Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans
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Als hilfreich habe sich auch erwiesen, an spezifische, aktuelle Branchenprobleme anzuknüpfen,<br />
z.B. im Kfz-Gewerbe <strong>die</strong> anstehende Zusammenlegung oder Schließung von<br />
an sich florierenden Betrieben im Zuge der Bereinigung der Händlernetze, wodurch <strong>das</strong><br />
Problem der Sicherung von Arbeitsplätzen und des Beschäftigungsschutzes für ältere<br />
Arbeitnehmer aufgekommen war. Hier müsste man den Schluss vermitteln, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
konkreten Lösungsmöglichkeiten des Problems auch durch <strong>die</strong> <strong>demographische</strong>n Rahmenbedingungen<br />
konditioniert sind.<br />
Anknüpfend an <strong>die</strong> vorausgegangene Diskussion über <strong>das</strong> Image des <strong>Handwerk</strong>s wurde<br />
angemahnt, bei der Vermittlung des Themas Demographie darauf zu achten, „<strong>das</strong>s <strong>die</strong>s<br />
nicht wieder so ein Thema wird, bei dem <strong>das</strong> <strong>Handwerk</strong> jammert oder irgendein Problem<br />
hat, dann schalten – außer der <strong>Handwerk</strong>spresse – alle anderen Me<strong>die</strong>n auf Durchzug“.<br />
Wichtig sei, <strong>das</strong> Thema mit „trendigen“ Zukunftsthesen zu versehen oder anhand<br />
zukunftsweisender betrieblicher Lösungsbeispiele zu verkaufen, nach dem Motto: <strong>das</strong><br />
<strong>Handwerk</strong> als Vorreiter bei der präventiven Einstellung auf den <strong>demographische</strong>n Umbruch.<br />
Wie schon erwähnt, erreichen <strong>die</strong> <strong>Handwerk</strong>sme<strong>die</strong>n zwar <strong>die</strong> Betriebsinhaber, jedoch<br />
nicht oder nur in geringem Umfang <strong>die</strong> Mitarbeiter. Angesichts der Notwendigkeit,<br />
auch bei den Beschäftigten im <strong>Handwerk</strong> Sensibilität für <strong>die</strong> Thematik Demographie<br />
und <strong>die</strong> daraus erwachsenden individuellen Herausforderungen – lebenslanges Lernen,<br />
individuelle Gesundheitsvorsorge etc. – zu wecken, wurden Möglichkeiten diskutiert,<br />
verstärkt auch <strong>die</strong>se Zielgruppe zu erreichen. Aus dem Kfz-Gewerbe wurde von dem<br />
erfolgreichen Versuch des Fachverbands berichtet, <strong>die</strong> Mitarbeiter der Betriebe durch<br />
eine Wandzeitung anzusprechen, <strong>die</strong> an <strong>das</strong> schwarze Brett gehängt wird. Mit Preisausschreiben<br />
und sehr kurz gefassten Informationen habe man eine ganz gute Resonanz<br />
bekommen. Generell herrschte aber Skepsis, ein so komplexes Thema wie Demographie<br />
auf <strong>die</strong>sem Wege der Zielgruppe der Mitarbeiter näher bringen zu können.<br />
„Also man muss <strong>das</strong> ganz nüchtern sehen: Im Betrieb liegen ganze Stapel von Publikationen<br />
aus, <strong>die</strong> werden nicht mal durchgeblättert, <strong>die</strong> Pause ist kurz, abends<br />
hat man eigene Hobbys und auch keine Zeit, noch mal in <strong>die</strong> Zeitung zu schauen<br />
... <strong>das</strong> ist leider so.“<br />
Der einzig mögliche Weg wurde in der direkten Ansprache gesehen: Ausgehend von<br />
den Kammern müsse man <strong>das</strong> Thema über <strong>die</strong> Innungen in <strong>die</strong> Gesellenausschüsse<br />
transportieren.<br />
Auch seitens der Gewerkschaft versucht man inzwischen mittels branchenspezifischer<br />
Informationsbroschüren, <strong>die</strong> vierteljährlich erscheinen, <strong>die</strong> Mitglieder in den Betrieben<br />
direkt zu erreichen. Aber auch hier wurde der Weg über <strong>die</strong> Printme<strong>die</strong>n eher skeptisch<br />
eingeschätzt: Man könne durch Me<strong>die</strong>n <strong>das</strong> Thema „nur anreißen, versuchen zu sensi-