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Spende - Salvatorkollegs Bad Wurzach

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22 Rede des Direktors P. Dr. Friedrich Emde lie? Auch da sind die Verhältnisse bei beiden Das mit dem Navi ist allerdings auch so eine<br />

die Richtung an – wohin ich gehöre und wo- 23<br />

auf je eigene Art desolat.<br />

Sache: Das kann richtig nervig sein: Das<br />

hin ich will. Zum Glück war es meistens nicht<br />

Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten,<br />

sagt einem immer, wohin man gehen soll.<br />

so dramatisch, wie bei Tschik und Maik, die<br />

werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern Wohin gehöre ich? Wohin will ich? Wie be- Irgendwann schaltet man dann den eigenen<br />

auf ihrer Reise überall anecken, einen Unfall<br />

und Angehörige unserer Abiturienten, liebe kommt man das heraus? Die beiden Berliner Verstand aus und verliert vielleicht sogar die<br />

bauen, im Krankenhaus und bei der Polizei<br />

Freunde und Förderer des <strong>Salvatorkollegs</strong>, Jungs klauen dazu erst einmal einen alten Fähigkeit, den Weg selbst zu finden.<br />

Satz konfrontiert: „P. Friedrich, so etwas Werden wir zu Leuten, die alles vertuschen landen und erst danach etwas genauer ihre<br />

meine Damen und Herren!<br />

Lada und kurven mit dem durch Ostdeutsch-<br />

darf es doch am Salvatorkolleg nicht geben.“ und unterdrücken und so innerlich verküm- Richtung erkennen.<br />

land. – Ist ja auch die naheliegendste Lösung.– Dass einem alles Mögliche von allen mög-<br />

Eltern sagen das und Lehrer auch und Schüler mern? Oder gehen wir reifer und sicherer und<br />

Als Schulleiter des <strong>Salvatorkollegs</strong> sage ich<br />

lichen Leuten gesagt wird, das habt Ihr ja<br />

ebenso. „Das darf es am Salvatorkolleg doch mutiger aus den Problemen heraus?<br />

Liebe Abiturienten, die eigene Richtung zu<br />

Ihnen ein herzliches Willkommen zur diesjäh- Ihr kurvt nun bereits auch schon eine Weile auch schon reichlich erlebt. Auch ich selbst<br />

nicht geben.“ – Anfangs war ich durch diesen<br />

leben, darin liegt das Glück, sagt der Berliner<br />

rigen Abiturfeier! Ich freue mich und danke durch Oberschwaben, doch habt Ihr erst habe mich daran schon reichlich beteiligt.<br />

Satz ein wenig eingeschüchtert – wenn Ihr, die Abiturienten, habt in den ver-<br />

Philosoph Wilhelm Schmid. Ihr seid wahr-<br />

Ihnen dafür, dass Sie der Einladung zu dieser einmal eine andere Lösung gewählt – und Vieles ist gut, manchmal verhindert es jedoch<br />

wieder mal etwas im Zusammenleben nicht gangenen Jahren viele Erfahrungen an der scheinlich noch lange nicht fertig, um mit<br />

Feier gefolgt sind und den Abiturienten aber Abitur gemacht.<br />

auch eigenes Denken.<br />

geklappt hat.<br />

Schule gemacht. Ihr habt viel gelernt – auch Sicherheit zu sagen, wo diese Richtung genau<br />

auch der Schule die Ehre geben.<br />

das ist ja ein ganz wichtiger Teil am inneren liegt – so ganz fertig ist man damit wohl nie.<br />

Wohin gehöre ich? und Wohin will ich? Das Doch darauf kommt es an: Auf das Selbst-<br />

Inzwischen sage ich: Natürlich gibt es das! Kompass. Ihr könnt Euch mehr und mehr in- Ich bin davon überzeugt, dass ihr während<br />

Im Frühjahr dieses Jahres schaffte es ein Buch sind entscheidende Fragen jeden menschdenken und auf das Selbstfinden! Besser als<br />

