Eternity 23
Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)
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Sache steht jetzt fast in jedem Review drin.
Ihr seid jetzt bei Apostasy Records unter Vertrag. Und
ihr wart bisher mit den Alben bei Nuclear Blast, Massacre
und Lifeforce. Worauf habt ihr mit diesem Erfahrungsschatz
besonders geachtet bei
der Wahl des Labels?
Das war bei der Auswahl des Labels
diesmal gar nicht wichtig. Wir waren
bei der Entscheidung nicht auf uns allein
gestellt und gut beraten, den Vertrag
bei Apostasy anzunehmen. Die
Deals Ende der 90er Jahre waren sowieso
völlig andere und aus heutiger
Sicht total überzogen, haha. Aus 30
Seiten wurden in den letzten 20 Jahren
mal eben 2 Seiten. Und das ist sehr
sinnvoll und bietet weniger Platz um
Scheiße zu verstecken, haha.
Möchtest du etwas über die Zusammenarbeit
mit dem Label sagen?
Ja. Sie ist sehr gut. Wir sind komplett
begeistert, wie effektiv und mit
wenig Aufwand so viel erreichbar war
bis jetzt. Die Promotionarbeit, die
Apostasy für uns geschaltet hat, ist jedenfalls
in Deutschland total top gelaufen. Vor allem passiert
alles in der richtigen Reihenfolge und mit dem bestmöglichen
Timing. Das habe ich selten so erlebt. Ganz
dickes Lob. Wir sind positivst überrascht und es bewahrheitet
sich die Annahme, dass es besser ist auf einem Label
zu sein, was Bock auf dich hat und vollkommen hinter
deiner Sache steht. Natürlich ist das Album anscheinend
auch ganz gut geworden, dass macht natürlich einiges einfacher,
wenn Presse und Fans es gleichermaßen überall
abfeiern. Ich hätte jedenfalls niemals für möglich gehalten,
dass wir mit einem Label dieser
Größenordnung im Hammer
auf Platz 3 landen können und
zeitgleich im Rock Hard und Legacy
unter den Top 10 landen.
Wie wichtig war euch die Vinyl
Version des Albums? Seid ihr Sammler?
Ich würde so etwas niemals als eine Bedingung ansehen,
das wäre naiv. Da gibt es definitiv wichtigeres, worauf
man achten muss beim Labeldeal. Aber wir haben uns
gefreut, dass Apostasy den Vinyl Release von Beginn der
Verhandlung an in den Vertrag aufgenommen hat und als
dann auch noch unser Wunsch nach Gatefold realisiert
wurde und Apostasy sogar noch mit dem orange transparent
Vinyl einen draufsetzten, waren wir happy, klar.
Tobias und ich sind noch immer aktive Vinyl-Sammler,
Chris Adriano und Frank haben auch noch ihre alten Sachen,
klar.
12 ETERNITY
Christian Müller (vocals)
Die Songs sind fast alle knackig kurz. War das Absicht?
Nein, das war keine Absicht. Wir produzieren ja nicht
wie Bon Jovi fürs Radio. Ich kontrolliere beim Songwriting
also dann auch gar nicht erst, wie lange ein Song geworden
ist. Das ist auch irgendwie bescheuert, wenn man,
obwohl der Song nach 2:20 perfekt und schlüssig in sich
ist und alles hat was er braucht, trotzdem dann hingeht
und noch eine Minute Wiederholung einbaut, nur damit
der Song dann 3:20 dauert. Wo ist da der Sinn? Du
machst den Song nur weniger spannend
und der Hörer wird ihn vermutlich
deshalb seltener komplett anhören.
Was das angeht, kann man viel
vom alten Hardcore lernen, sowohl
beim Songwritung als auch bezüglich
der Live Performance: lieber 25
Miuten nur geballter Alarm und nur
die 6-7 besten Songs als diese seltsame
Metaller-Haltung von wegen „Value
for money“ usw. Bullshit. "Reign In
Blood" geht 27 Min., D.R.I.s "Violent
Pacification" ist auch perfect wie es ist.
Am besten ist ein Album, wenn man,
während man es hört, niemals auf die
Zeitanzeige des Players guckt, sondern
nur der Musik zuhört. Wenn
man auf die Zeitanzeige guckt und
die Skiptaste sucht ist das kein gutes
Zeichen, haha.
Bitte ein paar Worte zu jedem der Songs auf "The Last
Sunsets".
Nach einem von Dan beigesteuerten kurzen Intro geht
es mit dem Titelsong zunächst mit einem eher ruhigen
Aufgang los, nach dem ersten Break dann aber direkt mit
viel Tempo nach vorne. Ich mag die Rhythmuswechsel in
der Strophe ziemlich, weil da was passiert und die chaotisch
klingenden Gitarren. Wir nennen sowas „Bienenschwarm-Style“.
Der Chorus ist dann eher untypisch für
das Album und hätte auch auf „Five Scars“ stehen können,
bleibt aber in Verbindung mit dem Text sofort im Kopf,
denke ich. Im Chorus ist übrigens neben
Christian Müller auch Christan
"Wir werden hier verrecken
und dann wird uns wohl so Mertens zu hören.
einiges durch den Kopf gehen." Mit „Dark Millennium“ folgt dann
ebenfalls eine schicke Old-School
Nummer, wie Sie heute seltener zu
hören sein dürfte. Man findet solche Riffs eher bei Carcass.
Die eingeschobene Bridge ist dann ein sehr schneller
Part, der Adriano herausfordert. Besonders das Tombreak
ist der totale Alarm.
Mit „The Mortal Soul“ kommt dann das wohl eingängigste
Eröffnungsriff, der Beat ist definitiv der „Rhythmuswo-man-mit-muss“.
Der Pre-Chorus und Chorus ist von
Marc Grewe übernommen worden. Zu dem Song gibt es
ein Lyric-Video, das als erste Singleauskopplung veröffentlicht
wurde.
„The Passing“ ist ein rein akustisches Gitarrenstück, das
auf Nylonsaiten gespielt wurde, damit es diesen besonders
weichen Klang erhält. Es dient als kurze Verschnaufpause,
bevor es mit „Architects Of Tyranny“ wieder voll auf die
Zwölf geht.
Dieser Song ist vom Aufbau vielleicht der simpelste und
brauchte nur sehr wenige Akkorde bzw. Riffs um zu funk-