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Glückauf - Windhoff Bahn

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ROHSTOFF-RECYCLING Roh<br />

Faszination Schrott<br />

RRO · Tag des offenen Hafens lockt 20.000 Besucher.<br />

aszination Schrott“: Diese<br />

„Fbeiden Worte umschreiben<br />

am besten, warum der „Tag des<br />

offenen Hafens“ am 9. September<br />

für die Rohstoff Recycling Osnabrück<br />

so erfolgreich war. Denn etwa<br />

20.000 Besucher aus Osnabrück<br />

und Umgebung wollten wissen,<br />

was es mit den Schrottbergen auf<br />

sich hat, die man von der Rheinstraße<br />

aus als Passant gut sehen<br />

kann.<br />

Die meisten hatten solche<br />

Schrottmengen wohl noch nie vor<br />

Augen – und waren entsprechend<br />

beeindruckt. Schließlich lagern<br />

etwa 40.000 t auf dem 44.000 m²<br />

großen Gelände. Aus nächster Nähe<br />

erlebten sie, wie ein mit Schrott<br />

beladenes Schiff gelöscht wird.<br />

Beladen damit wurde einer der<br />

Züge, die mehrmals am Tag das<br />

Stahlwerk der GMHütte anfahren.<br />

Sie transportieren auf jeweils<br />

18 Wag gons RRO-Schrott, der dort<br />

als wertvoller Rohstoff für die<br />

Stahlerzeugung benötigt wird.<br />

Die Kinder wiederum fühlten<br />

sich wie magnetisch vom Lkw-Fuhrpark<br />

der Adolf Ellermann GmbH<br />

und zwei Verladebaggern angezogen,<br />

auf denen sie mit in die Höhe<br />

schweben konnten. RRO hatte<br />

auch ein 300 m² großes Zelt aufge-<br />

Mehr Speicherkapazität<br />

baut mit Infotafeln zu Schrottaufbereitung<br />

und -sortierung und der<br />

Weiterverarbeitung im Stahlwerk.<br />

RRO-Azubis präsentierten zudem<br />

eine eindrucksvolle Abschlussarbeit<br />

ihrer Ausbildung: eine Sortieranlage<br />

für Mini-Paletts. Da dachte fast<br />

jeder, Ingenieure waren am Werk.<br />

Falsch gedacht: Solch qualifizierte<br />

Kenntnisse erhalten junge Leute,<br />

die bei der RRO Elektroniker/-in<br />

oder Industriemechaniker/-in lernen.<br />

Azubis aus dem kaufmännischen<br />

Bereich (Groß- und Außenhandel)<br />

stellten dar, in welchen Berufen<br />

RRO ausbildet, und vergaben flei-<br />

Ob die Neugierde auf Maschinen bei Jungs doch genetisch bedingt ist? Der kleine Tim zumindest fühlte sich von n dem Bagger magisch<br />

angezogen (von links nach rechts): Tims Mutter Susanne Kleidat, Baggerführer Adnan Özay und Dr. Knut Schemme. mme.<br />

