AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2019
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Serie Werkstatt der Zukunft, Teil 5<br />
Die steigende Komplexität<br />
verlangt nach Antworten<br />
Unsere Autos werden immer besser, immer komfortabler und immer sicherer. Diese für den Autokäufer erfreuliche<br />
Entwicklung hat grosse Auswirkungen auf die Garagenbetriebe. Sandro Compagno<br />
Noch vor wenigen Jahren waren Infotainmentsysteme<br />
für die grosse Mehrheit der Schweizerinnen<br />
und Schweizer unerschwinglich. Spurhalteassistenten,<br />
adaptive Tempomate oder<br />
Einparkhilfen waren etwas für Autos der Luxusklasse.<br />
Das hat sich heute grundlegend<br />
gewandelt. Mehr als 200 Sensoren sammeln<br />
schon in Kleinwagen Daten <strong>–</strong> mit dem Ziel,<br />
das Autofahren noch bequemer und sicherer<br />
zu machen.<br />
Daneben wächst die Anzahl der Antriebstechnologien:<br />
Wo vor wenigen Jahren noch<br />
ausschliesslich Diesel- und Benzinmotoren gewartet<br />
und repariert wurden, finden sich heute<br />
auch diverse Hybrid-Varianten, CNG-Autos<br />
und Fahrzeuge mit rein elektrischem Antrieb<br />
(BEV). Damit steigen einerseits die Anforderungen<br />
an die Mitarbeitenden in der Werkstatt<br />
<strong>–</strong> Weiterbildung wird zur Pflicht! <strong>–</strong> aber<br />
auch die Anforderungen an die Werkstatteinrichtung.<br />
Ein Schlagwort im modernen Garagenbetrieb<br />
ist «Augmented Reality» (AR) und «Virtual<br />
Reality» (VR). Hier verschmelzen die reale und<br />
die digitale Welt. «Augmented Reality» kann<br />
einerseits in der Schulung der Mitarbeitenden<br />
und zu Trainingszwecken eingesetzt werden.<br />
Andererseits ermöglicht sie Zeitersparnisse<br />
bei der Reparatur, indem Anleitungen und<br />
Hinweise für benötigte Spezialwerkzeuge direkt<br />
auf dem Tablet oder in der VR-Brille angezeigt<br />
werden können. Laut Hersteller Bosch<br />
ist selbst bei gängigen Fahrzeugen und wenig<br />
komplexen Reparaturarbeiten eine Zeitersparnis<br />
von durchschnittlich 15 Prozent möglich.<br />
AR eignet sich für Betriebe jeder Grösse.<br />
Elektronische Werkzeuge sind dort von Nutzen,<br />
wo hochpräzise Verschraubungen und<br />
hohe Genauigkeit erforderlich sind. Ein digitaler<br />
Drehmomentschlüssel kann über den PC<br />
oder das Smartphone programmiert werden,<br />
indem die Zielwerte eingestellt werden. Bei der<br />
Montage werden die Daten live angezeigt; der<br />
Mitarbeiter wird über ein akustisches oder optisches<br />
Signal über den optimalen Krafteinsatz<br />
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<strong>Dezember</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>