Eternity 23
Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)
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... Im Plattenladen
seltes Tempo sofort im Ohr bleibt,
spricht durchaus dafür, dass hier
und da eine kleine Sound-Neuerung
wünschenswert gewesen wäre.
Letztendlich geht es bei "Cataombs"
um das Gesamtpaket: Das
böse Cover-Artwork, der gelungene
modrig-rohe Sound, die kräftigen
Vocals und Riffs, die böse trümmern
und doch auch immer wieder durch
ihren Groove hervorstechen. 90’s all
over again, aber mit Spaß und Leidenschaft
bei der Sache!
Marcus Bühler
Atrium Noctis 2/6
"Aeterni"
Sliptrick Records
Oh je, hier gibt es wohl viele Puzzleteile,
aber so wirklich zusammen
passen wollen sie nicht. Zum einen
haben wir ganz passable weibliche
Clean-Vocals und einige interessante
Melodien durch Keyboards im
Hintergrund und auch die Gitarren
haben ihre Momente. Aber so wie es
abgemischt wurde, ist es schlichtweg
eine Katastrophe. Es klingt eher
nach üblem Symphonic Metal (anstatt
Melodic Black), der sicher zu
viel bei Dimmu Borgirs "Mourning
Palace" abgeguckt und dann auch
noch von Eisregen sich eine Scheibe
abgeschnitten hat. Und bei "AD
I" klingt dann alles sogar noch nach
ein wenig Pagan und Super Mario im
Kampf gegen Wario, wenn die Zeit
abläuft. Braucht man das? Keine Ahnung!
Wie gesagt, einzelne Teile sind
wirklich gut, aber das Gesamtpaket
stimmt einfach nicht.
Carolin Teubert
Black Messiah 3/6
Walls of Yanaheim
Trollzorn Records
Wem die bloße musikalische Ausschlachtung
eines Themas nicht genug
ist, greift zur Erzählung, auch
wenn er das Album damit auf über
eine Stunde Spielzeit aufbläst. So
geschehen beim siebten Studioalbum
der deutschen Folk-/Viking Metal-Urgesteine
Black Messiah. Die
Nacherzählung des zweiten Krieges
zwischen Asen und Vanen erfolgt
nämlich teils durch Songs, teils
durch erzählerische Versatzstücke,
was das Album eher für eine längere
Autofahrt als für das Abspielen auf
Saufgelagen qualifiziert. Wen das
nicht stört, findet auf dieser Platte
altbewährte Mixrezepte á la Black
Messiah vor: ein bisschen epische
Heroik hier, ein bisschen Black Metal
da, bandtypische Riffs und Rhythmen
und manchmal etwas peinliche
Texte. Insgesamt solide, aber eher
was für Fans als für Neulinge.
Carsten Wurtmann
Casket 3/6
"Unearthed"
Self-Released
Die Reutlinger Casket präsentieren
mit "Unearthed" zum Ende des Jahres
2017 ihr insgesamt viertes Album.
Dafür, dass die Truppe schon
seit 1990 ihr Underground-Unwesen
treibt, ist es beinahe ein bisschen
mau, möchte man meinen.
Geboten wird feinster Old-School-
Death. Wer sich in der Furcht ein
weiteres OSDM-HM2-Revival-Produkt
vor sich zu haben schudernd
abwenden wollte, sei beruhigt. Der
hier geholzte Todesstahl schlägt in
die amerikanisch-europäische Kerbe
und packt punktuell noch Grindelemente
mit dazu. Nach einem kurzen
Intro poltern die Songs in ansprechend
trockener und differenzierter
Produktion auf den Hörer los … und
rauschen leider weitestgehend an
einem vorbei, trotz Tempovariation
und spielerischem Können.
Der insgesamt monoton wirkende
Gesang setzt hier auch keine Ausrufezeichen.
