AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2019
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TECHNIK & UMWELT<br />
Branchentag Avenergy Suisse<br />
Wasserstoff als Ergänzung<br />
zu den fossilen Treibstoffen<br />
Im Kampf gegen den CO 2<br />
-Ausstoss kann Wasserstoff eine ergänzende Rolle zu den heutigen fossilen Treibstoffen<br />
übernehmen. Avenergy Suisse widmete deshalb ihren Branchentag der H2-Mobilität. André Bissegger<br />
Avenergy Suisse, wie sich der Verband Erdöl-<br />
Vereinigung seit diesem Sommer nennt, ist als<br />
Partner des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz<br />
daran interessiert, die Verbreitung der Wasserstoff-Technologie<br />
voranzutreiben. Die Avenergy-Suisse-Mitglieder<br />
engagieren sich schon länger<br />
für die Beschaffung und Vermarktung von<br />
erneuerbaren Biotreibstoffen, zu denen auch<br />
Wasserstoff zählt.<br />
Wie gross das Interesse an der Wasserstoffmobilität<br />
ist, zeigte sich Ende Oktober in<br />
Zürich: Avenergy Suisse bereitete der H2-<br />
Technologie die grosse Bühne und stellte<br />
den Branchentag ganz in ihr Zeichen. «Es<br />
soll keine Jubelveranstaltung werden», sagte<br />
Roland Bilang, Geschäftsführer Avenergy<br />
Suisse, zur Begrüssung. «Aber wir wollen<br />
uns mit der Technologie auseinandersetzen<br />
und den Wasserstoff möglichst weit ausleuchten.»<br />
Verschiedene Referenten aus dem In- und Ausland<br />
nahmen sich in der Folge der Thematik<br />
an <strong>–</strong> von Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme<br />
bei der Empa, über Nikolas<br />
Iwan, Geschäftsführer der deutschen H2Mobility,<br />
Roger Hausammann, Leiter Technik bei<br />
Coop Mineraloel AG, bis zu Marcel Guerry, Mitglied<br />
der Geschäftsleitung der Emil Frey AG<br />
und Geschäftsführer Schweiz. Sie sprachen beispielsweise<br />
über den aktuellen Stand und die<br />
Entwicklung in der Schweiz und den Nachbarländern,<br />
über Herausforderungen aus Sicht der<br />
Transportwirtschaft, aus Sicht der Automobilhersteller<br />
und beim Bau einer H2-Tankstelle.<br />
Einig waren sich die Referenten darin, dass erneuerbarer<br />
Wasserstoff ein Schlüsselelement<br />
für die Dekarbonisierung ist. Wie Rolf Huber,<br />
Geschäftsführer der H2 Energy AG, erklärte,<br />
gelte die Schweiz sogar als weltweite Vorreiterin<br />
zur Kommerzialisierung der Wasserstofftechnologie.<br />
Er rechnet mit 40 bis 50 Wasserstofftankstellen<br />
bis 2023.<br />
Christian Bach nutzte die Gelegenheit und informierte<br />
die über 200 Branchenvertreterinnen<br />
und -vertreter über die verschiedenen Antriebstechnologien<br />
und erklärte, dass für jeden<br />
Antrieb das passende Umfeld bestehe. So sind<br />
E-Fahrzeuge beispielsweise in einer Stadt sinnvoll,<br />
auf längeren Strecken punkten hingegen<br />
synthetische Treibstoffe. «Wir werden dabei<br />
nicht an Wasserstoff vorbeikommen», sagte er.<br />
Allerdings sei für die CO 2<br />
-Reduktion nicht das<br />
Antriebskonzept entscheidend, sondern die dafür<br />
verwendete Energie. Und gerade bei der erneuerbaren<br />
Energie gehe es darum, solche zu<br />
nutzen, die in anderen Energie-Sektoren nicht<br />
genutzt werden könne <strong>–</strong> beispielsweise die bisher<br />
ungenutzte Sonneneinstrahlung in Wüstenregionen.<br />
Mit Blick auf die weltweite Wüs-<br />
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<strong>Dezember</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>