AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2019
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VERBAND & SEKTIONEN<br />
diese Technologien und auch die anderen effizienten Technologien<br />
schmackhaft zu machen. Wir werden hier alle Hebel ansetzen müssen.<br />
Besteht nicht ein Anreiz, Ende <strong>2019</strong> noch CO 2<br />
-intensive Fahrzeuge<br />
einzulösen, um den verschärften Zielvorgaben mit 109 Franken ab<br />
dem ersten Gramm ab 2020 und somit höheren Bussen vorzubeugen?<br />
Solche Aktionen haben immer Vor- und Nachteile. Jedes vorab eingelöste<br />
Auto hat ja auch einen Wertverlust, wenn es erst später verkauft<br />
werden kann. Deshalb werden wir uns solche Aktivitäten schon sehr<br />
genau überlegen und eher nicht in Betracht ziehen.<br />
Der Kunde findet zwar langsam Gefallen an elektrifizierten und<br />
CNG-Autos, aber SUV und 4×4-Fahrzeuge sind bei Schweizern<br />
weiterhin sehr beliebt. Wie wollen Sie den Kunden umerziehen,<br />
um Bussen zu verhindern?<br />
Auch die SUV und 4×4 werden immer effizienter. Es wird sicher eine<br />
Aufgabe unserer Markenpartner sein, die Kundenbedürfnisse genauer<br />
abzuklären und den Kunden entsprechende Alternativen aufzuzeigen.<br />
Davon abgesehen werden viele von den neuen E-Autos aus dem Hause<br />
Volkswagen auch über Allrad verfügen <strong>–</strong> hier gibt es also nicht unbedingt<br />
einen Zielkonflikt.<br />
Wer wird für die Bussen zur Kasse gebeten? Als Importeur und<br />
Garagist können Sie zwar beispielsweise die Margen der Garagisten<br />
anpassen, verlagern mit dieser Massnahme die Sanktionen<br />
aber auch in die Regionen und auf die eigenen Amag-Betriebe …<br />
Weder die Amag als Importeurin noch die Garagisten bauen die Fahrzeuge,<br />
die angeboten werden. Die Amag hat mit der Volkswagen AG, in<br />
deren Interesse es ist, dass alle Marken in einer Emissionsgemeinschaft<br />
sind, eine Vereinbarung, dass der Hersteller im Bedarfsfall für die Sanktionen<br />
aufkommt. Es ist jedoch auch im Interesse der Hersteller, dass<br />
die Abgaben möglichst gering bleiben. Daher werden voraussichtlich<br />
auch bei gewissen Modellen Preiserhöhungen unvermeidbar sein.<br />
Marcel Guerry, Geschäftsführer der<br />
Emil Frey Gruppe Schweiz<br />
Herr Guerry, mit dem «10/20»-Ziel wollte Auto-Schweiz mehr<br />
Elektroautos auf die Strassen bringen. Wie gut funktioniert dies<br />
innerhalb der Emil Frey Gruppe?<br />
Marcel Guerry, Geschäftsführer der Emil Frey Gruppe Schweiz:<br />
Heute verkauft die Emil Frey Gruppe nahezu 40 Prozent aller emissionsarmen<br />
Fahrzeuge (Hybrid/Plug-in/BEV) in der Schweiz gemäss den<br />
Zahlen von Auto-Schweiz.<br />
Für 2018 wurden CO 2<br />
-Bussen von über 31,1 Millionen Franken fällig.<br />
Für <strong>2019</strong> blieb der Zielwert von 130 Gramm CO 2<br />
/km unverändert.<br />
Gehen Sie davon aus, dass es auch betreffend der Sanktionen für<br />
die Emil Frey Gruppe so bleibt?<br />
Aufgrund unseres Gruppen-Mix gehen wir für <strong>2019</strong> von keiner Sanktion<br />
aus.<br />
Ab 2020 wird der durchschnittliche Zielwert von 130 auf 95 Gramm<br />
CO 2<br />
/km gesenkt. Wie gehen Sie bei der Flottenplanung vor, um<br />
massive Bussen zu verhindern?<br />
Grundsätzlich entscheidet der Kunde, was er will. Wir versuchen, den<br />
Auch Marcel Guerry, Geschäftsführer der Emil Frey Gruppe Schweiz, geht davon aus,<br />
dass seine Gruppe ohne Sanktionen auskommt.<br />
Mix mit den vorhandenen Produkten so gut wie möglich zu planen.<br />
Da in ganz Europa Batterien bei den Herstellern knapp sind, wird dies<br />
nicht einfach.<br />
Besteht nicht ein Anreiz, Ende <strong>2019</strong> noch CO 2<br />
-intensive Fahrzeuge<br />
einzulösen, um den verschärften Zielvorgaben mit 109 Franken ab<br />
dem ersten Gramm ab 2020 und somit höheren Bussen vorzubeugen?<br />
Der Anreiz könnte bestehen. Zu viel Geld kostet es auf jeden Fall, entweder<br />
über nicht notwendige Abschreibungen oder über die Sanktion<br />
im Jahr 2020.<br />
Der Kunde findet zwar langsam Gefallen an elektrifizierten Autos,<br />
aber SUV und 4×4-Fahrzeuge sind bei Schweizern weiterhin sehr<br />
beliebt. Wie wollen Sie den Kunden umerziehen, um Bussen zu verhindern?<br />
Wir sind ein Handels- und Serviceunternehmen und sehen uns nicht<br />
als Um-Erzieher. Am Ende entscheidet der Kunde, was er für seinen<br />
täglichen Bedarf braucht. Wer in Bergregionen wohnt, wird eher einen<br />
4×4 benötigen.<br />
Wer wird für die Bussen zur Kasse gebeten? Als Importeur und<br />
Garagist können Sie zwar beispielsweise die Margen der Garagisten<br />
anpassen, verlagern mit dieser Massnahme die Sanktionen aber<br />
auch in die Regionen und auf die eigenen Emil-Frey-Betriebe …<br />
Die Importeure werden zur Kasse gebeten. Da weder die Importeure<br />
noch die Garagisten die Busse aus ihrer Marge bezahlen können, werden<br />
wir alle als Schweizer Bürger und Bürgerinnen sowie Kunden und<br />
Kundinnen durch punktuelle Preisanpassungen zahlen müssen, genauso<br />
wie für die CO 2<br />
-Flugticket-Abgaben und allfällige Benzin- und<br />
Dieselpreiserhöhungen. Schliesslich haben wir alle diesem Gesetz zugestimmt.<br />
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<strong>Dezember</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>