Glückauf - Windhoff Bahn
Glückauf - Windhoff Bahn
Glückauf - Windhoff Bahn
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Frank O. Gehry (geb. 1929 in<br />
Toronto) gilt als einer der profiliertesten<br />
zeitgenössischen Architekten.<br />
Im Großen machte er unter<br />
anderem mit dem Neubau des Guggenheim-Museums<br />
im spanischen<br />
Bilbao Furore – im Kleinen zum<br />
Beispiel mit dem Vitra-Museum in<br />
Weil am Rhein. Aber ob groß oder<br />
klein: Seine eigenwilligen Gebäudekonstruktionen<br />
gelten schon für<br />
sich genommen als Kunstwerke.<br />
Eines seiner neuen Projekte ist<br />
ein Gebäude für die Firma Novartis<br />
zu deren zehnjährigem Bestehen.<br />
Der Konzern entstand 1996 aus einer<br />
Fusion zwischen dem Schweizer<br />
Chemiegiganten Ciba-Geigy<br />
und Sandoz.<br />
Teil der Gebäudekonstruktion ist<br />
auch ein 5 t schwerer Gussknoten<br />
– hergestellt und geliefert von der<br />
Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss<br />
GmbH. Über dem Knoten sollen<br />
drei bogenförmige Dächer aufgefächert<br />
werden.<br />
Der aus drei Einzelheiten zusammengeschweißte<br />
Gussknoten<br />
ist ein wahres Meisterstück. Nicht<br />
wegen seiner Größe (2585 85 x 2100<br />
x 2060 mm). Auch nicht cht wegen<br />
seines Werkstoffs (G 20 Mn5 VARP<br />
mit einem max. Kohlenstoffgeenstoffgehalt von 0,20 Prozent). Und auch<br />
Streckgrenzwerte (450 Mpa) und<br />
Kerbschlagzähigkeit (– 30 0 Grad bei<br />
110 Joule) blieben im Rahmen ahmen des<br />
Üblichen.<br />
Eine Herausforderung allerdings<br />
war die Komplexität des s Knotens:<br />
Sage und schreibe 36 verschiedene<br />
rschiedene<br />
Winkelstellungen, vier Rundhohl-, undhohl-,<br />
drei Rechteckhohl-, drei ei Rechteckvoll-<br />
und zwei Quadratvoll-Abratvoll-Abgänge<br />
mussten umgesetzt t werden –<br />
eine Aufgabe, die ohne ne kombinierte<br />
Holz-Styropor-Modelle delle nach<br />
3-D-Daten nur schwer zu u lösen gewesen<br />
wäre.<br />
Das Zusammenschweißen eißen der<br />
drei Einzelgussteile in der FWH- FWH-<br />
Fertigungsstätte war dagegen gegen fast<br />
schon ein Kinderspiel. Das höchst<br />
präzise ausgeführte Gussteil ussteil ist<br />
bereits erfolgreich in die e Gesamtstahlkonstruktion<br />
integriert. ert.<br />
Karl-Josef f Müller<br />
GUSS<br />
Knoten aus 36 Ecken und Kanten<br />
FWH · Manches hängt am seidenen Faden, manches an einem (fast) alles entscheidenden Bauteil.<br />
Der guten Absicht<br />
sollen Taten folgen<br />
Zorge · Arbeitsunfälle sind vermeidbar.<br />
Die Teilnehmer am Führungskräfteseminar<br />
Eine „Null-Unfall-Strategie“ hat<br />
sich die Harz Guss Zorge GmbH<br />
auf die Fahnen geschrieben. Nach<br />
dem GMH-Motto „Reden ist Silber,<br />
Handeln ist Gold“ wurde ein „Aktionsplan<br />
Arbeitssicherheit“ mit<br />
einem Aktionsteam ins Leben gerufen,<br />
das der guten Absicht Taten<br />
folgen lassen will.<br />
Grundlage der Planung war eine<br />
Analyse des Unfallgeschehens.<br />
Dabei hat man sich zunächst ein<br />
genaues Bild über die Unfallhäufigkeit,<br />
das Alter der Verunfallten,<br />
die Verletzungsart und die Unfallursachen<br />
gemacht. Nach diesen<br />
Kriterien wurde das Unfallgeschehen<br />
mit einer speziellen Software<br />
ausgewertet, um Maßnahmen und<br />
Schulungen zur Vermeidung weiterer<br />
Unfälle abzuleiten.<br />
Erstes Etappenziel: In enger Kooperation<br />
mit der Berufsgenossenschaft,<br />
die das Projekt aktiv begleitet,<br />
sollen alle Mitarbeiter zunächst<br />
Werksfoto<br />
für das Thema Arbeitssicherheit<br />
sensibilisiert werden – vom Werker<br />
über die Abteilungsleiter bis hin zu<br />
den Führungskräften.<br />
Bereits Anfang November haben<br />
die Abteilungsleiter das Seminar<br />
„Führungsverhalten als Unfallursache“<br />
besucht. Alle Führungskräfte<br />
sollen sicherheitsgefährdende<br />
Situationen rechtzeitig erkennen<br />
können und wissen, wie sie solche<br />
