AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2019
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POLITIK & RECHT<br />
Bund nicht wie bisher für 1900 km, sondern<br />
für 2300 km verantwortlich, mit allem, was<br />
dazu gehört.<br />
«Via sicura»-Massnahmen<br />
Im Jahr 2018 beschloss das Parlament, die<br />
«Via sicura»-Massnahmen anzupassen, da sie<br />
ihm nicht mehr mit der Realität im Einklang<br />
zu stehen schienen. Bei Raserdelikten sollten<br />
die Gerichte einen grösseren Ermessensspielraum<br />
haben. So könnten die Umstände des<br />
Einzelfalls besser berücksichtigt werden. Momentan<br />
ist man im Bundesamt für Strassen<br />
(Astra) daran, die Bestimmungen des Strassenverkehrsgesetzes<br />
(SVG) aufzubereiten und<br />
den Entwurf voraussichtlich in der ersten<br />
Hälfte 2020 in die Vernehmlassung zu geben.<br />
Gleichzeitig ist das Astra bestrebt, das SVG<br />
im Hinblick auf das autonome Fahren anzupassen,<br />
um auf diese Entwicklung vorbereitet<br />
zu sein.<br />
«Opera 3»-Richtlinien<br />
Nicht zu verwechseln mit «Via sicura» ist<br />
«Opera 3». Hierbei geht es um die Revision<br />
der Fahrausbildung. Die Weiterausbildung<br />
während der Probezeit dauert sieben Stunden<br />
und wird an einem Tag durchgeführt.<br />
Die Weiterausbildung ist innerhalb von zwölf<br />
Monaten nach der Erteilung des Führerausweises<br />
auf Probe zu besuchen. Die neu gestaltete<br />
obligatorische Weiterausbildung tritt<br />
ab 1. Januar 2020 in Kraft. Das Mindestalter<br />
von 17 Jahren für den Erwerb des Lernfahrausweises<br />
für Personenwagen gilt ab dem 1.<br />
Januar 2021, der Verzicht auf den Automateneintrag<br />
besteht seit dem 1. Februar <strong>2019</strong>.<br />
Verordnungsanpassungen<br />
Vergangenes Jahr endete die Vernehmlassung<br />
zu den Massnahmen zur Verbesserung<br />
des Verkehrsflusses und der Verkehrssicherheit,<br />
die der Bundesrat noch 2018 gestartet<br />
hatte. Es geht um das Rechtsvorbeifahren<br />
auf Autobahnen, um das Rechtsabbiegen von<br />
Velofahrern an Kreuzungen auch bei Rot, um<br />
die rechtliche Verankerung des Reissverschlusssystems,<br />
um die Aufhebung des Verbots<br />
des Alkoholverkaufs auf den Raststätten<br />
des Nationalstrassennetzes und um diverse<br />
andere Punkte. Der Bundesrat wird die Verordnungsanpassungen<br />
voraussichtlich 2020<br />
in Kraft setzen.<br />
CO 2<br />
-Gesetz vors Volk?<br />
Die nationalrätliche Umweltkommission<br />
(Urek) hat das CO 2<br />
-Gesetz beraten und ist<br />
in wesentlichen Zügen den Entscheiden des<br />
Ständerats gefolgt. Wie der Ständerat soll<br />
nach dem Willen der Umweltkommission<br />
des Nationalrats der Aufschlag auf die Treibstoffpreise<br />
bis 2024 bei 10 Rappen pro Liter<br />
und ab 2025 bei <strong>12</strong> Rappen gedeckelt werden.<br />
Das CO 2<br />
-Gesetz dürfte 2020 in den Nationalrat<br />
kommen. Die SVP hat bereits mit dem Referendum<br />
gedroht.<br />
E-Vignette wird kommen<br />
Die Verkehrskommission des Ständerats<br />
spricht sich wie der Bundesrat dafür aus, eine<br />
elektronische Autobahnvignette auf freiwilliger<br />
Basis einzuführen, und beantragt dies<br />
dem Ständerat. Nach dem Willen des Bundesrats<br />
soll die E-Vignette anno 2022 eingeführt<br />
werden, und der Preis unverändert bei<br />
40 Franken liegen. Die Klebevignette wird es<br />
weiterhin geben. Der Ständerat wird die Vorlage<br />
voraussichtlich im kommenden Jahr behandeln.<br />
Multimodale Mobilitätsdienstleistungen<br />
Es geht darum, unterschiedliche Verkehrsmittel<br />
wie den öffentlichen Verkehr (ÖV)<br />
sowie den Auto-, Taxi-, Velo- und Fussverkehr<br />
einfacher und gezielter als bisher zu kombinieren.<br />
Mit der Digitalisierung soll dies innovativen<br />
Anbietern ermöglicht werden. Deshalb<br />
will der Bundesrat mit einer Änderung des<br />
Personenbeförderungsgesetzes (PBG) Drittanbietern<br />
den Zugang zum Fahrausweis-Vertrieb<br />
des ÖV ermöglichen. In der abgeschlossenen<br />
Vernehmlassung hat der Entwurf<br />
nicht nur Lob geerntet. Die Regierung des<br />
Kantons Zürich etwa fordert vom Bundesrat,<br />
auf die Vorlage zu verzichten und die Thematik<br />
mit allen Beteiligten des Gesamtverkehrs<br />
neu aufzuarbeiten. Vor allem lehnt die Regierung<br />
ab, dass der Bund nur die einseitige<br />
Öffnung des ÖV-Vertriebs für Dritte vorsieht,<br />
nicht auch umgekehrt. Das führe zu einem<br />
Wettbewerbsnachteil für den ÖV. Momentan<br />
wird ein Bericht des Bundesamts für Verkehr<br />
(BAV) erstellt. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2019</strong>69