Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans
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• Demographie ist nur eines von vielen Problemen, von denen manche handwerkliche<br />
Branchen existenziell bedroht sind – hier wurde auf <strong>die</strong> im Kfz-Gewerbe aktuell<br />
bestehende Gefährdung vieler Betriebe durch <strong>die</strong> sog. „Bereinigung der Händlernetze“<br />
durch <strong>die</strong> Automobilhersteller verwiesen. Erst wenn <strong>die</strong> grundsätzlichen<br />
Überlebensperspektiven der Branche gesichert sind, werde der Blick frei auf <strong>die</strong><br />
Problematik des <strong>demographische</strong>n Wandels.<br />
Überwiegend hatten <strong>die</strong> Teilnehmer jedoch den Eindruck, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Thema Demographie<br />
inzwischen im <strong>Handwerk</strong> „angekommen“ sei, allerdings mit deutlichen Einschränkungen:<br />
• So meinten einige Teilnehmer, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Thematik zwar inzwischen von den Verbänden<br />
des <strong>Handwerk</strong>s, den Kammern und Innungen durchaus aufgegriffen, auf der<br />
Ebene der Betriebe aber noch nicht wahrgenommen werde. D.h., hier bestehe seitens<br />
der Institutionen des <strong>Handwerk</strong>s noch erheblicher Aufklärungsbedarf.<br />
• Demographische Probleme würden vom <strong>Handwerk</strong> vor allem unter dem Aspekt der<br />
Nachwuchssicherung wahrgenommen. Das <strong>Handwerk</strong> sei nicht zum erstenmal mit<br />
dem Problem geburtenschwacher Nachwuchsjahrgänge konfrontiert, doch <strong>die</strong> mit<br />
dem <strong>demographische</strong>n Strukturbruch verbundene, völlig andere Dimension der<br />
Problematik werde noch nicht erkannt. Weit weniger Sensibilität bestehe außerdem<br />
hinsichtlich des Alterns der Belegschaften.<br />
• Inhaber von <strong>Handwerk</strong>sbetrieben sähen sich vor allem im Zusammenhang mit der<br />
Frage der Nachfolge und Übergabe des Betriebs mit der Demographieproblematik<br />
konfrontiert. Dagegen würden sie oft davon ausgehen, <strong>das</strong>s aufseiten der Mitarbeiter<br />
auch in Zukunft ausreichend junge Nachwuchskräfte zur Verfügung stehen werden.<br />
An <strong>die</strong>sem Widerspruch müssten Transferaktivitäten anknüpfen.<br />
• Der <strong>demographische</strong> Wandel spiegle sich im älter Werden der Kundschaft. Dies<br />
könne ein geeigneter Ansatzpunkt für <strong>das</strong> Marketing des Problems Demographie im<br />
<strong>Handwerk</strong> sein, sozusagen über den Umweg: „Guckt euch mal eure Kundschaft an,<br />
heute und in zehn Jahren! Stellt euch darauf ein und erschließt euch damit neue<br />
Märkte!“<br />
Die in <strong>die</strong>ser ersten Bestandsaufnahme gesammelten Aspekte zur Wahrnehmung der<br />
Demographieproblematik im <strong>Handwerk</strong> wurden im Verlauf der Diskussion wieder aufgegriffen.