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AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2019

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HANDEL & AFTERSALES<br />

Figas Garagisten-Apéro<br />

Steuern sparen <strong>–</strong> jetzt!<br />

Am 1. Januar 2020 tritt das Bundesgesetz über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung (STAF) in Kraft. Das neue Gesetz<br />

hat auch Auswirkungen auf KMU. Der traditionelle Figas Garagisten-Apéro zeigt Möglichkeiten auf, die Gewinnsteuern noch<br />

dieses Jahr zu optimieren. <strong>AUTOINSIDE</strong> war am Garagisten-Apéro in Lachen SZ dabei. Sandro Compagno<br />

hier ist Vorsicht geboten: So ist die Höhe der<br />

ausschüttbaren Substanz zu beachten und der<br />

Aktionärskreis; denn allfällige Minderheitsaktionäre<br />

werden gleichbehandelt.<br />

André Frey erklärt den Garagisten in Lachen, welche Mittel zur Steueroptimierung ihnen zur Verfügung stehen.<br />

Mit 66,4 Prozent Ja-Stimmen haben die<br />

Schweizer Stimmberechtigten das STAF am<br />

19. Mai dieses Jahres angenommen. Die Vorlage<br />

war die Antwort auf den zunehmenden<br />

Druck seitens der EU und der OECD auf die<br />

Schweiz, die Steuerprivilegien für internationale<br />

Unternehmen abzuschaffen. Dass gleichzeitig<br />

ein «Päckli» zur mittelfristigen Sicherung<br />

der AHV geschnürt wurde, war unschön<br />

und laut Verfassung eigentlich gar nicht zulässig,<br />

da es sich um zwei «sachfremde» Geschäfte<br />

handelte. Trotzdem hat der Souverän<br />

das Gesetz mit grossem Mehr angenommen.<br />

Zielgruppe der jährlichen Roadshow der Figas<br />

unter dem Label Figas Garagisten-Apéro<br />

sind KMU aus dem Schweizer Garagengewerbe.<br />

Auf den ersten Blick haben diese kleinen<br />

und mittelgrossen Garagenbetriebe wenig mit<br />

den internationalen Holdinggesellschaften zu<br />

tun, für die das neue Gesetz geschaffen werden<br />

musste. Und doch hat es Auswirkungen<br />

gerade auch auf sie.<br />

Denn um international konkurrenzfähig zu<br />

bleiben, senken zahlreiche Kantone 2020<br />

ihre Gewinnsteuersätze. Für André Frey, Geschäftsführer<br />

der Figas Autogewerbe-Treuhand<br />

der Schweiz AG, ist deshalb klar: «Ihr<br />

Ziel muss sein, die Gewinnsteuern für <strong>2019</strong><br />

zu optimieren und wo möglich Erträge erst<br />

2020 auszuweisen.» Mit einem einfachen Rechenbeispiel<br />

untermauerte Frey seinen Rat an<br />

die Garagisten. So sinken beispielsweise im<br />

Kanton Zürich, notabene dem künftig teuersten<br />

Kanton der Schweiz, die Gewinnsteuern<br />

von heute 21,15 Prozent auf 18,19 Prozent. Mit<br />

anderen Worten: Wer 100 000 Franken Gewinn<br />

von diesem ins nächste Jahr verschieben<br />

kann, der spart knapp 3000 Franken Steuern!<br />

André Frey wies die Garagisten nicht nur darauf<br />

hin, was zu tun ist, sondern zeigte auch<br />

auf, wie diese Gewinne und damit die darauf<br />

entfallenden Steuern zu optimieren sind. So<br />

empfahl er den Garagisten, geplante Investitionen<br />

noch in diesem Jahr vorzunehmen und<br />

maximal abzuschreiben: «Die meisten Kantone<br />

lassen auch Sofortabschreibungen zu.»<br />

Möglich sind auch zusätzliche Lohn- und Bonuszahlungen<br />

für <strong>2019</strong>, allenfalls zu kombinieren<br />

mit dem Einkauf in die Pensionskasse.<br />

Sonst drohen handkehrum höhere Steuern auf<br />

das private Einkommen. Frey: «Auch ausserordentliche<br />

Gewinne, zum Beispiel durch den<br />

Verkauf von Liegenschaften, Landreserven<br />

oder wertvollen Oldtimern, sollten Sie erst<br />

2020 realisieren.»<br />

Vorteilhaft kann auch die Ausschüttung einer<br />

Dividende noch im Jahr <strong>2019</strong> sein, da die Teilbesteuerung<br />

der Dividende ab 2020 erhöht<br />

wird: beim Bund auf 70 Prozent, bei den Kantonen<br />

auf mindestens 50 Prozent. Doch auch<br />

Ein weiteres Mittel, die Gewinnsteuern noch<br />

dieses Jahr zu optimieren, ist die Bildung von<br />

Rückstellungen. Die Steuerverwaltungen lassen<br />

es beispielsweise zu, dass Arbeitgeber ihre<br />

Beiträge in die zweite Säule vorziehen. Diese<br />

sogenannte Arbeitgeberbeitragsreserve kann<br />

im Umfang von maximal fünf Jahresprämien<br />

eingezahlt werden. Gleichzeitig wies André<br />

Frey darauf hin, dass ein steuerrechtlich optimierter<br />

Jahresabschluss <strong>2019</strong> von den kantonalen<br />

Steuerbehörden akzeptiert werden müsse,<br />

sonst bestehe das Risiko von steuerlichen<br />

Aufrechnungen: «Gerade bei Rückstellungen<br />

lohnt es sich, vorgängig mit den Steuerbehörden<br />

abzuklären, wo die Grenze liegt.»<br />

Da die Pensionskasse in all diesen Tipps zur<br />

Steueroptimierung immer wieder zum Thema<br />

wurde, informierte im Anschluss an André<br />

Freys Referat Andreas Zehnder, Unternehmensberater<br />

der PK Mobil, über die Pensionskasse<br />

der Berufsverbände AGVS, Astag, 2rad Schweiz<br />

und Carrosserie Suisse. Andreas Zehnder zeigte<br />

den anwesenden Garagisten Möglichkeiten<br />

auf, im Zusammenhang mit Kaderplänen und<br />

Einkäufen in die Pensionskasse die privat anfallenden<br />

Steuern zu optimieren.<br />

Er konnte den an diesem Novemberabend<br />

in Lachen anwesenden Garagisten die beruhigende<br />

Nachricht übermitteln, dass die PK<br />

Mobil mit einem Deckungsgrad von 103,8<br />

Prozent und einem Verhältnis von einem<br />

Rentner auf sieben Erwerbstätige kerngesund<br />

ist. «Unser höchstes Ziel ist ein Deckungsgrad,<br />

der über 100 Prozent liegt. Das<br />

hat die PK Mobil in den 58 Jahren ihres Bestehens<br />

stets geschafft. Aber eine Garantie<br />

gibt es nicht.» Nicht in Zeiten von Negativzinsen.<br />

Positiv endete der Abend für die rund<br />

30 interessierten Figas-Gäste im Hotel Marina<br />

in Lachen: mit einem Apéro und angeregten<br />

Gesprächen. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2019</strong>73

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