Eternity 23
Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)
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regelmäßig auf Gore- und Porn-Konzerten. Und auch
wenn unser Bandname vom Humorverständnis eher
durch den Türschlitz einer Sicherheitstür passen würde,
hat das auf den Inhalt unserer Musik keinen Einfluss.
Auch unsere Texte sind eher gesellschaftskritisch, mit
einer Neigung zur Misanthropie und Vernichtung. Entstanden
ist der Bandname unter Biereinfluss zwischen
Unrein und Borgs, als die beiden gerade die Idee hatten
eine D-Beat-Band zu gründen. Der Name hat uns tatsächlich
auch schon Probleme bereitet, aber wir behalten
unseren markanten Bandnamen.
Habt ihr vor eurer Gründung bereits in anderen Bands
gespielt und habt ihr auch nebenbei andere Projekte am
Laufen?
Ich habe vorher schon in verschiedenen Projekten
gespielt, dass größte davon war die Pagan-Metal-Band
Garleben. Unrein war vorher an einem progressiven
Metal-Projekt namens „Krank“ beteiligt; Borgs hat tatsächlich
vorher nur solo an sich rumgespielt.
Wenn ich von „Metal in Oberhausen“ lese, findet sich
da immer ein Haufen guter Konzerte und Line-Ups auf
die ich höllisch neidisch bin. Wie empfindest du das?
Wie ist die Szene dort unten im Pott so und welche
Erfahrungen habt ihr als Band dort und im Umkreis
gemacht?
Der Ruhrpott und Köln sind tatsächlich eine Region
in Deutschland, wo viele Bands auf ihren Touren durchkommen
und spielen. Es gibt eine Doom-Szene hier in
der Gegend, aber leider nur wenige Bands. Damit sind
natürlich auch die Auftrittsmöglichkeiten gering, außer
man organisiert sich selber etwas. In dem Punkt haben
wir aber wieder einen Standortvorteil. Es gibt viele
Schuppen, wo man unkompliziert und ohne größeren
Kostenaufwand Konzerte organisieren könnte. Trotz
allem merken wir, dass wir ein Spartengenre machen,
so hatten wir große Schwierigkeiten einen passenden
zweiten Gitarristen zu finden, nachdem unser alter uns
verlassen hat. Inzwischen sind wir zu dritt so zufrieden
miteinander, dass wir auch in dieser Besetzung bleiben.
Auch bei unseren Auftritten sind wir häufig die einzige
Doom-Band, womit wir selber aber gar kein Problem
haben.
Nun zu eurer Musik. Wie kommt man auf die Idee
„Blackened Stoner Doom Metal“ zu machen?
Stoner Doom ist die Musikrichtung, die wir drei
derzeit am Liebsten hören - dominierende, tiefe Frequenzen
linksseits der 300Hz und schleppende Atmosphäre,
das bringt uns in Fahrt. Kurz danach kommt
aber sicherlich schon der Black Metal (ich spreche hier
von Unrein und mir). Die Kombination aus beiden
Welten, in unserem Fall Langsamkeit und Kreischgesang,
ist jedoch gar nicht so ungewöhnlich, wenn ich
an Bands wie Cough, Grief, Grime, bestimmte Songs
von YOB oder langsame Alben von Marduk - ja, die
gibt’s - denke.
2015 ist euer erstes Album „The Radiance Of A Thousand
Suns“ erschienen. Magst du etwas über die Entstehungsgeschichte
erzählen?
Wir sind nach unserer Bandgründung schnell dazu
übergegangen eigene Lieder zu schreiben. Über Kontakte
hatten wir 2015 dann die Chance spontan ins
Studio zu gehen, die haben wir dann auch genutzt. Wir
haben alle unsere Lieder mitgenommen, es gab also keine
Vorauswahl. Das hat sich tatsächlich aber gar nicht
als das Problem erwiesen, auch wenn ich im Nachhinein
sagen muss, dass wir es zu eilig hatten. Wenn man
die Lieder ein halbes Jahr spielt sitzen sie viel sicherer,
damit wären die Abläufe im Studio viel flüssiger abgelaufen.
Es war trotzdem ein tolles Erlebnis und wir sind
aus dieser Erfahrung schlauer geworden.
Wenn ich den Titel des Albums in eine Suchmaschine
eingebe tauchen zwei sehr unterschiedliche Begriffe
immer wieder auf: „Hinduismus“ und „Manhattan Project“.
Welches dieser Wörter spiegelt sich eher in eurer
Musik wieder?
Nach dem Atombombenabwurf über Hiroshima hat
Robert Oppenheimer ein Radiointerview gegeben, das
uns sehr beeindruckt hat, so dass wir einen Abschnitt
davon als Albumintro für die „The Radiance Of A
Thousand Suns“ genutzt haben. Der Leiter des „Manhattan
Project“ hat uns also zu unserem Albumtitel inspiriert.
Im sozialen Netzwerk eures Vertrauens habt ihr Anfang
Februar einen dröhnenden ersten Eindruck von
neuem Material veröffentlicht. Gibt es schon mehr Infos
dazu? Auf was darf man sich da freuen?
Es werden drei Songs und die ungefähre Spiellänge
beträgt 40 Minuten. Diesmal haben wir alles in vollkommener
Eigenregie engineered, gemixed und bald
hoffentlich auch gemastert. Unrein dreht hier und da
noch an ein paar Schrauben und kippt jede Menge Bier
über den Mixer, aber lange kann es nicht mehr dauern.
Das Gebrumme und Feedback werden nicht zu kurz
kommen!
Geht ihr dann damit auch - Live und direkt - unter die
Leute?
Wir werden das Album wieder taufrisch und zunächst
umsonst auf Bandcamp
zur Verfügung stellen. Aber wir
werden diesmal unsere EP auch
auf CDs pressen lassen und ein
Konzert zur CD-Vorstellung ist
in Planung!
Any (Un)famous Last Words?
Drop Out Of Life With Beer
In Hand / Follow The Booze To
The Riff Filled Land.
https://rancidrimjobrampage.
bandcamp.com
Marcus Bühler
Foto: Rancid Rimjob Rampage
ETERNITY 21