Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans
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menbedingung, innerhalb derer sich <strong>die</strong> Bewältigung des <strong>demographische</strong>n Strukturbruchs<br />
im <strong>Handwerk</strong> bewegen muss, ist einerseits <strong>die</strong> Notwendigkeit einer Verbesserung<br />
des Images der <strong>Handwerk</strong>sberufe. Andererseits <strong>die</strong>, durch Veränderungen im Bildungssystem<br />
und -verhalten bedingte veränderte Zusammensetzung der Schulabgänger,<br />
aus denen sich heute <strong>die</strong> Auszubildenden im <strong>Handwerk</strong> rekrutieren. Eine Tatsache, <strong>die</strong><br />
zudem <strong>die</strong> handwerkliche Ausbildung vor große Herausforderungen stellt. Hinzukommt<br />
<strong>die</strong> nach wie vor massive Abwanderung ausgebildeter Fachkräfte aus dem <strong>Handwerk</strong>.<br />
Der hier diskutierte notwendige Paradigmenwechsel im handwerklichen Ausbildungsverhalten<br />
stellt nicht nur ein Problem von hoher arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Brisanz<br />
dar, sondern und ist zugleich auch ein Transferproblem.<br />
Sensibilisierungsarbeit ist auch hinsichtlich der zu erwartenden Alterung der Belegschaften<br />
mit all ihren Folgen für <strong>die</strong> betriebliche Arbeitsgestaltung zu leisten – gerade<br />
im bisher von eher jungen Mitarbeitern „verwöhnten“ <strong>Handwerk</strong>. Auch wenn <strong>das</strong> Fachgespräch<br />
Hinweise darauf gibt, <strong>das</strong>s sich <strong>die</strong> Situation älterer Beschäftigter im <strong>Handwerk</strong><br />
durchaus anders als in der Industrie darstellt, müssen <strong>die</strong> Notwendigkeit eines<br />
Denkens in Kategorien längerfristiger Personalentwicklung und <strong>die</strong> Etablierung einer<br />
Kultur des lebenslangen Lernens noch verstärkt in <strong>die</strong> Betriebe hineingetragen werden.<br />
Entscheidend für den Erfolg der Umsetzungskonzepte ist, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> entwickelten Lösungen<br />
<strong>die</strong> innere Heterogenität des <strong>Handwerk</strong>s und seine unterschiedlichen Betriebsgrößen<br />
berücksichtigen. Deutlich wurde auch, <strong>das</strong>s in der Entwicklung handwerksgerechter<br />
Lösungen ein zukunftsträchtiges innovatives Handlungsfeld für <strong>die</strong> Tarifparteien im<br />
<strong>Handwerk</strong> liegt. Die Ausarbeitung entsprechender Konzepte und der Aufbau der notwendigen<br />
Kompetenzen z.B. bei den handwerklichen Weiterbildungsanbietern und der<br />
Betriebsberatung sind zwar in Gang gekommen, stehen aber noch am Anfang. Auch <strong>das</strong><br />
Problembewusstsein der Arbeitnehmervertretungen in den Betrieben und in den Selbstverwaltungsorganen<br />
des <strong>Handwerk</strong>s, denen beim Transport des Themas und insbesondere<br />
bei der Umsetzung entsprechender Maßnahmen eine wichtige Promotorenrolle<br />
zukommt, muss noch geweckt werden.<br />
Nicht zuletzt sind für <strong>die</strong> Vermittlung des komplexen und facettenreichen Problemfelds<br />
<strong>demographische</strong>r Wandel auch <strong>die</strong> <strong>Handwerk</strong>sme<strong>die</strong>n gefragt, wobei <strong>das</strong> Fachgespräch<br />
zeigte, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Aufbereitung des Problems im <strong>Handwerk</strong> sehr zielgruppenspezifischen<br />
Anforderungen gerecht werden muss. Der Kooperation von Wissenschaft, <strong>Handwerk</strong>sorganisation<br />
und <strong>Handwerk</strong>sme<strong>die</strong>n kommt in <strong>die</strong>sem Transferprozess eine besondere<br />
Bedeutung zu. Der gegenseitige Gedankenaustausch sowie der Aufbau von Kontakten<br />
und eines Netzwerks, wie sie in <strong>die</strong>sem Fachgespräch praktiziert wurden, sollten einen<br />
ersten Schritt in <strong>die</strong>se Richtung darstellen.