Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans
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THEMENKOMPLEX IV<br />
51<br />
Institutionen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes:<br />
Präventiver Gesundheitsschutz und gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung – ein<br />
wichtiger Ansatz zur Bewältigung des <strong>demographische</strong>n Wandels im <strong>Handwerk</strong>?<br />
Befragungen im <strong>Handwerk</strong> zeigen immer wieder, <strong>das</strong>s Arbeit im <strong>Handwerk</strong> nach wie<br />
vor als belastend und körperlich verausgabend empfunden wird. In vielen handwerklichen<br />
Gewerken gibt es Arbeitsplätze mit begrenzter Tätigkeitsdauer, also Arbeiten, <strong>die</strong><br />
im höherem Alter nicht mehr ausgeübt werden können. Die konkrete Belastungssituation<br />
und <strong>die</strong> Erwartung, den Anforderungen der gegenwärtigen Tätigkeit nicht bis zum<br />
Erreichen des Rentenalters gewachsen zu sein, sind wichtige Gründe für <strong>die</strong> Abwanderung<br />
von Fachkräften aus dem <strong>Handwerk</strong> dar. Diese findet meist in den mittleren Erwerbsjahren<br />
statt. Auf der anderen Seite werden demographisch bedingt auch im <strong>Handwerk</strong><br />
<strong>die</strong> Belegschaften älter werden. Das <strong>Handwerk</strong> steht also vor der Aufgabe, <strong>die</strong><br />
vorhandenen Arbeitsplätze so zu gestalten, <strong>das</strong>s sie auch von älteren Beschäftigten noch<br />
ausgefüllt werden können. Es wird in Zukunft vermehrt Anstrengungen zu ergonomischer<br />
Arbeitsgestaltung und zum Abbau psychischer Belastungen unternehmen müssen.<br />
Der Ausbau des präventiven Gesundheitsschutzes und Maßnahmen zur Qualifizierung<br />
der Beschäftigten, Gesundheitsrisiken rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden, wären<br />
weitere wichtige Handlungserfordernisse.<br />
THEMENKOMPLEX IV<br />
Handlungsebene Institutionen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
Präventiver Gesundheitsschutz und gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung – ein<br />
wichtiger Ansatz zur Bewältigung des <strong>demographische</strong>n Wandels im <strong>Handwerk</strong>?<br />
• Wie ist der derzeitige Informationsstand über gesundheitlichen Verschleiß in den<br />
einzelnen Gewerken und bei spezifischen Altersgruppen und welche Entwicklungstendenzen<br />
werden erwartet?<br />
• Was können <strong>die</strong> Institutionen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes tun, um<br />
<strong>die</strong> Problematik älter werdender Belegschaften und daraus abzuleitenden<br />
Anforderungen an präventivem Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung<br />
in <strong>die</strong> Unternehmen des <strong>Handwerk</strong>s zu tragen?<br />
• Welche Handlungskonzepte werden von den Trägern im Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
bereits mit welchem Erfolg praktiziert?<br />
� Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz der Beschäftigten<br />
(sicherheits- und gesundheitsbewusstes Verhalten)?<br />
� Aufklärung der Unternehmen über Möglichkeiten betrieblicher Arbeitsgestaltung<br />
mit dem Ziel der Verringerung von Gefährdungen und arbeitsbedingten<br />
körperlichen Belastungen?<br />
� Welche Ansatzpunkte gibt es derzeit zur Etablierung eines Frühwarnsystems<br />
zu gewerkespezifischen Verschleißschwerpunkten und Risikopotenzialen?<br />
• Wären neue Kooperationsformen und Netzwerke zwischen verschiedenen<br />
Akteuren sinnvoll (z.B. Verzahnung von beruflicher Weiterbildung mit Arbeitsund<br />
Gesundheitsschutzthemen)?