Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans
Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans
Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
THEMENKOMPLEX I<br />
Handlungsebene Unternehmen<br />
Zwischen Nachwuchsproblemen und älter werdenden Belegschaften<br />
36<br />
� Arbeitskräfteversorgung<br />
• Wonach richtet sich <strong>die</strong> Zahl der Ausbildungsplätze derzeit und in Zukunft?<br />
• Woran orientiert sich <strong>die</strong> Übernahme bzw. Nichtübernahme von Auszubildenden?<br />
• Wie wird sich <strong>die</strong> Abwanderung aus dem <strong>Handwerk</strong> voraussichtlich entwickeln?<br />
• Welche Maßnahmen sind zur Gewinnung und Bindung qualifizierter Arbeitskräfte<br />
für <strong>das</strong> <strong>Handwerk</strong> notwendig?<br />
• Welche Potenziale bietet <strong>die</strong> Mobilisierung zusätzlicher Arbeitsmarktreserven<br />
(z.B. Frauen, Ausländer, Arbeitslose)?<br />
Die Diskussion zeigte, <strong>das</strong>s bereits derzeit erhebliche Engpässe bei der Versorgung mit<br />
Auszubildenden bestehen – obwohl der eigentliche „Knick“ beim Rückgang der Nachwuchsjahrgänge<br />
um 2005/2006 erst noch bevorsteht. Es zeigte sich aber auch, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
Situation regional und vor allem auch zwischen den Gewerken sehr unterschiedlich<br />
wahrgenommen wird. Das Kfz-Gewerbe als nach wie vor attraktiver Ausbildungsberuf<br />
bspw. habe selbst in einer Region wie München noch wenig Probleme bei der Versorgung<br />
mit Nachwuchs, auch wenn es durchaus schwierig sei, Auszubildende mit geeigneter<br />
schulischer Vorqualifikation zu bekommen:<br />
„...also wir bekommen natürlich <strong>die</strong> Lehrlinge, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Großindustrie nicht nimmt,<br />
... BMW, Siemens, Mercedes oder <strong>die</strong> Computerfirmen. Diese Leute gehen nicht<br />
ins <strong>Handwerk</strong> oder kommen nachher zu uns und gehen nicht in <strong>die</strong> Industrie. Das<br />
Niveau geht von oben nach unten so durch. Wenn wir in mittelständischen Betrieben<br />
Lehrlinge bekommen, <strong>die</strong> mittlere Reife haben, dann sind wir schon überglücklich.<br />
Mit Hauptschulabschluss sind wir auch schon zufrieden.“<br />
Die niedrigen schulischen Ausgangsqualifikationen der Bewerber im <strong>Handwerk</strong> geraten<br />
im Kfz-Gewerbe zunehmend in Konflikt mit den steigenden Anforderungen:<br />
„Wir sind ein sehr technischer Beruf geworden, mit viel Elektrik und Elektronik,<br />
und man kann einen Hauptschüler oder einen Schulabgänger mit Note vier im<br />
Grunde nicht mehr einstellen, weil <strong>die</strong> mit großer Wahrscheinlichkeit nicht durch<br />
<strong>die</strong> Prüfung kommen.“<br />
Als noch dramatischer wird <strong>die</strong> zunehmende Lücke zwischen schulischer Ausgangsqualifikation<br />
und steigenden fachlichen und außerfachlichen Anforderungen der <strong>Handwerk</strong>sberufe<br />
aus der Sicht des Sanitär-, Heizungs- und Klimagewerbes wahrgenommen:<br />
„Wenn sich jemand für <strong>das</strong> <strong>Handwerk</strong> entscheidet, dann geht er zuerst in Richtung<br />
Kfz und andere Berufe. Und was dann übrig bleibt, <strong>das</strong> landet bei uns. Dabei<br />
haben wir in Bezug auf <strong>die</strong> Technisierung und Elektronisierung genau <strong>das</strong> gleiche