Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans

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2. Konzept und Ziele des Fachgesprächs Die Veranstaltung sollte Aufschluss darüber erbringen, 8 • wie die Folgen, die der demographische Wandel für das Handwerk mit sich bringt, aufbereitet und dargestellt werden können, um ein entsprechendes Problembewusstsein bei den Unternehmen und ihren Beschäftigten zu fördern; • wie die Handlungsanforderungen, die sich aus dem Strukturbruch ergeben, formuliert werden können, damit sie von den Unternehmen und Organisationen des Handwerks wahrgenommen, aufgegriffen und umgesetzt werden. Zielgruppe der Veranstaltung waren daher Experten aus dem Handwerk oder „handwerksumgebenden“ Institutionen, die aus jeweils spezifischer Perspektive oder in bestimmter Funktion als Multiplikator auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlicher Weise in das Handwerk hinein wirken können (s. beiliegendes Teilnehmerverzeichnis). Die Veranstaltung wurde als Fachgespräch konzipiert, da diese Form nach unseren Erfahrungen den Anforderungen des Gegenstands und den Interessen der Teilnehmer besser gerecht wird als etwa eine „klassisch“ organisierte Tagung mit einem hohen Anteil an Referaten, die zudem großen Vorbereitungsaufwand erfordern und oft wenig Raum für Diskussionen lassen. Viel wichtiger als in breitem Umfang Ergebnisse zu vermitteln war es u.E., das vorhandene Know-how und die praktischen Erfahrungen der Teilnehmer zu aktivieren und im Dialog auszutauschen. Zur Strukturierung wurde das umfangreiche Problemfeld demographischer Wandel nach sechs Themenkomplexen bzw. Handlungsebenen aufgegliedert. Zu diesen Handlungsfeldern wurden einschlägige Fragen formuliert (siehe Anlage Fragenkatalog), die den „zuständigen“ Experten vor der Tagung übermittelt wurden. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme der derzeitigen Wahrnehmung der Demographieproblematik im Handwerk und einer Einführung in die Thematik (siehe 3. und 4.) lief das Fachgespräch in Form einer eine zielgerichtete Befragung der anwesenden Experten ab, und an die sich jeweils eine Diskussionsrunde im Plenum anschloss (siehe 5.). Da die Dialogform eines Fachgesprächs eine überschaubare Teilnehmerzahl voraussetzt, war es bei weitem nicht möglich, alle für die Thematik in Betracht kommenden Experten einzubeziehen. Daher kann selbstverständlich weder für die Zusammensetzung der Teilnehmer noch für die Ergebnisse des Fachgesprächs der Anspruch erhoben werden, repräsentativ für das Handwerk, seine Organisationen, Betriebe und Beschäftigten zu sein. Darauf kam es bei dieser Veranstaltung aber auch nicht an. Ziel war es vielmehr, weitergehende Transferaktivitäten anzustossen und die Teilnehmer und Multiplikatoren dafür zu gewinnen, den in vollem Gang befindlichen demographischen Wandel breiter und
9 schneller im Handwerk zu thematisieren und in ihrem Handlungsfeld als „Makler“ für die rechtzeitige Weichenstellung notwendiger Maßnahmen tätig zu werden. 3. Ein erstes Meinungsbild: Ist das Thema „demographischer Strukturbruch“ bereits im Handwerk angekommen? Um in die Thematik einzustimmen, wurden die Teilnehmer zu Beginn des Fachgesprächs gebeten, folgende Fragen spontan zu beantworten: Ist Ihrer Erfahrung nach der demographische Strukturwandel im Handwerk ein Thema? I. Wenn nein: Welcher der folgenden Aussagen stimmen Sie am ehesten zu: 1. Weil das Problem in Wirklichkeit eher ein kleines ist und stark aufgebauscht wird. 2. Weil andere, als dringender angesehene Probleme im Vordergrund stehen. 3. Weil die meisten Betriebsinhaber und Beschäftigten sich nach dem Motto „Schuster bleib’ bei deinen Leisten“ für solche Fragen nicht interessieren. 4. Weil man davon ausgeht, dass es nicht so schlimm kommen wird und andere das Problem schon lösen werden („Schauen wir mal, dann sehen wir schon“). Erwarten Sie, dass Demographie dennoch in absehbarer Zeit ein Thema wird? II. Wenn ja: 1. Seit wann ist Demographie ein Thema? 2. Wo wird darüber bereits im Handwerk diskutiert? 3. Steigt der Stellenwert in jüngster Zeit an und erwarten Sie, dass er weiter wächst? 4. Oder rechnen Sie damit, dass die Debatte rasch wieder einschläft? 5. Wie ist das Thema Demographie bislang ins Handwerk gekommen? • von außen (z.B. durch Politik, Medien, Wissenschaft) • von innen aufgrund bereits aufgetretener Probleme und eigener Befassung und Analyse der kommenden Engpässe Das Ergebnis Nur zwei der Teilnehmer hatten den Eindruck, dass die demographische Entwicklung im Handwerk noch nicht thematisiert wird, wobei betriebliche und branchenspezifische Erfahrungshintergründe als ausschlaggebend angesehen wurden: • Demographie wird auf der Ebene der Betriebe erst zum Problem, wenn der Betrieb unmittelbar betroffen ist: Solange er genügend Auszubildende und Fachkräfte bekommt, wird die demographische Entwicklung kaum problematisiert. Die Handwerksbetriebe denken nicht langfristig.
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