Erst zum Ende hin lassen
"Endgame" und "Another Antler"
aufhorchen und reißen einen aus
dem insgesamt soliden aber dennoch
höhepunktfreien Gesamtwerk
heraus. Schade, denn im Grunde
machen Casket auf dem gesamten
Album nichts verkehrt, nur erwischt
man sich am Ende immer eben doch
immer wieder dabei zu denken, "oh,
das klingt nach Benediction" oder
"ach…unbedingt mal wieder Death
auflegen".Die Eigenständigkeit fehlt
einfach, etwas wie eine persönliche
Note kommt dann erst mit den letzten
beiden Tracks auf, von denen
gerne mehr hätten da sein können.
Nichtsdestotrotz hält man aber ein
grundsolides Werk in Händen, dass
alles andere als schlecht ist.
Stephan Borchert
Don't Drop The Sword 4/6
"Into The Fire"
Eigenproduktion
Dieses Quintett aus Bayern hat Anfang
2017 mit "Into The Fire" seine
erste EP vorgelegt. Mittlerweile
ist auch ein Longplayer ("Path To
Eternity") erschienen, um den es an
dieser Stelle aber nicht gehen soll.
Die fünf Songs des Minialbums zeugen
bereits von einem beachtlichen
Reifegrad. Der Heavy/ Power Metal,
den DON’T DROP THE SWORD spielen,
erinnert zwar vom Gesang her
etwas an Blind Guardian, klingt insgesamt
aber erstaunlich eigenständig.
Hörenswert sind ausnahmslos
alle Nummern auf "Into The Fire",
wobei der Titelsong, "The Rise Of
Neith" und "Memories" echte Höhepunkte
sind.
Philip Schnitker
Drakkar 4/6
"Diabolical Empathy"
Spinal Records
Drakkar aus Belgien – nicht zu verwechseln
mit der etwas bekannteren
italienischen Band – bieten auf "Diabolical
Empathy" einen gelungenen
Mix aus Heavy, Speed und Power
Metal. Die langjährige Erfahrung
merkt man dem Quintett von der
ersten bis zur letzten Sekunde des
Albums an. Jeder Song hat eine eigene
Identität und geht ratzfatz ins
Ohr. Die Songtexte von "Diabolical
Empathy" befassen sich mit dem Bösen,
wobei Drakkar versuchen, die
Perspektive von "bösen" Menschen
wie Jeffrey Dahmer im Song "Hitchhiking
Of Pain" zu übernehmen. Das
hört sich ziemlich ambitioniert an,
ist aber erstaunlich gut umgesetzt.
Letzten Endes bleiben die Lyrics natürlich
pures Metal-Entertainment,
mit tiefschürfender Psychoanalyse
hat man glücklicherweise nix am
Hut. Musikalisch decken Drakkar fast
das komplette Power-Metal-Spektrum
ab, wozu natürlich auch balladeske
Momente gehören. Das mit
einer Gastsängerin aufgepeppte
"Stay With Me" wirkt zunächst etwas
arg kitschig, entpuppt sich aber
schnell als hartnäckiger Ohrwurm,
den man einfach mögen muss. Widerstand
zwecklos!
Ein großer Pluspunkt ist auch die
Stimme von Leni Anderssen. Der
Knabe ist zwar kein Über-Sänger
im Sinne von Rob, Bruce, Geoff
oder Ronnie James, aber seine Röhre
hat Wiedererkennungswert und
passt super zur Musik von Drakkar.
Philip Schnitker
Enoid 3/6
"Livssyklus & Dodssyklus"
Grimm Distribution
Die "Band" ENOID, bestehend aus
einem Mann, verschafft mit dieser
Compilation einen guten Überblick
über das bisherige Schaffen. Die
Tracks klingen ausnahmslos nach
frostig klirrendem und grimmigen
Black Metal. Durchgängig werden die
Gitarren im Kreissägen-Tempo von
einem ultraschnellen Schlagzeug unterstützt,
welches wohl eher durch
den Computer übernommen wurde.
Leider ist dieses "Gehämmere" auch
der größte Schwachpunkt. Interessant
macht das Album eher die wirklich
böse klingenden Melodien und
der kreischende Gesang. Unheimliche
Energie strömt aus den Boxen
in den Körper.
Sven Kobe
Enoquian 3/6
"Llamas De Gloria Primera"
Satanath Records
Der Stil den die Argentinier auf ih-
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