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Verschläft das Handwerk die demographische ... - Demotrans

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werde derzeit überlegt, ob der Bereich Personalentwicklung künftig zu einem Standardberatungsthema<br />

für <strong>die</strong> Betriebsberatungsstellen gemacht werden könne.<br />

Ein derzeit durch <strong>die</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer München/Oberbayern in Kooperation mit dem<br />

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) durchgeführter Modellversuch „Personalentwicklung<br />

für kleine und mittlere Unternehmen auf dem Weg zum Service- und Systemanbieter“<br />

soll Erkenntnisse für <strong>die</strong> Ausweitung des Angebots erbringen. Diese sei<br />

nicht zuletzt auch eine Frage der vorhandenen Beratungskapazitäten, teilweise fehle es<br />

im Beratungsapparat auch noch an der notwendigen Kompetenz. Das heisst, sollte Personalentwicklung<br />

zum Standardberatungsthema werden, müssten zunächst <strong>die</strong> Berater<br />

zu <strong>die</strong>sem Thema geschult werden.<br />

Aktiv seien <strong>die</strong> <strong>Handwerk</strong>skammern beim Thema Personalentwicklung bereits insofern,<br />

als man, „was <strong>das</strong> lebenslange Lernen betrifft, schon seit Jahren als Messias unterwegs<br />

[sei], um unseren Betrieben, unseren Beschäftigten zu predigen, beispielsweise bei jeder<br />

Freisprechungsfeier von Gesellen, <strong>das</strong>s mit <strong>die</strong>ser Gesellenprüfung nur <strong>die</strong> erste Stufe<br />

des lebenslangen Lernens bewältigt ist, genauso wie nach der Meisterprüfung, <strong>das</strong>s wir<br />

auch immer an <strong>die</strong> jungen Leute appellieren, sich jetzt nicht mental zur Ruhe zu setzen<br />

und <strong>das</strong> Lernen einzustellen“. So bietet <strong>die</strong> <strong>Handwerk</strong>skammer München eine Aus- und<br />

Fortbildungsberatung an, in der u.a. auch mit den Betrieben der Qualifizierungsbedarf<br />

und <strong>die</strong> Qualifikationsprofile ermittelt werden, um passende Fortbildungen anzubieten.<br />

Es wurde auch darauf hingewiesen, <strong>das</strong>s beim Thema Personalentwicklung stets <strong>die</strong><br />

Heterogenität des <strong>Handwerk</strong>s, insbesondere <strong>die</strong> unterschiedlichen Betriebsgrößen, zu<br />

bedenken seien. Anspruchsvolle Konzepte gerade auch für ältere Arbeitnehmer wie eine<br />

Laufbahnplanung, <strong>die</strong> den Leistungswandel im höheren Alter berücksichtigt, seien<br />

bspw. nur in größeren <strong>Handwerk</strong>sbetrieben realistisch.<br />

Auch in Großbetrieben, so ein wiederholter Hinweis, passiere trotz vorhandener Personalabteilungen<br />

in Hinblick auf langfristige Personalentwicklung nicht unbedingt viel.<br />

Der <strong>Handwerk</strong>sbetrieb habe dagegen meist eine ziemlich genaue Einschätzung der<br />

Qualifikationen und Leistungsfähigkeit seiner Leute, „... nur <strong>das</strong>s <strong>die</strong> gesamte Entwicklung<br />

auf Glück und Zufall aufgebaut ist. Da wird nicht konkret geplant, so ich habe<br />

jetzt zwanzig der zehn über 50 oder 55-Jährige, ich muss jetzt langsam Nachwuchs<br />

nachfüttern, damit ich eine vernünftige Altersstruktur bekomme ...“. Derzeit – so <strong>die</strong><br />

Erfahrung eines Betriebsberaters im Raum München – leiden <strong>die</strong> Betriebe unter dem<br />

akuten Problem des Fachkräftemangels. Dies sei <strong>das</strong> Thema, mit dem <strong>die</strong> Berater immer<br />

wieder konfrontiert würden und wo man sich schnelle Hilfe erwarte. Der Fachkräftemangel<br />

stehe in der Wahrnehmung der Betriebe so im Vordergrund, <strong>das</strong>s es schwerfalle,<br />

den Betrieben in <strong>die</strong>ser Situation den Gedanken an langfristige Personalentwicklung<br />

oder Weiterentwicklung des vorhandenen Fachkräftepotenzials nahe zu bringen.

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