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Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans

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Es wurde <strong>die</strong> Frage diskutiert, inwieweit ein stärkerer Einsatz betriebs- und arbeitsplatznaher<br />

Qualifizierungsformen <strong>die</strong> Barrieren von <strong>Handwerk</strong>sbetrieben gegenüber<br />

kontinuierlichen Weiterbildungsaktivitäten abbauen und <strong>die</strong> Chancen Älterer, gleichberechtigt<br />

in betriebliche Qualifizierungsmaßnahmen einbezogen zu werden, erhöhen<br />

könnte. Dies wurde zwar eingeräumt, allerdings gab man zu bedenken, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Realisierung<br />

solcher innerbetrieblicher Qualifizierungsformen stark an <strong>die</strong> Betriebsgröße<br />

gebunden sei. Für <strong>das</strong> Gros der handwerklichen Kleinbetriebe mit zehn bis zwölf Beschäftigten<br />

kämen solche innerbetrieblichen Maßnahmen nicht in Frage - aus Kostengründen<br />

oder weil <strong>die</strong> entsprechende Umsetzungskompetenz fehle. Für <strong>die</strong>se Betriebe<br />

läge <strong>die</strong> Zukunft eher in zentral angebotenen Online-Lernkonzepten. Hingewiesen wurde<br />

auch darauf, <strong>das</strong>s sich bei den von den Herstellern durchgeführten Produktschulungen<br />

<strong>die</strong> mediale Unterstützung der direkt am Arbeitsplatz angesiedelten Lern- und Informationsprozesse<br />

zunehmend durchsetze. Das geschehe schon allein aus Kostenerwägungen<br />

der Hersteller. Voraussetzung für <strong>die</strong> Nutzung solcher Lernsysteme sei aber<br />

Me<strong>die</strong>nkompetenz. Die sei bei den Jüngeren, <strong>die</strong> mit Computer und Internet aufgewachsen<br />

sind, vorhanden, ältere Mitarbeiter müsse man daran erst heranführen. “Wenn man<br />

sie aber einmal da hingeführt hat, sind sie begeistert“.<br />

Herstellerschulungen im Zuge der Einführung neuer Produkte oder Produktionsverfahren<br />

spielen in der handwerklichen Fortbildung eine bedeutende Rolle. Es wurde <strong>die</strong><br />

Frage gestellt, inwieweit <strong>die</strong> Hersteller sich in ihren Lehrgangskonzepten auf <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />

älterer Schulungsteilnehmer einstellen, zumal <strong>die</strong> Hersteller eigentlich <strong>die</strong><br />

Ressourcen hätten, ihre Angebote, <strong>die</strong> teils zentral in ihren Schulungseinrichtungen,<br />

teils in den Betrieben stattfinden, organisatorisch und didaktisch anzupassen. Initiativen<br />

seitens der Hersteller in <strong>die</strong>se Richtung waren nicht bekannt. Es wurde aber darauf verwiesen,<br />

<strong>das</strong>s oft gar nicht eine aufwendige Anpassung der Methodik erforderlich sei,<br />

sondern schon kleine organisatorische Maßnahmen ausreichen, um den Bedürfnissen<br />

älterer Teilnehmer entgegenzukommen. Dies setze aber <strong>die</strong> Kooperationsbereitschaft<br />

der Hersteller voraus. So stelle <strong>die</strong> oft weite Anreise zu den zentralen Schulungseinrichtungen<br />

gerade für <strong>die</strong> eher „häuslichen“ Älteren eine Teilnahmebarriere dar. Es<br />

wurde von einem Fall berichtet, bei dem es durch <strong>die</strong> Initiative der Innung gelungen<br />

war, den Schulungsleiter eines Herstellers für <strong>die</strong> Durchführung von Lehrgängen vor<br />

Ort zu gewinnen. Das Ergebnis sei gewesen, <strong>das</strong>s überproportional viele Beschäftigte<br />

im Alter von 50 – 60 Jahren an <strong>die</strong>ser Schulungsmaßnahme teilgenommen und sie auch<br />

erfolgreich absolviert hätten. Außerdem spare sowohl der Hersteller als auch der Betrieb<br />

durch <strong>die</strong> ortsnahe Durchführung Kosten. Allerdings: „Gewisse Edelhersteller sind natürlich<br />

auf dem hohen Ross, <strong>die</strong> meinen, <strong>das</strong>s muss an ihrem Ort passieren, aber vielleicht<br />

kommt dort ja auch langsam <strong>die</strong> Denke, <strong>das</strong>s es, wenn man <strong>die</strong> älteren Mitarbeiter<br />

erfassen will, Sinn macht zu kooperieren.“

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