Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans
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auf <strong>die</strong> ganze Bandbreite der Beschäftigten erstrecken muss. Problem sind natürlich<br />
dann wirklich <strong>die</strong> Älteren über 50, ab da wird es dann wirklich problematisch.“ Differenziert<br />
wurden <strong>die</strong>se Erfahrungen dahingehend, <strong>das</strong>s weniger <strong>die</strong> von den Herstellern<br />
angebotenen sog. Produktschulungen, <strong>die</strong> in der handwerklichen Weiterbildung eine<br />
große Rolle spielen, ein Problem für <strong>die</strong> älteren Arbeitnehmer darstellen, zumal <strong>die</strong>se<br />
meist im Betrieb und während der Arbeitszeit stattfinden, sondern „...schwierig wird es,<br />
wenn ältere Arbeitnehmer von sich aus, freiwillig, eine Schulung machen sollen, da<br />
kommt dann immer wieder <strong>das</strong> Argument, ich bin so und so alt, habe noch drei, vier<br />
Jahre oder fünf Jahre, ich komme mit meiner Erfahrung so durch.“ Für ältere Mitarbeiter<br />
entfalle der Wunsch nach inner- und außerbetrieblichem Aufstieg und damit eine<br />
ganz wichtige Motivation für freiwillige Weiterbildungsanstrengungen.<br />
Die beklagte sinkende Weiterbildungsbereitschaft der Älteren sei, so wurde <strong>die</strong>sen Erfahrungen<br />
entgegengehalten, weniger eine Funktion des Alters als vielmehr <strong>das</strong> Ergebnis<br />
von Weiterbildungsabstinenz und Lernentwöhnung während des gesamten Arbeitslebens:<br />
„Das hat weniger was mit dem Alter zu tun, sondern wie er über seine berufliche<br />
Tätigkeit, über seinen beruflichen Werdegang an <strong>die</strong> Weiterbildung herangeführt<br />
wird. ... Wenn ein 50-Jähriger, der <strong>die</strong> Gesellenprüfung mit 20 oder 21 gemacht<br />
hat, jetzt nach 30 Jahren noch mal einen Weiterbildungslehrgang besuchen soll,<br />
da wird er sich natürlich mit Händen und Füßen gegen wehren. Also wenn er<br />
kontinuierlich weitergebildet wird, was im Grunde <strong>das</strong> Gebot der Stunde ist, dann<br />
wird <strong>das</strong> überhaupt kein Problem. Es sind einfach <strong>die</strong> Zeitbrüche <strong>das</strong> riesige Problem.<br />
Und gerade speziell im <strong>Handwerk</strong>, aber auch in anderen Branchen der Industrie<br />
ist versäumt worden, kontinuierlich weiterzubilden, aus Kostengründen, aus<br />
welchen Gründen auch immer.“<br />
Nicht nur <strong>die</strong> Beschäftigten müssen sich an den Gedanken lebenslangen Lernens gewöhnen.<br />
Auch <strong>die</strong> <strong>Handwerk</strong>sbetriebe sind aufgerufen, durch eine kontinuierliche, alle<br />
Beschäftigten einbeziehende Weiterbildung <strong>die</strong> Forderung lebenslangen Lernens zu<br />
realisieren, um sich damit <strong>die</strong> Innovationsfähigkeit und Weiterbildungsbereitschaft ihrer<br />
Mitarbeiter auch im höheren Alter zu erhalten.