RRO · Wenn das Lager wächst, muss auch der Umweltschutz mitwachsen.<br />

Für die Rohstoff Recycling Osnabrück<br />

war klar: Wenn sie wie<br />

geplant ihre Lagerfläche erweitert,<br />

wächst auch die Menge der dort<br />

anfallenden Emulsionen aus Drehund<br />

Schleifspänen. Die Kapazität<br />

der vorhandenen Emulsionsspaltanlage<br />

(ESA) würde aber nicht ausreichen,<br />

um alle Emulsionen zu<br />

verarbeiten. Deshalb musste die<br />

ESA-Anlage der neuen Lage angepasst<br />

werden – was lange Vorarbeiten<br />

für Konzeptentwicklung und<br />

Einholung von Angeboten und Genehmigungen<br />

nach sich zog.<br />

Zuerst wurde ein weiteres unterirdisches<br />

Speicherbecken gebaut.<br />

Inhalt: 100 m³. Das war bei einer<br />

Baugrubentiefe von 6 m und einem<br />

Grundwasserstand von etwa 1,5 m<br />

keine leichte Aufgabe. Die Hermann<br />

Dallmann Straßen- u. Tiefbau<br />

GmbH & Co. KG und die pbr<br />

Planungsbüro Rohling AG lösten<br />

sie mit Bravour. Die Firma Weber<br />

hob dabei über 450 m³ Erdreich<br />

aus, das teils wieder verfüllt wurde.<br />

Auf der langen To-do-Liste standen:<br />

eine neue Wasserleitung zur<br />

ESA, ein neuer Hydrant, die Umlegung<br />

der HDPE-Abflussrohre,<br />

Leerrohre für die Elektroinstallati-<br />

Das neue unterirdische Speicherbecken fasst 100 m³.<br />

on, das Mauern von Kontroll- und<br />

Kabelschächten, eine Skimmeranlage<br />

im Koaleszenzabscheider des<br />

Ölabscheiders, die Stellfläche mit<br />

Zuleitung für die Dieselzapfstelle<br />

oder auch der Waschplatz für Maschinen<br />

und Umschlaggeräte.<br />

Die neue ESA kam direkt auf<br />

ihren neuen Standplatz – vormontiert<br />

in einem isolierten Stahlcontainer<br />

mit integrierter Auffangwanne<br />

und allen erforderlichen Bau-<br />

Foto: Matthias Krych<br />

Foto: Jörg Bossmeye<br />

teilen. Die RRO-Werkstatt musste<br />

während des Baus den Betrieb der<br />

alten ESA teilweise auch provisorisch<br />

aufrechterhalten – bis die<br />

neue angeschlossen war. Und das<br />

schnelle Umlegen einiger Verbindungsleitungen<br />

besorgte die IAG.<br />

Dank guter und flexibler Zusammenarbeit<br />

konnte die Anlage termingerecht<br />

in Betrieb gehen.<br />

Jörg Bossmeyer<br />

glück auf · 4/2007 ......... 36<br />

stoff Re cy cling Os na brück GmbH · Adolf El ler mann GmbH<br />

· Roh stoff Re cy cling Dort mund GmbH<br />

Amtlich: Stempel für den Entdeckerpass gehörten zum Gewinnspiel.<br />

ßig Stempel für den Entdeckerpass.<br />

Wer darin alle Stationen am „Tag<br />

des offenen Hafens“ abgestempelt<br />

hatte, konnte an einer Verlosung<br />

teilnehmen.<br />

Bei der RRO musste man sich<br />

den Stempel „verdienen“ und das<br />

Gewicht eines Stahlspänebriketts<br />

schätzen. Wie er hergestellt wird,<br />

Das Lager der Rohstoff Recycling<br />

Dortmund ist etwa 70.000 m²<br />

groß und in zwei Bereiche aufgeteilt:<br />

Im vorderen Teil werden nur<br />

Stahlschrotte gelagert und umgeschlagen,<br />

hinten Sonderprodukte<br />

wie Roheisenbären, Stahlbären<br />

und Schwerteile gelagert und aufbereitet.<br />

Dort stehen auch die Aufbereitungsaggregate<br />

Sprengbunker,<br />

Brennhauben und Fallwerk.<br />

Bisher standen für die gesamten<br />

Verwiegungen im vorderen Bereich<br />

zwei Waagen zur Verfügung. Über<br />

