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BERLIN, DEUTSCHLAND<br />

In den Szenarien der Exobiologen war außerirdisches Leben<br />

auch dort möglich, wo man es am wenigsten erwartete. Eigenartige<br />

Wesen siedelten in vulkanischen Schloten, trotzten Ozeanen<br />

aus Schwefel und Ammoniak, keimten unter dem Panzer<br />

von Eismonden oder glitten mit lethargischer Majestät durch<br />

die vielfarbige Himmelsvertikale des Jupiter, rochenartig geflügelte<br />

Riesen, deren wasserstoffgefüllte Körperkammern sie<br />

davor bewahrten, am metallischen Kern des Gasriesen zerquetscht<br />

zu werden.<br />

Um 6.30 Uhr näherte sich ein solches Wesen Berlin.<br />

Das kalte, grelle Licht des Sonnenaufgangs ließ seine Haut<br />

erstrahlen, als es sich sacht in die Kurve legte und tiefer sank.<br />

Seine Spannweite betrug beinahe einhundert Meter. Rumpf und<br />

Schwingen gingen nahtlos ineinander über und mündeten in<br />

einem winzigen, angedeuteten Kopf, der gemessen an der<br />

Gesamtgröße von rudimentärer Intelligenz zeugte. Doch der<br />

Eindruck trog. Tatsächlich kumulierte dort die geballte Rechnerleistung<br />

von vier autonom arbeitenden Computersystemen,<br />

die den gewaltigen Körper unter Aufsicht von Pilot und Copilot<br />

in der Schwebe hielten.<br />

Es war ein Nurflügler der Air China, der in diesen Minuten<br />

Berlin ansteuerte. Er bot rund 1000 Passagieren Platz. Seine<br />

Konstrukteure, nicht länger bereit, Tragflächen an Röhren zu<br />

schrauben, hatten einen symmetrischen, flachen Hohlkörper

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