Situationen entschärfen. Weitere<br />
Schulungen folgen.<br />
Im Werk werden zunächst alle<br />
Schleifer aus der Putzerei geschult.<br />
Thema: der sichere Umgang mit<br />
Schleifböcken, Pendelsteinen und<br />
Winkelschleifern. Das Tagesseminar<br />
findet in der Schulungsstätte<br />
der Berufsgenossenschaft in<br />
Schierke statt. Die ersten Schritte<br />
auf dem Weg der „Null-Unfall-Strategie“<br />
sind damit bereits getan.<br />
Martin Hartung<br />
Im Multi-Megawatt-Park<br />
treiben erste Windrad-Blüten<br />
FWH · Alles dreht sich um ein Produkt aus Mülheim an der Ruhr.<br />
Es war alles zur Stelle, was Rang<br />
und Namen hat, als am 7. September<br />
in Büttel die mobile Produktionshalle<br />
der REpower Systems<br />
AG vorgestellt wurde: der schleswig-holsteinischeWirtschaftsminister<br />
Dietrich Austermann, der<br />
Staatssekretär für Wissenschaft<br />
Jost de Jager, die Bürgermeister<br />
von Brunsbüttel und Büttel sowie<br />
Großaktionär Tulsi R. Tanti (Gründer<br />
von Suzlon).<br />
Die einzigartige Produktionshalle<br />
liegt direkt neben dem künftigen<br />
Stand ort des Multi-Megawatt-Wi nd -<br />
parks in Büttel. Auf dem 400 Hektar<br />
großen Gelände war ursprünglich<br />
eine Raffinerie geplant, jetzt sollen<br />
dort fünf 5-Megawatt-Windkraftanlagen<br />
(REpower 5M) errichtet<br />
werden. Die dazugehörigen 5-MW-<br />
Maschinenhäuser wurden bereits<br />
in der Halle montiert.<br />
Neben Geschäftspartnern und<br />
den REpower-Beschäftigten waren<br />
auch die wichtigsten Zulieferer<br />
eingeladen, darunter die Friedrich<br />
Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH.<br />
Sie hatte schon für die REpower-5M-<br />
Prototypenanlage eine der maßgeblichen<br />
Komponenten beigesteuert:<br />
die Rotornabe mit einem Fertigstückgewicht<br />
von 40 t. Mitte 2007<br />
wurde bereits die elfte Rotornabe<br />
an REpower ausgeliefert.<br />
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Vorstandsvorsitzender<br />
der REpower<br />
Systems AG, misst dem Windpark<br />
in Büttel große Bedeutung bei:<br />
„Nichts kann den Paradigmenwechsel,<br />
das nahende Ende des<br />
Ölzeitalters und den Beginn des<br />
Zeitalters der CO2-freien erneuerbaren<br />
Energien besser versinnbildlichen<br />
als die Tatsache, dass hier<br />
heute fünf Windkraftanlagen von<br />
REpower entstehen.“ Der Proto-<br />
glück auf · 4/2007 ......... 28<br />
Aufstellung einer REpower 5M (Projekt Beatrice). In Serie wird die Windkraftanlage allerdings<br />
zukünftig in Bremerhaven und Osterrönfeld produziert werden.<br />
typ der REpower 5M, der 2004 in<br />
Brunsbüttel errichtet wurde, war<br />
damals weltweit führend in puncto<br />
Leistungsstärke. Er hatte einen<br />
Rotordurchmesser von 126 m und<br />
eine Nabenhöhe von 120 m.<br />
Zwei Exemplare dieses „Windkraftwerkstyps“<br />
stehen seit 2006<br />
auch auf einem Offshore-Testfeld<br />
in Cuxhaven. 2006 bzw. 2007<br />
folgte jeweils eine weitere Anlage<br />
für das Projekt „Beatrice“ in 44 m<br />
Wassertiefe in der schottischen<br />
Über dem fünf Tonnen schweren Gussknoten werden<br />
drei bogenförmige Dächer aufgefächert. Ausführungs-<br />
und Detailinformationen erhielt die Friedrich<br />
Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH von dem Ingenieur-<br />
Büro B. Stuhlemer. Die Statik erstellte die Crew von<br />
Prof. Schlaich (Fa. SBP).<br />
Werksfoto<br />
Der Gussknoten würde sich auch für<br />
Erwachsene als Klettergerüst eignen<br />
Werksfoto<br />
Nordsee. Dieser Windpark versorgt<br />
die benachbarte Ölbohrplattform<br />
von Talisman Energy mit bis zu zwei<br />
Dritteln des Energiebedarfs. Und<br />
bis Ende 2008 sollen der kommerzielle<br />
Offshore-Windpark „Thornton<br />
Bank“ vor der belgischen Küste<br />
und das erste deutsche Projekt auf<br />
hoher See bei Borkum mit REpower-5M-Windkraftwerken<br />
(sechs<br />
Anlagen) bestückt werden.<br />
Udo Krampitz