sie wurden sämtliche Ein- und<br />

Aus-, Zwischen- und Kontrollverwiegungen<br />

abgewickelt – was aus<br />

zwei Gründen zunehmend den Betriebsablauf<br />

störte:<br />

• Die Anzahl der Verwiegungen ist<br />

gestiegen – unter anderem deshalb,<br />

um die Produktionsmengen<br />

an den Aufbereitungsanlagen genau<br />

zu erfassen.<br />

• Vor allem bei Verladungen im<br />

hinteren Bereich kam es zu enormen<br />

Verzögerungen für Spediteure<br />

und Verladeaggregate. Ursache:<br />

Lkw dürfen nur dann vom<br />

RRD-Gelände fahren, wenn sie<br />

das maximal zulässige Gesamtgewicht<br />

von 40 t nicht überschrei-<br />

sah man bei der Live-Übertragung<br />

aus der Brikettieranlage auf einem<br />

Fernsehbildschirm. Und als Geheimtipp<br />

entpuppten sich eine<br />

Spielecke für die noch „kleinen<br />

Nachwuchskräfte“ und die Fotoausstellung<br />

„Schrott en détail“ (siehe<br />

auch Seite 37).<br />

mk<br />

EINE LITERARISCHE SCHROTTGESCHICHTE<br />

Der Briefkasten<br />

ch möchte gern ein Rennrad sein“, sagte der Briefkasten zum Garten-<br />

„Itor, „und durch weite Ebenen flitzen und hohe Pässe bezwingen.“<br />

„Du mit deinen Wünschen“, krächzte das Gartentor, „dabei entsprichst<br />

du nicht einmal den neuen Vorschriften der Post.“ „Wünschen kann man<br />

immer“, sagte der Briefkasten nur und schluckte weiterhin Rechnungen,<br />

Zeitschriften, Prospekte und Postkarten.<br />

Wenig später wurde er abgeschraubt und durch einen neuen ersetzt.<br />

Man schmolz ihn ein, und zusammen mit alten Metallstühlen, zerrissenen<br />

Drahtgittern und krummen Schraubenziehern wurde er zu Leichtstahl<br />

verarbeitet, kam in eine Rennradfabrik, und bald darauf flitzte er<br />

durch weite Ebenen, bezwang hohe Pässe und konnte kaum glauben,<br />

dass er jahrelang am selben Ort gestanden hatte und jeden Tag an der<br />

Post fast erstickt<br />

war.<br />

Aus „Die Karawane<br />

am Boden des Milchkrugs. Groteske Geschichten“ von Franz Hohler;<br />

Sammlung Luchterh Luchterhand, Luchterhand Literaturverlag, München 2003, 3. Auflage<br />

Mehr Waagen<br />

Foto: Matthias Krych<br />

RRD · Zügiger und reibungsloser Betriebsverlauf<br />

ten. Dieses Gewicht konnte man<br />

aber bei der Verladung nicht 100prozentig<br />

zuverlässig ermitteln<br />

– was dazu führte, dass die Lkw<br />

immer wieder zwischenverwogen<br />

werden mussten.<br />

Deshalb legte sich RRD eine dritte<br />

Waage zu, um die beiden „Altwaagen“<br />

zu entlasten. Die neue Straßenfahrzeugwaage<br />

ist 24 m lang, steht<br />

seit dem 2. November im hinteren<br />

Bereich des Lagers, kommt von der<br />

Pfister GmbH, dient ausschließlich<br />

der Kontrolle und ist mobil (ohne<br />

Betonfundament). Fixiert wurde sie<br />

mit 1 m langen Erdnägeln, die im<br />

Untergrund verankert sind. Vorteil:<br />

Bei Bedarf ist sie relativ schnell umgesetzt.<br />

Die Waage hat zwei Fernanzeigen.<br />

So kann der Fahrer das Lkw-<br />

Gesamtgewicht kontrollieren, ohne<br />

auszusteigen; zudem entfallen<br />

aufwendige Wendemanöver, da er<br />

die Waage von beiden Seiten an-<br />

und befahren kann. Die Ein- und<br />

Ausverwiegungen besorgen nach<br />

wie vor die „Altwaagen“, wo auch<br />

der Wiegemeister sitzt.<br />

Daniel Breitbarth<br />

und Ralf Willam

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