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Eternity 23

Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)

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Metal als Vorlage nehmen und man meinen könnte dies

wäre abgelutscht. Meiner Meinung nach zeugt dies jedoch

einfach nur von der unglaublichen Qualität dieser Bands,

welche Generationen inspiriert haben. Wenn ich mir Dismembers

“Like an Everflowing Stream" oder die "Crimson"

von Edge of Sanity anhöre, begeistert und inspiriert mich

die Musik noch wie am ersten Tag. Und ich denke es geht

vielen Anderen auch so, wodurch diese Einflüsse bei vielen

Bands integriert werden.

Ihr macht ja den Eindruck noch nicht ganz so alte Säcke

zu sein. Allerdings

„Wir verstehen uns nicht als

Konzept-Band.

Wir nutzen antike

Mythen lediglich als

Inspirationsquelle,

ohne dass wir dabei in

Tunika auftreten und "Ahu!"

schreien“

gibts euch nun

doch schon wenigstens

8 Jahre.

Habt ihr einfach

nur früh angefangen

oder habt ihr

euch einfach nur

gut gehalten und

seit schon „ewig

dabei“?

Ich dachte, man

spricht nicht über das Alter? :) Nun ja, ganz so jung sind wir

sicherlich nicht mehr. Mittlerweile sind wir alle zwischen 25

und 29 Jahren alt. Aber gut gehalten haben wir uns natürlich

trotzdem! Wir hatten zwar alle schon Erfahrungen in

anderen Bands (Hatred Within, Crest of Purity, Herosophy

etc.) welche wir bei Asphodelps einbringen konnten, aber

ganz ehrlich: wir haben nicht das Gefühl schon ewig dabei

zu sein. Auch wenn der Kater mittlerweile heftiger ist als

früher ;)

Eure Heimatstadt ist Jena, kommt ihr ursprünglich alle da

aus der Gegend, oder seid ihr z.B. aus Uni Gründen irgendwann

mal da gelandet?

Im Gründungsjahr 2010 sind Aron und ich nach Jena gezogen,

Stephan, Tobi und Rico studierten bereits dort. Wir

kommen alle aus Thüringen und da ist Jena schon eine Art

Metropole im Gegensatz zu dem provienziellen Gegenden

in Süd- und Ostthüringen, aus denen wir ursprünglich

stammen :D.

Zu Jena fallen mir noch ein paar andere Bands ein, die Stadt

scheint gemessen an ihrer Größe ein musikalisch doch ganz

interessantes Pflaster zu sein. Da wären zum Beispiel Bands

wie Fall Of Serenity die es leider nicht mehr gibt, oder auch

Narziß, die - auch wenn etwas abseits der Metal Szene -

doch recht erfolgreich waren. Vor allem bei letzteren gäbe

es ja zumindest namentlich sogar einen weiteren Querverweis

zur griechischen Mythologie. Ist das Zufall? Kennt

man sich so in Jena untereinander, oder macht da am Ende

doch jeder irgendwie sein Ding?

Jena hat eine relativ große MetalCore-Szene. Was den

Metal angeht sind viele Bands leider nicht mehr aktiv. Gerade

in den Jahren zwischen 2010 und 2014 war richtig viel

los. Wir hingen damals öfters mit Bands wie Impious Aeon,

I.G.A.D.S.N.A.G.I.A.T und Rogash rum. Rico spielt seit

einigen Jahren auch live bei Rogash. Leider lösen sie sich

im März auf, wodurch Jena eine der prägenden Bands der

letzen Jahre verliert. Allerdings gibt es auch Bands die noch

aktiv sind und für gute Reputation sorgen. Spontan fällt mir

da Ekranoplan ein (starkes neues Album "Hypnopaedia“)

und natürlich unsere Freunde von Deserted Fear aus dem

benachbarten Eisenberg, über deren Qualitäten sicherlich

nicht diskutiert werden muss. Neben Heaven Shall Burn

sind sie sicherlich die Band schlechthin der letzten Jahre aus

unserem Einzugsgebiet!

Wie ich hörte hadert ihr ein wenig mit einigen Resonanzen

zu eurer aktuellen Platte. Wo drückt denn der Schuh, bzw

wie beurteilt ihr denn so allgemein die aktuelle Metal Szene?

Man hört ja oft den Spruch das früher alles besser war,

weil es da angeblich - gerade als eher Underground aktive

Band - ein größeres „Miteinander“ gegeben hat. Habt ihr

da spezielle Erfahrungen die sich miteinander vergleichen

lassen?

Ich denke es ist ziemlich schwierig, von "der Szene" zu besprechen.

Jedes Genre hat meiner Meinung nach eine eigenen

Szene. Übergreifend habe ich den Eindruck, dass auch

Metal mittlerweile vollends im kommerziellen Mainstream

angekommen ist. Einerseits ist es natürlich notwendig zu

investieren um ein gewissen Grad an Bekanntheit zu erlangen.

Andererseits handelt es sich um Summen, die

einfach schwer zu stemmen sind, insbesondere als Underground-Band.

Demzufolge gehen leider viele unbekanntere

Bands, welche qualitativ vielversprechend sind, unter.

Demgegenüber wird man mit finanziell-liquidem "Durchschnitt"

beschallt.

Man muss natürlich auch berücksichtigen, dass es eine

unglaubliche Masse an Bands insbesondere in Deutschland

aktiv ist und es schier unmöglich ist, Alles und Jeden auf

dem Radar zu haben. Was mich allerdings an vielen kleineren

Bands stört sind beispielsweise m.E. nach zu hohe

Gage-Forderungen, welche sich auf das Budget von Veranstaltern

negativ auswirken. Wenn ich eine Band mit einem

Release bin, welche regional gewisse Bekanntheit besitzt

und dann für eine Anfahrt von 30km plus Gage 600 € verlange,

dann ist das einfach bescheuert. Ebenfalls hinrissig

finde ich, dass man bei vielen kleinen Festivals, welche als

Underground-Band lohnenswert erscheinen, Jahre auf einen

Slot warten muss. Wenn man im Moment eine gute Veröffentlichung

am Start hat und dann für 2019 gebucht wird,

kann in der Zwischenzeit ja viel passieren, inklusive einem

beschissenen Nachfolge-Release o.Ä. Andererseits benötigen

Festivals auch finanzielle Planungssicherheit und sind

dadurch gezwungen, "sichere" Bands zu buchen. Man sieht

also, dass es nicht so einfach ist, sämtlichen Ansprüchen gerecht

zu werden und dass bei allen Protagonisten Defizite

bestehen.

Underground bedeutet einfach vielfach harte Arbeit,

Kontinuität und Live-Präsenz. Wir versuchen mit Asphodelos

vor allem Live zu überzeugen, da wir virtuell nicht

die Reichweite haben, um großartig auf uns aufmerksam

zu machen. Insbesondere nach Auftritten kommt bei uns

deshalb das meiste und positive Feedback, denn Musik fett

und gut zu produzieren ist heutzutage kein Problem mehr.

Dies jedoch Live umzusetzen, bleiben viele Bands schuldig

und genau deshalb wollen wir nur das präsentieren, was wir

auch tatsächlich runterbrettern können. Diesbezüglich sind

viele Bands einfach Kacke, da man ein scheinbar perfektes

Album geboten bekommt und wenn man Kapelle XY dann

ETERNITY 41

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