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Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans

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Betont wurde nochmals, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Herstellerschulungen hinsichtlich des Einbezugs älterer<br />

Mitarbeiter nicht <strong>das</strong> Problem seien, zumal, wie z.B. im Kfz-Gewerbe, vom Hersteller<br />

sogar vorgeschrieben werde, <strong>das</strong>s jeder Mitarbeiter, unabhängig vom Alter gewisse<br />

Schulungen absolvieren muss. Das Weiterbildungsproblem stelle sich vielmehr in<br />

den Kleinbetrieben des <strong>Handwerk</strong>s und in den nicht herstellergebundenen Betrieben, <strong>die</strong><br />

selber initiativ werden müssen. Zwar böten <strong>die</strong> Innungen und Kammern auch für <strong>die</strong>se<br />

Betriebe – gerade für Bayern könne <strong>das</strong> gesagt werden – breit gefächerte und umfangreiche<br />

Schulungen an, über <strong>die</strong> <strong>die</strong> Betriebe regelmäßig informiert würden, „... nur es<br />

scheitert an der Trägheit älterer Mitarbeiter, <strong>die</strong> Weiterbildung auch anzunehmen.“<br />

Explizit an <strong>die</strong> anwesenden Vertreter der Arbeitnehmerseite richtete sich <strong>die</strong> Frage,<br />

welche Handlungsmöglichkeiten sie sehen, Kollegen im <strong>Handwerk</strong>, insbesondere Ältere,<br />

für <strong>die</strong> berufliche Weiterbildung zu motivieren. Es hiess, <strong>das</strong>s auch <strong>die</strong> Gewerkschaften<br />

<strong>die</strong> Information und Motivierung der Beschäftigten zu lebenslangem Lernen<br />

und Weiterbildungsanstrengungen als ihre Aufgabe ansähen und <strong>die</strong>se auch zunehmend<br />

wahrnähmen. Allerdings: „Unsere Betriebsräte in den Betrieben, ich will <strong>das</strong> mal so<br />

ganz offen sagen, <strong>die</strong> schlafen in der Frage Weiterbildung genauso wie viele Betriebsinhaber<br />

und <strong>die</strong> Arbeitnehmer auch.“ Obwohl es gerade auf dem Feld der Weiterbildung<br />

sehr weitgehende betriebliche Mitbestimmungsmöglichkeiten gäbe, würden <strong>die</strong>se von<br />

den Betriebsräten noch sehr selten genutzt. Neben der betrieblichen Ebene habe <strong>die</strong><br />

Gewerkschaft auch <strong>die</strong> Möglichkeit, über <strong>die</strong> Tarifpolitik Einfluss auf <strong>die</strong> Weiterbildung<br />

zu nehmen. Im <strong>Handwerk</strong> gäbe es derzeit einen einzigen Weiterbildungstarifvertrag,<br />

nämlich im SHK-Gewerbe Berlin. Dieser sei zwar vor 15 Jahren von der Gewerkschaft<br />

durchgesetzt, aber von ihr kaum genutzt worden. Dagegen setze <strong>die</strong> zuständige<br />

Innung ihn sehr erfolgreich um. Hier habe <strong>die</strong> Gewerkschaft eine Chance verspielt, im<br />

<strong>Handwerk</strong> eine tarifpolitische Vorreiterrolle einzunehmen und eine gelungene handwerksspezifische<br />

Lösung zu etablieren. Die Tatsache, <strong>das</strong>s derzeit in der Industrie wieder<br />

über Weiterbildungstarifverträge verhandelt werde, sei dagegen für <strong>die</strong> tarifpolitische<br />

Umsetzung im <strong>Handwerk</strong> eher nachteilig, weil man sich damit dem Vorwurf aussetze,<br />

doch nur für <strong>die</strong> Industrie gefundene Lösungen auf <strong>das</strong> <strong>Handwerk</strong> übertragen zu<br />

wollen. Weiterbildungstarifverträge machen nach Einschätzung der befragten Arbeitnehmervertreter<br />

gerade im <strong>Handwerk</strong> Sinn, denn Weiterbildung koste Geld. Die Chance,<br />

Weiterbildung über Tarifverträge zu finanzieren, solle sich daher auch <strong>das</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

nicht entgehen lassen.

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