Eternity 23
Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)
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live sieht, realisiert man, dass die Umsetzung beschissen ist.
Zum Thema des Miteinanders im Underground: Wir
können nicht beurteilen "wie es früher war", da wir auch
erst seit 2010 aktiv sind. Jedoch hat es sich für uns als gut
herausgestellt, zu regionalen Bands Kontakte aufzbauen und
sich gegenseitig zu helfen. Und genau das ist für mich Underground.
Wenn einem der ganze Ausverkauf und Kommerzwahn
zu sehr das Hirn zukleistert ist es manchmal
einfach sehr schön zu sehen, dass es noch Bands gibt, die
fernab von dem ganzen Buisness einfach ihr Ding machen,
authentisch und freundlich sind und dazu noch geile Mugge
machen. Das gibt Kraft, inspiriert und eröffnet auch manchmal
für die eigene Band neue Möglichkeiten.
Bisher haben wir überwiegend positives Feedback zu "The
Five Rivers of Erebos" erhalten. Quantitativ ist da sicherlich
noch Luft nach oben. Auch hierbei
zeigt sich aber wieder ein Problem
der "Szene": Man bekommt gute
Reviews von kleinen Zines und
Plattformen, welche Veranstalter
aber meistens nicht interessieren.
Da wird sich lieber für das Review
im RockHard o. Ä. interessiert, insofern
dies überhaupt existiert.
Entweder man hat Kontakte
oder man zahlt. Anders führt selten
ein Weg rein. Und selbst wenn
man dann mal rezensiert wird, kommen von großen Zines
und Magazinen die abenteuerlichsten Kritiken. Als Beispiel:
Unser Review in der Legacy fiel mit 11/15 Punkten
für uns sehr zufriedenstellend aus. Auch der Rezensent
lobte die Platte. Aber er vergleicht uns gefühlt 100 mal mit
Amon Amarth, musikalisch und als griechisch-konzeptionelles
Pendant. Wo zur Hölle klingen wir bitte wie Amon
Amarth???
Alles in Allem muss man als Underground-Band hart arbeiten.
Das war denke ich schon immer so. Und ich verspreche
dir, wir bleiben dran!
42 ETERNITY
„Metal sollte kein Produkt
sein, was man von der bekannten
Entourage an grossen Bands
präsentiert bekommt, sondern
ein Zusammenkommen und
Zusammenfeiern einer gemeinsam
geteilten Passion!“
Gerade das digitale Zeitalter wird ja oft zwiespältig betrachtet.
Die einen loben die vielfältigeren Möglichkeiten
im Vergleich zu früher, die es gerade unbekannteren Bands
erlauben viel mehr Aufmerksamkeit zu generieren. Andere
wiederum hadern damit, da es noch viel schwieriger ist
auf sich aufmerksam zu machen, weil diese Möglichkeiten
auch einer ungleich größeren Anzahl von Bands zur Verfügung
stehen - und quasi jeder „Hanswurst“ mit Homerecording
Möglichkeiten in der Lage ist, mit einigermaßen
gut klingenden Eigenproduktionen auf den Markt zu strömen.
Chance oder Chancentod - wie seht ihr das?
Ich persönlich finde die Digitalisierung ziemlich Kacke.
Erstens bin ich ein Freund physischer Tonträger und kaufe
mir nur Vinyl oder CD's. Zweitens führt dieser ganze
Download-Scheiß dazu, dass Musik nur noch konsumiert
wird. Man schlägt kein Booklet auf, schaut sich mal die
hässlichen Larven oder das coole Artwork an, sondern läd
sich von Spotify oder Last-FM und wie der ganze Dreck
heißt sein Produkt runter. Es ist ok, zu einer CD, die man
verkauft einen Download-Code hinzuzufügen. Alles andere
halte ich für Blödsinn.
Sicherlich hat man Möglichkeiten mehr Leute zu erreichen.
Andererseits wird dies auch mehr und mehr an
Investitionen gebunden. Vor 5 Jahren gab es bei Facebook
keine Beitragsreichweiten-Einschränkung. Jetzt muss man
für jeden Blödmanns-Post der mehr als 3 Leute erreichen
soll Geld bezahlen. Von daher hat man mehr Möglichkeiten
virtuell bekannter zu werden, wenn man zahlt. Wir unterstützen
das jedoch nicht, genauso wenig wie irgendwelche
Band-Votings, bei denen sich Likes erkauft werden.
Das ist wohl eine legitime Sichtweise die ich durchaus
nachvollziehen kann. Aber zurück zu euren aktuellen Plänen.
Was kann man im Jahr 2018 von Asphodelos erwarten?
Wird man euch auch mal in verschiedenen Ecken der
Republik Live zu Gesicht bekommen? Und wie sieht es mit
neuem Material aus?
Wir stecken gerade in den
Planungen für die zweite Jahreshälfte.
Einige Shows werden wir
noch spielen und vielleicht sind
einige "exotische" Highlights dabei,
welche uns über Deutschland
hinaus aufspielen lassen werden.
Allerdings möchte ich darauf noch
nicht weiter eingehen.
Genaue Pläne zu einem Nachfolger
für "The Five Rivers of Erebos"
gibt es noch nicht. Allerdings
schreiben wir natürtlich bereits an neuen Songs und haben
letztes Wochenende auch schon ein neuen Track live zum
Besten gegeben. Was jedoch nicht passieren wird, ist dass
wir uns selbst Grenzen setzen bzw. uns stilistisch festnageln
lassen. Unsere Musik ist relativ abwechslungsreich, was
manchem nicht so gefallen dürfte und es kamen auch schon
öfters Kritiken, die eher einen Stil in unserer Musik favorisieren
und meinen, der müsse ausgebaut werden. Letztendlich
entscheiden wir, wo die Reise hingeht.
Na dann lassen wir uns doch einfach mal überraschen. Gibt
es sonst noch was, was ihr los werden wollt, noch nie gefragt
wurdet und schon immer mal in einem Interview erzählen
wolltet?
Was ich noch loswerden möchte ist: Unterstützt den
Underground! Geht auf Konzerte in euerer Gegend und
seid auch schonmal zur ersten Band da! Die Szene sollte
von allen Beteiligten gestaltet werden und dazu gehört es
auch seinen Arsch mal hochzubekommen, auch wenn man
die Vorbands nicht kennt. Metal sollte kein Produkt sein,
was man von der bekannten Entourage an großen Bands
präsentiert bekommt wie Hartz IV-TV von RTLII, sondern
ein Zusammenkommen und Zusammenfeiern einer
gemeinsam geteilten Passion!
Hails to Infest/Serbia!
Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen! Wer sich ein Bild
der Thüringer machen will, kann auf allen gängigen digitalen
Plattfomen mal ein Ohr riskieren und vielleicht im
Anschluß daran den Kauf der CD in Erwägung ziehen.
Verdient hats das Album der und der überaus sympathische
Fünfer allemal!
https://www.facebook.com/asphodelosband
Kai Wilhelm
Fotos: Asphodelos/MDD Rec.