Spende - Salvatorkollegs Bad Wurzach
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32 In memoriam Michael Luib<br />
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Nicht zuletzt deshalb sind schon in den ersten<br />
beiden Bauabschnitten die verwendeten 11<br />
Farben von Frau Mangold und Herrn Luib<br />
ganz gezielt eingesetzt worden. Eine hervorragende<br />
Arbeit.<br />
Zurück zum Salvator-Grün: In der Liturgie<br />
der katholischen Kirche ist die Farbe Grün<br />
die Alltagsfarbe. Sie steht für Wachstum<br />
und Hoffnung. Sie vereint das geistige Blau<br />
mit der emotionalen Wärme der Farbe<br />
Gelb. Beides zusammen schafft Wachstum,<br />
Weisheit und Selbstbewusstsein. Und wie der<br />
Frühling ganz sicher nach dem langen Winter<br />
neues Leben hervorbringt, so steht die Farbe<br />
Grün für Zuverlässigkeit.<br />
Wer unser Büro kennt, der weiß, dass Farben<br />
in der Architektur für uns sehr wichtig sind.<br />
Und hier meine ich nicht nur einen Hauch von<br />
zartem Gelb oder ein erahntes Hellblau.<br />
Nein – ich spreche von kräftigen Farben – von<br />
Farben mit Leuchtkraft.<br />
Als ich beim ersten Termin hier an der Schule<br />
Anfang Mai die Fassaden mit den bunten Fenstern<br />
sah, war ich mir damals schon sicher:<br />
hier herrscht ein guter Geist – hier bin ich<br />
richtig – das wird ein gutes Projekt.<br />
Der dritte Lehrer ist der Raum – für einen<br />
Architekten ein hohes Ziel.<br />
Ich hoffe, dass wir Sie in Ihrem wertvollen<br />
und wichtigen pädagogischen Arbeiten ein<br />
kleines Stückchen mit „unseren Räumen“<br />
unterstützen können.<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />
Frau Kathrin Mangold (Innenarchitektin)<br />
und Herr Franz Rief (Bauleitung)<br />
Am 13. April 2011 ist plötzlich und für alle unerwartet<br />
unser langjähriger Architekt Michael<br />
Luib verstorben.<br />
Michael Luib wurde im Jahr 1960 in Fulgenstadt<br />
bei <strong>Bad</strong> Saulgau geboren. Nach dem<br />
Abitur begann er mit dem Studium der Innenarchitektur<br />
in Rosenheim und absolvierte<br />
gleichzeitig eine Lehre als Zimmermann im<br />
elterlichen Betrieb. Nach seinem ersten Abschluss<br />
in Rosenheim studierte er Architektur<br />
in München. Eine erste Anstellung als Architekt<br />
führte ihn nach Plochingen; seit 2000<br />
war er beim Bauamt der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Wurzach</strong><br />
als Architekt tätig.<br />
In dieser Funktion hat Michael Luib seit 2004<br />
das Gymnasium Salvatorkolleg in baulichen<br />
Fragen begleitet und unserer Schule ein Gesicht<br />
gegeben.<br />
Sein erstes großes Projekt war der Neubau<br />
der Kunsträume, der Bibliothek und verschiedener<br />
Seminarräume im <strong>Bad</strong> <strong>Wurzach</strong>er<br />
Schloss. Eine besondere Herausforderung war<br />
dabei, in dem vorhandenen barocken Gebäude<br />
ein neues Treppenhaus anzulegen und<br />
Räume zu schaffen, die für den Schulbetrieb<br />
nutzbar sind. Michael Luib ist es gelungen, ein<br />
Treppenhaus mit so modernen Werkstoffen<br />
wie Stahl, Beton und Holz zu schaffen, das<br />
sich in die vorhandene Substanz einfügt und<br />
doch einen eigenen Akzent setzt. Vorhandenes<br />
wird nicht übergangen und das Neue ist<br />
nicht nur bloßes Beiwerk.<br />
Im Schuljahr 2007/2008 begannen die Planungen<br />
für groß angelegte Umbau- und<br />
Sanierungsmaßnahmen des Schulgebäudes.<br />
Michael Luib oblag sowohl die Planung der<br />
Gesamtmaßnahme, die Ausführung der<br />
Detailpläne als auch die Bauleitung der einzelnen<br />
Bauabschnitte. Seit dieser Zeit war<br />
Michael Luib nicht mehr aus dem Alltag des<br />
<strong>Salvatorkollegs</strong> wegzudenken. Wir durften<br />
ihn als einen Architekten kennen lernen, der<br />
mit einem besonderen Sinn für Ästhetik<br />
begabt war und mit Leidenschaft für seine<br />
Projekte eintrat. Er hat viel von sich selbst<br />
in seine Arbeit hinein gegeben. Wir durften<br />
seine Freude erleben, Dinge zu gestalten und<br />
Materie eine Form zu geben. Dabei war es<br />
ihm alles andere als egal, wie etwas wurde.<br />
Nach Abschluss der ersten beiden Bauabschnitte,<br />
die die Dachsanierung und die<br />
Erneuerung aller Fensterelemente umfasste,<br />
sowie die Erweiterung des Foyers, konnte<br />
Michael Luib die Pläne für die Innensanierung<br />
des <strong>Salvatorkollegs</strong> noch fertig stellen: Die<br />
Verlegung und der Neubau von Lehrerzimmer<br />
und Verwaltung, die Vergrößerung des Foyers<br />
und die Renovierung der Klassenzimmer.<br />
Mitten in der Umsetzung dieser Pläne wurde<br />
er aus dem Leben gerissen. Die Umsetzung<br />
trägt seine Handschrift.<br />
Alle, die mit Michael Luib zu tun hatten, haben<br />
ihn in seiner ruhigen und besonnenen<br />
Art, in seinem Ideenreichtum und in seiner<br />
Offenheit für andere Vorstellungen, die er<br />
noch dazu mit seinen eigenen Überlegungen<br />
verknüpfen konnte, äußerst geschätzt und<br />
gemocht. Sein Tod war für das Kollegium und<br />
die Schulgemeinschaft ein wirklicher Schock.<br />
Das Salvatorkolleg hat mit Michael Luib einen<br />
Freund verloren, der seine Spuren eben nicht<br />
nur im Schulgebäude, sondern auch in unseren<br />
Herzen hinterlassen hat.<br />
Das Salvatorkolleg wird „seinem“<br />
Architekten ein ehrendes Gedenken<br />
bewahren.<br />
P. Friedrich Emde