />
japanischer Kunde nahm die Ce-<br />
MAT zum Anlass, gleich zwei neue<br />
Hubmastprofile für seine chinesische<br />
Produktionsstätte anzufragen.<br />
Mannstaedt hat also allen Grund,<br />
optimistisch zu sein.<br />
Himmelstein: Haben wir. Denn<br />
für Mannstaedt bedeutet dies ein<br />
schönes Auftragsplus für mindestens<br />
10 Jahre. Hubmastprofile<br />
sind nämlich in der Regel sehr<br />
langfristig laufende Produkte. Und<br />
ein weiterer weltweit führender japanischer<br />
Hersteller ließ verlauten,<br />
dass er binnen der nächsten zwei<br />
Bischöflicher Segen.<br />
Innerhalb von vier Monaten<br />
plante und realisierte ein Team<br />
aus Produktion, Betriebsmittelkonstruktion<br />
und Schweißfachingenieur/QS<br />
den erforderlichen Umbau.<br />
Nach Abschluss der Arbeiten war<br />
schnell klar: Die Mitarbeiter hatten<br />
es geschafft, nicht nur das Termin-<br />
und Kostenbudget einzuhalten,<br />
sondern auch die prognostizierten<br />
Leistungsdaten zu erreichen.<br />
bis drei Jahre mit Mannstaedt in<br />
China kooperieren will.<br />
Sind europäische Kunden jetzt außen<br />
vor?<br />
Himmelstein: Ganz und gar nicht.<br />
Nicht zuletzt galt es auch, Präsenz<br />
bei den europäischen Kunden in<br />
China zu zeigen. Einer der führenden<br />
Hersteller von Stapleranbaugeräten<br />
lässt seit Kurzem auch in der<br />
Nähe von Schanghai fertigen. Die<br />
dafür notwendigen Profile kommen<br />
von Mannstaedt – und zwar<br />
ohne Umweg über Italien. Auch<br />
mit anderen langjährigen Kunden,<br />
die als Top-Hersteller der europäischen<br />
Intralogistik-Branche gelten,<br />
haben wir intensive Gespräche<br />
geführt. Sie können ebenfalls auf<br />
Mannstaedts Unterstützung auf<br />
dem chinesischen Markt zählen.<br />
In wenigen Wochen übrigens heißt<br />
es für den Vertriebsbereich Material<br />
Handling dann erneut „Let’s go<br />
east“. Das Ziel diesmal: der Wachstumsmarkt<br />
Indien, wo die CeMAT<br />
erstmals in Bangalore ihre Pforten<br />
öffnet.<br />
Man könnte meinen, der Vertriebsbereich<br />
„Material Handling“ würde sich<br />
ganz und gar auf Asien konzentrieren.<br />
Himmelstein: Das wäre natürlich<br />
ein Fehlschluss. Der nächste wichtige<br />
Termin in Deutschland steht<br />
nämlich ebenfalls bald an: die original<br />
CeMAT in Hannover Ende<br />
Mai 2008. Auch für diese Messe<br />
laufen bei uns die Vorbereitungen<br />
schon auf Hochtouren.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Werksfoto<br />
Unter welchen Be -<br />
dingungen arbeitet<br />
ein Stahlarbeiter? Als Weihbischof Robert Brahm das Dekanat Saarlouis<br />
bereiste, besuchte er am 30. August auch die Stahlwerk Bous GmbH, um<br />
sich ein Bild davon zu machen. Dechant Heinz Haser von der Pfarrgemeinde<br />
Bous und eine Delegation der angrenzenden Gemeinden begleiteten<br />
ihn dabei. In einem Gespräch mit Geschäftsführer Franz Josef Schu<br />
informierte sich der Weihbischof über Ausbildungs- und Übernahmequote<br />
sowie über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Bei einer Führung<br />
durch das Stahlwerk konnten die Besucher vor Ort mit Leib und Seele<br />
erleben, welche „heißen“ Bedingungen beim Blockgussbetrieb herrschen.<br />
Klaus Kuhn von der Arbeitssicherheit (2. von rechts) mit den Besuchern<br />
auf dem Werksgelände und Weihbischof Robert Brahm (4. von rechts).<br />
Armin Hans<br />
Die Qualität der ersten Lieferung<br />
entsprach vollauf den Kundenerwartungen.<br />
Und die Investition<br />
wird sich auch zukünftig auszahlen.<br />
Denn das „Hybrid-Profil“ eröffnet<br />
dem Unternehmen ein neues<br />
Marktsegment für die Anwendung<br />
warmgewalzter und geschweißter<br />
Spezialprofile.<br />
Peter Engel und Guido Glees