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Spende - Salvatorkollegs Bad Wurzach

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110 Kirche spielen werde. Als er daher 1881 dem als Novizenmeister ihr geistlicher Leiter. Er Freundlichkeit im Umgang mit den Studenten,<br />

von Ihnen wissen, wird unsere Gesellschaft, und Als P. Bonaventura gestorben war, infor-<br />

111<br />

Freiburger Diözesanpriester Johann Baptist<br />

Jordan begegnete, der selbst eine Bewegung<br />

von Priestern, Ordensleuten und Laien gründen<br />

wollte, um allen Menschen die Liebe des<br />

göttlichen Heilandes bekannt zu machen, war<br />

er bereit, etwas zu beginnen, das sich durch<br />

seine langjährige Erfahrung segensreich<br />

auswirken konnte. Sein großer Bekanntheitsgrad<br />

bei den Priestern und engagierten Laien<br />

trug viel dazu bei, dass die neu gegründete<br />

„Apostolische Lehrgesellschaft“, wie sie<br />

damals hieß, in Deutschland bald weitere<br />

Verbreitung fand. Die ursprünglich geplante<br />

enge Zusammenarbeit der neuen Gesellschaft<br />

mit seinem früheren Direktor Ludwig Auer in<br />

Donauwörth zerschlug sich.<br />

Nach der offiziellen Gründung der Gesellschaft<br />

am 8. Dezember 1881 in Rom, die noch<br />

nicht den Charakter einer Ordensgemeinschaft<br />

hatte, kehrte Lüthen nach Deutschland<br />

zurück, um die Ausbreitung der Gesellschaft<br />

in der Heimat weiter zu fördern und den „Missionär“<br />

zu redigieren. Im Jahr 1882 bat Jordan<br />

seinen Mitarbeiter nach Rom zu kommen, um<br />

vom Zentrum der katholischen Kirche das<br />

Werk auszubreiten. Bernhard Lüthen stimmte<br />

der neuen Linie Jordans zu, die Gesellschaft in<br />

eine Ordensgemeinschaft umzuformen, und<br />

nahm den Ordensnamen Bonaventura an. Er<br />

wurde für die angehenden Ordensmitglieder<br />

half den angehenden Salvatorianern Jordans<br />

Spiritualität zu eröffnen, weil er ihn selbst geschätzt<br />

hat: „Habe immer die größte Ehrfurcht,<br />

innerlich wie äusserlich, gegenüber unserem<br />

Ehrwürdigen Vater!“<br />

Es würde zu weit führen, seine Kontakte<br />

aufzuzählen, die er in Deutschland unterhielt,<br />

um den Weg für Frauen in die Gemeinschaft<br />

zu ebnen. Er ebnete auch die Kontakte mit<br />

Theresia von Wüllenweber, mit der P. Jordan<br />

1888 die Salvatorianerinnen in Tivoli nahe<br />

Rom gründete. P. Jordan beauftragte ihn, als<br />

Spiritual für die geistliche Entwicklung dieser<br />

jungen Gründung zu sorgen.<br />

An die Mitgründerin, die jetzt selige Maria<br />

von den Aposteln von Wüllenweber, schreibt<br />

er in seinem letzten Jahr: „Wir sind doch dem<br />

Ehrwürdigen Stifter beide so nahe, Sie seine erstgeborene,<br />

geistliche Tochter und ich sein ältester<br />

Sohn, und haben sowohl zusammen wie auch<br />

getrennt ihm immer treu gedient. Möge die<br />

Gnade Gottes auch ferner uns beistehen, dass<br />

wir mit allen Kräften seiner hl. Sache treu bleiben<br />

und ein paar rechte Musterkinder werden.“<br />

Auch seine zahlreichen Aufgaben im Mutterhaus<br />

setzte Lüthen fort. Er wirkte in verschiedenen<br />

Bereichen als Erzieher und wurde von<br />

den Novizen und Studenten als Vorbild für das<br />

geweihte Leben betrachtet. Er war bekannt<br />

für seine Weisheit, seine Sanftmut und seine<br />

die er alle persönlich kennen lernte. Außerdem<br />

diente er als Generalkonsultor und<br />

Sekretär und führte eine umfangreiche Korrespondenz<br />

mit allen Häusern der Gesellschaft.<br />

„Mein Apostolat besteht vor allem aus dem<br />

Schreiben von Briefen – was so schwierig ist,<br />

