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AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2019

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VERBAND & SEKTIONEN<br />

«Tag der Schweizer Garagisten» 2020<br />

«Trend zu einer fossilfreien<br />

Mobilität wird andauern»<br />

Die Heftigkeit der Klimadebatte war in der erlebten Form nicht vorhersehbar, sagt Politologe Claude Longchamp. Klar für<br />

ihn ist aber, dass die globale Herausforderung Auswirkungen auf die Autobranche haben wird, indem sie deren Angebote<br />

verändert. Reinhard Kronenberg<br />

Claude Longchamp, Sie werden am nächsten «Tag der Schweizer<br />

Garagisten» über gesellschaftliche Trends und ihre Folgen für das<br />

Autogewerbe referieren. Wie relevant ist die «Klimadebatte» für das<br />

Autogewerbe?<br />

Claude Longchamp: Auf jeden Fall relevant, da sie ein globales Thema<br />

ist und die internationale und national Politik beeinflusst. Das globale<br />

Problem wird die Angebote der Autoindustrie verändern. Die Politik<br />

wiederum wird die Rahmenbedingungen für Produzenten und Konsumenten<br />

neu bestimmen.<br />

Was genau macht einen gesellschaftlich relevanten Trend aus?<br />

Trends sind neue Auffassungen, die eine bisher nicht bekannte Veränderung<br />

auslösen. Gesellschaftliche Trends sind demnach Änderungen<br />

von Auffassungen, die das Zusammenleben betreffen. Relevanzkriterien<br />

sind dabei beispielsweise die Nachhaltigkeit der Änderungen und das<br />

Ausmass der Betroffenen. Hinzu kommen Akteure, die die Änderungen<br />

beschleunigen oder bremsen wollen.<br />

Können Trends bereits in einem frühen Stadium erkannt werden?<br />

Und wenn ja, wie?<br />

Ja und nein. Mit der Beobachtung neuer Trends beschäftigt sich die<br />

Früherkennung. Sie stellt entweder auf besonders sensible Gruppen ab,<br />

wie beispielsweise die Wissenschaft, oder aber auf Akteure mit grosser<br />

Durchsetzungskraft. Das wären dann exemplarisch Medien, Regierung<br />

und Parlament. Die Krux ist allerdings, die Nachhaltigkeit solcher Veränderungen<br />

einzuschätzen. Veränderungen der öffentlichen Meinung<br />

sind das nicht zwingend, strukturelle Veränderungen hingegen schon.<br />

Meistens geht es aber um Wertewandel, anhaltende zähflüssige Veränderungen<br />

mit nicht eindeutigen Folgen.<br />

Welche Rolle spielen die Medien, wenn es darum geht, ob sich<br />

ein Trend durchsetzt oder nicht?<br />

Massenmedien sind dazu da, Veränderungen öffentlich zu machen, damit<br />

sie gesellschaftlich und politisch verhandlungsfähig werden. Medien<br />

haben aber auch eigene Gesetzmässigkeiten: Sie sind sprunghaft,<br />

«trenden» sehr schnell, wenden sich aber auch rasch davon ab, wenn<br />

ihnen ein Zyklus wieder vorbei scheint. Relevant sind Medien vor allem<br />

bei vorherrschenden Themen. Da sind sie eindeutige Verstärker. Bei verdrängten<br />

Problemen ist das erwünscht, bei offensichtlichen manchmal<br />

auch penetrant. Das setzt eine informationsoffene, aber medienkritische<br />

Haltung der Nutzer voraus.<br />

Was kann der einzelne Garagist machen, um von der künftigen<br />

Entwicklung nicht auf dem falschen Fuss erwischt zu werden?<br />

Claude Longchamp ist Referent am<br />

«Tag der Schweizer Garagisten» 2020.<br />

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<strong>Dezember</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

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