Weshalb sollte es Unzulänglichkeiten, Fehler tellektuell und rational in unserer komplexen Eurer Zeit am Salvatorkolleg intellektuell und<br />

auf sie Shortlist für den Preis der Leipziger lichen Lebens. Und zur Lösung dieser Fragen ein Navi ist ein innerer Kompass – zumindest<br />

und Verletzungen bei uns nicht geben? Die Welt zurechtfinden. Das bestätigt Euch das auch seelisch Euren inneren Kompass etwas<br />

Buchmesse, von dem man nicht recht weiß, auf eine Reise zu gehen ist auch gar nicht ist der besser für die Antwort auf die Fragen,<br />

meisten von uns sind relativ normale Leute Abiturzeugnis.<br />

mehr stimmen und ausrichten konntet.<br />

ist es ein Jugendbuch, ist es ein Roman für so unüblich und ein klassisches Motiv der wohin ich gehöre und wohin ich will. Dieser<br />

auch mit ganz normalen Schwächen, Ecken<br />

Erwachsene, ein Abenteuerbuch oder eher Literatur. Viele Märchen und viele Abenteu- innere Kompass fällt allerdings nicht vom<br />

und Macken. Über unserer Schule schwebt Genauso wichtig waren die Erfahrungen, die Allen, die dazu beigetragen haben, möchte<br />

doch ein Bildungsroman. Auf jeden Fall ist es erromane spielen mit diesem Motiv (Unter Himmel, sondern will erarbeitet und „erfah-<br />

weder ein Heiligenschein – was ja noch ihr miteinander und mit den Lehrerinnen und ich heute von Herzen danken: Den Lehre-<br />

ein Buch über junge Menschen; besser noch: anderem auch der so erfolgreiche Film „Fluch ren“ werden – im besten Sinne des Wortes.<br />

erträglich wäre – noch eine Käseglocke, die Lehrern gemacht habt. Es gab viele schöne rinnen und Lehrern, Euren Eltern, allen, die<br />

ein Buch über zwei Schüler. Tschik – so der der Karibik“, dessen 4. Teil derzeit in den Vielleicht sogar durch viele Umwege erfahren<br />

man darüberstülpen könnte oder wollte. und glückliche Erfahrungen. Es gab aber auch Euch begleitet haben.<br />

Name des einen Helden, der dem Buch auch Kinos läuft.).<br />

werden.<br />

Was anderswo passiert, kann auch bei uns schmerzliche Dinge. Über manches habt Ihr<br />

den Titel gibt – Tschik und Maik sind zwei<br />

passieren. – Die Frage für mich ist, wie wir Euch geärgert – über manches habe auch ich Für Eure Lebensreise wünsche ich Euch alles<br />

Acht- oder Neuntklässler, die nicht wissen, Ein Navi wäre auf dieser Reise gar nicht Verehrte Gäste, liebe Abiturienten, und damit<br />

mit unseren Unzulänglichkeiten und Fehlern mich geärgert, selbst bei Euch. (Und damit ist Gute! Möge Gott, der Herr Euch auf dieser<br />

wohin sie gehören. – In ihrer Klasse sind sie schlecht. Tschik und Maik haben keines; sie zu Euren Erfahrungen der vergangenen neun<br />

umgehen. Die Frage ist, wie wir Verletzungen ausdrücklich nicht mein Reli-Kurs gemeint.) Reise immer begleiten.<br />

Außenseiter –der Russe und der Psycho: des- haben nicht einmal einen Autoatlas. Sie Jahre. –<br />

angehen und wie wir dann weiterleben<br />

halb werden sie auch nicht zur wichtigsten fahren viel im Kreis herum und ecken auch Immer wieder – und gerade dann, wenn<br />

können.<br />

Euer innerer Kompass – und auch meiner – Vielen Dank<br />

Party des Jahres bei der von allen verehrten tüchtig an in ihrer scheinbaren Orientierungs- etwas nicht gut gelaufen ist an der Schule<br />

Was dabei geschieht, das ist entscheidend da- wurde durch beides besser: durch das Gute<br />

Klassenschönheit eingeladen. Und die Familosigkeit. (und so Dinge gibt es ja) – werde ich mit dem<br />

für, wie unser innerer Kompass genordet wird. und das Schmerzliche; er zeigt immer besser

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