Eternity 23
Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)
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Wie seht ihr überhaupt die Sache mit dem Merchandise? Es
heißt ja immer wieder Metalfans wären besonders treue Fans,
geben gerne Geld für Shirts, CDs und Tapes aus usw. Könnt
ihr das bestätigen? Oder sagt ihr das ist eher ein Hype und
man bleibt eher bei kleinen Auflagen, damit man sich nicht
verkalkuliert?
Ich interessiere mich überhaupt nicht für das Kaufverhalten
von Metal Fans. Wir haben es auf einen kleinen Kreis abgesehen,
der sich auch wirklich mit unserer Musik beschäftigt. Wir
bleiben aus Prinzip bei kleinen Auflagen und das hat bei uns
nichts mit Angst sich zu verkalkulieren zu tun. Zwielicht hatte
bisher keine Großauflagen nötig. Sollten wir so eine Reichweite
an Hörerschaft erringen, werden bestimmt auch etwas
größere Auflagen folgen.
Es gab ja zwei Mal das Odyssey To Blasphemy, welches von
Membern von Zwielicht mitorganisiert wurde. Gibt es da
noch eine Neuauflage?
Zurzeit werden einige kleine Underground-Konzerte organisiert,
welche allerdings nur im kleinen Kreis veranstaltet
werden. Ab Anfang nächsten Jahres wird es aber öffentliche
Konzerte von Odyssey To Blashphemy geben und gegen Ende
nächsten Jahres auch das OTB Fest 3.
Das freut uns zu hören. Vielen Dank für das Interview!
https://www.facebook.com/zwielichtbm
Carolin Teubert
Downfall Of Gaia & Hamferð
@ Hafenklang, Hamburg
05.02.2018
An einem für diese
Jahreszeit zu kalten
Montagabend
wartet auf die
Besucher des Hafenklangs
ein abgefahrenes
Kontrastprogramm:
Schwermütiger Doom
Metal trifft auf Blackened-Hardcore-Gehämmer.
Auf ihrer Tour quer durch Europa haben die Jungs von
Downfall Of Gaia die Färöer Hamferð an ihre Seite genommen.
Im Schlepptau hat die Beerdigungsgesellschaft
aus Thórshavn auch ihr im Januar veröffentlichtes Album
„Támsins Likam“.
Nachdem das Publikum, erst durch zu früh erloschenes
Licht angelockt, vor die Bühne strömt, dauert es dann doch
noch zehn Minuten bis Hamferð im Trauermarsch und
mit salbungsvoll gefalteten Händen zu ihren Instrumenten
schreiten. Das alte, nordische Seemannsgarn der Band ist
ordentlich in Melancholie getränkt und das vermitteln auch
die Musiker: Da wird jeder einzelne Snare-Schlag, jeder
Base-Kick, jeder Gitarren-Ton in seiner Schwermütigkeit
zelebriert. Über allem schwebt die Stimme von Jón Aldara,
in der sich eindringlich Schmerz, Verlust und Verzweiflung
manifestieren - Live genauso magisch wie auf Platte!
Das Publikum bleibt in sich versunken und auch der Applaus
wird erst bei der Hälfte des Konzerts lauter, doch
dann sind viele in den
Bann geschlagen und
es gibt einiges Headbangen
in Zeitlupe.
Neben neuen Liedern
wie „Frostharv“
werden mit „Deyðir
Varðar“ und „Vráin“
auch Fans der ersten
beiden Alben
beglückt. Der letzte
Song („Ódn“) hämmert
in der ersten Hälfte dann
erstaunlich brachial in den
Gehörgang, was die Show gut
abrundet.
Während der kurzen Umbaupause
erklingt der düstere Jazz
von Bohren & Der Club Of Gore aus
den Boxen, bevor Downfall Of Gaia in Nebel gehüllt zu
spielen beginnen. Die Beleuchtung ist das ganze Konzert
über düster-bläulich gehalten und nur die Blast-Beats werden
mit epileptischen Blitzlicht-Gewitter versehen. Den
Schalter dafür bedient der Gitarrist und Sänger in der Mitte
noch selbst. Die Songs der Band entfesseln Chaos! Das
Quartett verausgabt sich ziemlich und liefert so eine richtig
gute Show ab! Besonders der Drummer malträtiert sein Kit
mit ganzem Körpereinsatz. Das viele Lieder dabei ziemlich
ähnlich klingen, macht bei dieser Performance aber absolut
nichts! Die Musik regt in einem etwas Primordiales und
gehört Live gespielt.
Eigentlich wirkt das Konzert von Downfall Of Gaia wie
ein einziges langes Lied und wohl auch deshalb verfällt die
Menge zwischendurch kaum in Jubelstürme - die Soundwand
ist zu erschlagend! Am Ende wird dann aber frenetisch
eine Zugabe gefordert und die kommt: „Wir spielen
jetzt noch einen Song“, „Den dann aber zwei Mal!“ schallt
es aus dem Publikum zurück.
Diesem Zwischenruf wird
dann zwar nicht mehr nachgekommen,
aber auch so
sieht man nach dem Konzert
viele zufriedene Gesichter.
Das Line-Up war
Kontrastprogramm pur und
sowohl Hamferð wie auch
Downfall Of Gaia haben
beide auf ihre eigene Art
klasse Konzerte abgeliefert,
die auch jetzt noch nachhallen!
Marcus Bühler,
Fotos: Marcus Bühler
ETERNITY 9