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AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2019

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ÖL & SCHMIERMITTEL<br />

Zentralschmieranlage<br />

Wie geschmiert<br />

In vielen Nutzfahrzeugen, Land- und Baumaschinen sowie Bussen wird eine Zentralschmieranlage eingesetzt. Wir zeigen<br />

in diesem Artikel auf, wie solche Anlagen aufgebaut sind und wie sie funktionieren. Harry Pfister, Auto & Wissen<br />

über den Anschluss (5) durch die Hauptleitungen<br />

zu den Verteilern. Diese geben das Fett<br />

genau dosiert an die einzelnen Schmierstellen<br />

ab. Die integrierte Steuerplatine (6) steuert<br />

die Pausen- und Laufzeit des Elektromotors<br />

(7). Die Schmiermittelmenge ist abhängig von<br />

den Betriebsbedingungen des Fahrzeugs. Die<br />

Intervalle der Schmierung können wegabhängig<br />

(Fahrstrecke), zeitabhängig (Betriebsstunden)<br />

oder betätigungsabhängig (Anzahl der<br />

Bremsungen) gesteuert werden.<br />

Bild 1: Zentralschmieranlage mit Pumpenaggregat ACL = Automatic Chassis Lubrification (A) und Hauptverteiler mit<br />

Kolbendetektor (B) sowie Progressivverteiler (C).<br />

Lange Zeit war es bei Personenwagen und<br />

Nutzfahrzeugen üblich, bei Wartungsarbeiten<br />

die vorhandenen Schmierstellen mit der<br />

Fettpresse mit frischem Fett zu versehen. Als<br />

Nachteile können hierbei vergessene Schmierpunkte<br />

und das Einbringen von anhaftendem<br />

Schmutz an den Schmiernippeln in die<br />

Schmierstellen aufgeführt werden.<br />

Teilweise sind die Schmierpunkte nur schwer<br />

zugänglich, was wiederum viel Zeit in Anspruch<br />

nimmt. Zu viel Schmierstoff führt<br />

nicht nur zu einer erhöhten Belastung innerhalb<br />

der Reibstelle, sondern auch zu einem<br />

erhöhten Verbrauch und verunreinigt ausserdem<br />

die umliegenden Bauteile.<br />

Um die Wartungskosten zu senken, werden<br />

heute in Personenwagen wartungsfreie Lagerungen<br />

eingesetzt. Bei einigen Nutzfahrzeugen<br />

ist dieser Trend ebenfalls zu beobachten.<br />

Es gibt jedoch die Möglichkeit, eine Zentralschmieranlage<br />

einzusetzen, die das Fett automatisch<br />

in der richtigen Dosierung an die<br />

Schmierstellen leitet.<br />

Zentralschmieranlagen haben unter anderem<br />

den Vorteil, dass keine Schmierstellen ausgelassen<br />

werden. Zudem kommt nur frisches<br />

Fett ohne Verunreinigungen an die Schmierstellen.<br />

Hierdurch sinken die verschleissbedingten<br />

Kosten drastisch. Fahrzeuge mit Zentralschmieranlagen<br />

kommen praktisch ohne<br />

Reparaturen an hochbelasteten Bolzen, Wellen<br />

und Lagern aus. Problematisch bleiben<br />

weiterhin die Kreuzgelenke an Achsen und<br />

Antriebswellen, da diese bekanntlich drehen<br />

und nicht an die Zentralschmieranlage angeschlossen<br />

werden können.<br />

Bei der Systeminstallation werden die Pausen-<br />

sowie Schmierzeiten für die jeweiligen<br />

Betriebsbedingungen eingestellt.<br />

Wird die Spannungsversorgung unterbrochen,<br />

läuft die Steuerung nach dem Wiedereinschalten<br />

an der Stelle weiter, an der sie unterbrochen<br />

wurde. Erfolgt das Abschalten des Motors<br />

während der Schmierung, wird diese beim<br />

Wiedereinschalten des Motors fortgesetzt.<br />

Funktionsweise: Das Pumpenelement (Bild 2<br />

und Bild 3; Bauteil 8) wird durch den Elektromotor<br />

über einen Exzenter betätigt. Der Rührflügel<br />

im Behälter (1) sorgt für eine gute Fettdurchmischung.<br />

Das Pumpenelement saugt<br />

das Fett an und drückt es unter hohem Druck<br />

Bild 2: Exzenterantrieb: A Pumpenelement saugt an; B Pumpenelement fördert.<br />

Bild 3: 1 Vorratsbehälter, 2 Pumpengehäuse, 3 Füllnippel,<br />

4 Rücklaufanschluss, 5 Druckanschluss, 6 Steuerplatine,<br />

7 Elektromotor, 8 Pumpenelement, 9 Sicherheitsventil<br />

(350 bar), 10 Steuergerät mit Einstellmöglichkeit für<br />

Pausen- sowie Schmierzeiten.<br />

20<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

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