weil man nicht sieht, was die eigenen Worte<br />

bewirken. Wenn man miteinander spricht,<br />

kann man sehen, was beim anderen vor sich<br />

geht, und das, was man sagt, entsprechend<br />

modifizieren. Deshalb ist vorher und nachher<br />

viel Nachdenken und Gebet nötig“.<br />

Lüthen hielt auch die Verbindung zwischen<br />

Jordan und dem Mutterhaus aufrecht, wenn<br />

der Gründer auf Reisen war. Er informierte ihn<br />

ausgiebig über alle Entwicklungen und legte<br />

ihm alle schwierigen Entscheidungen zur<br />

Beurteilung vor.<br />

Als 1902 das erste Generalkapitel stattfand,<br />

wurde P. Jordan zum Generalsuperior der<br />

Salvatorianer und P. Bonaventura als sein<br />

erster Vertreter gewählt. So war es möglich,<br />

dass Lüthen den Gründer mit Tat und Rat<br />

weiterhin zur Seite stehen konnte. Er litt<br />

mit Jordan, wenn der Orden Rückschläge<br />

erlitt. Besonders bitter war für ihn 1905 die<br />

deutsche Pressekampagne gegen den Orden,<br />

die von einem enttäuschten Salvatorianer<br />

entfacht worden war. Lüthen stellte sich hinter<br />

P. Jordan und seine Ziele: „Wie die meisten<br />

besonders unser ehrwürdiger Gründer, durch<br />

abscheuliche Artikel in gewissen Zeitschriften<br />

angegriffen, die Wahrheitsverdrehungen mit<br />

Übertreibungen und sogar unverschämten Verleumdungen<br />

verbinden ... In dieser Bedrängnis<br />

wollen wir ausharren und unseren Blick in die<br />

richtige Richtung lenken, den Weg der Einheit<br />

mit der Autorität.“<br />

Seine letzten Jahre war es stiller um ihn<br />

geworden. 1908 wurde er nicht mehr in<br />

die Generalleitung gewählt. Mit der Unterstützung<br />

des Kapitels blieb er bis zu seinem<br />

Tod als persönlicher Berater und Seelsorger<br />

Jordans im Mutterhaus. Aus Wertschätzung<br />

gegenüber Lüthen erklärte das Kapitel, dass<br />

er nur Jordan selbst unterstand. Lüthen bat<br />

Jordan nun, ihn nicht mehr offiziell um Rat<br />

in Leitungsfragen zu bitten; aber Jordan, der<br />

auf seine starke Unterstützung angewiesen<br />

war, wandte sich oft an Lüthen, wenn seine<br />

geschwächten Nerven und seine übergroße<br />

Gewissenhaftigkeit es verlangten. Für Jordan<br />

war Lüthen ein Fels, eine stets beruhigende<br />

Nähe. Jordan, der selbst einen starken Glauben<br />

besaß, hatte einen so innigen Wunsch,<br />

Gott zu gefallen, dass er oft unter großer<br />

Besorgnis und überzogener Gewissenhaftigkeit<br />

litt. Lüthen war der einzige, der seine<br />

Ängste zu beschwichtigen verstand und ihm<br />

half, unnötige Sorgen abzulegen.<br />

mierte P. Jordan die Mitbrüder in der ganzen<br />

Welt: „Es hat dem lieben Gott gefallen, unseren<br />

geliebten Mitbruder, den werten Pater Bonaventura<br />

Lüthen, aus diesem Leben abzuberufen<br />

... Erfüllt uns der Abschied von dem geliebten<br />

Verstorbenen auch mit Traurigkeit, so tröste<br />

uns doch der Gedanke, dass er ein vorbildlicher<br />

Ordensmann war, dessen glühender Eifer alle<br />

ermutigte und der unaufhörlich zum Wohl der<br />

Gesellschaft arbeitete und litt.“<br />

Anhand dieser kurzen Darstellung wird<br />

hoffentlich deutlich, welch großes Geschenk<br />

P. Bonaventura für die Gesellschaft des Göttlichen<br />

Heilandes war. Er war es, der durch<br />

seine frühere Tätigkeit viele Türen für den<br />

Orden öffnete. Er war der beste Kenner und<br />

Interpret der Ideen des Gründers. Er war der<br />

treueste Sohn von P. Jordan und verkörperte<br />

dessen Ideale.<br />

P. Leonhard Berchtold SD

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