Tagungsband - BFT International
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ZUORDNUNG DES MANGELS Es wäre im Schadens-<br />
fall wesentlich zu kurz gegriffen, wollte man die<br />
Verdichtungsmängel insgesamt Ausführungsfeh-<br />
lern zurechnen: Es liegen wesentliche planerische<br />
Mängel und Mängel aus der Herstellung der Ele-<br />
mente im Werk vor.<br />
Nach Werkplanung beträgt die Soll-Breite des Ort-<br />
betonspalts B Soll = 8,0 cm, bei Wanddicke d = 20<br />
cm und Regel-Elementhöhe H = 3,5 m. An Bohr-<br />
kernen werden die Breiten der Ortbetonspalte zu<br />
50 mm ≤ B Ist ≤ 84 mm gemessen, davon 2/3 der<br />
Messwerte unter BIst = 70 mm.<br />
Damit liegt ein Fehler der Element-Herstellung vor<br />
– nach DIN 18203, Tab. 2, Z. 2, beträgt das zulässige<br />
Grenzabmaß ±5 mm. Dieses bezieht sich bei Sand-<br />
wich-Platten und Doppelwand-Elementen nicht<br />
nur auf die Außenmaße, sondern auch auf zwi-<br />
schenliegende Schichten, die für Folgegewerke<br />
kritisch sind.<br />
Weiter liegt ein Planungsfehler vor – die Betonier-<br />
barkeit ist stark eingeschränkt bzw. im Stoßbereich<br />
mit eingelegtem Bügelkorb nicht gegeben. Es ist für<br />
den Praktiker eindeutig, dass in den Ortbetonspalt<br />
mit B Soll = 8,0 cm bzw. noch kleinerem BIst kein<br />
üblicher Pumpenschlauch oder Fallrohr eingeführt<br />
werden kann. Damit ist bei einer Elementhöhe von<br />
im Regelfall h = 3,5 m der Frischbeton ausschließlich<br />
im freien Fall einzubringen. Dies verursacht zwangs-<br />
läufig Entmischungen. Auch der selbstverdichtende<br />
Beton ist am Objekt keine Lösung, da der dann er-<br />
höhte Frischbetondruck durch die Elementschalen<br />
nicht aufnehmbar gewesen wäre. Die Korrelation<br />
Einfüllhöhe ./. Betonier- bzw. Verdichtbarkeit ist be-<br />
tontechnologisch naheliegend und wurde an ent-<br />
nommenen Bohrkernen nachgewiesen. Bei Ele-<br />
menthöhen um etwa 2,0 m (Laibungsbereiche) lagen<br />
keine Verdichtungsmängel vor.<br />
Die bauausführende Unternehmung hätte tech-<br />
nische Bedenken anmelden müssen – dies ist je-<br />
doch nicht geschehen.<br />
BEHEBEN DER MÄNGEL Das in solchen Fällen ein-<br />
schlägige Verfahren ist das Verpressen mit<br />
Zement-Suspension über rasterförmig eingebohr-<br />
te Packer – einseitig eingebohrt bis zur gegenü-<br />
berliegenden Elementschale. Die Nachbesserung<br />
ist im baustofftechnischen Sinne materialgleich,<br />
so dass im Fall des Erfassens aller Fehlstellen im<br />
Gefüge des Kernbetons Standsicherheit, Dauerhaf-<br />
tigkeit und Nutzungsfähigkeit nicht gemindert<br />
sind.<br />
Allerdings werden auch bei sorgfältigem und sach-<br />
gerechtem Vorgehen einzelne Fehlstellen im Kern-<br />
gefüge unverpresst bleiben. Für die Tragfähigkeit<br />
und die Dauerhaftigkeit der hier vorliegenden „tro-<br />
ckenen Innenbauteile“ ist dies nicht relevant. �<br />
KONGRESSUNTERLAGEN // PODIUM 8<br />
Prof. Dr.-Ing. Harald Sipple,<br />
Hochschule Regensburg<br />
ib-prof.sipple@<br />
t-online.de<br />
Geb. 1943;<br />
1962-1968 Studium des<br />
Bauingenieur-wesens an<br />
der Universität Stuttgart;<br />
1968-1969 Konstruktions-<br />
büro Wayss & Freytag,<br />
München; 1969-1974 wis-<br />
senschaftl. Assistent am an<br />
der Universität Stuttgart;<br />
1973 Promotion und dort<br />
wissenschaftl. Mitarbeiter;<br />
1974-1977 Senior Lecturer<br />
und Leiter des Labors für<br />
Baustoffkunde und Massivbau an der Universität Dar<br />
es Salaam, Tansania; 1977-1980 Bauleiter bei Ph.<br />
Holzmann; ab 1979 Oberbauleiter; 1980-1985 Ver-<br />
tretung des DBV und Gebietsleitung für Bayern der<br />
Güteüberwachung Beton BII-Baustellen; 1986-1988<br />
Leiter der Bauberatung der E. Schwenk, Ulm; 1988-<br />
2006 Professor an der FH Regensburg;<br />
ö. b. u. v. Sachverständiger<br />
AUTHOR //<br />
AUTOR<br />
height and the ability to place and/or compact<br />
the concrete is obvious from a concrete techno-<br />
logy point of view and was shown for core sam-<br />
ples taken from the element. No compaction<br />
defects were found at element heights of approx.<br />
2.0 m (reveal areas).<br />
It would have been the duty of the construction<br />
contractor to submit a technical objection – but<br />
this step was not taken.<br />
REMEDYING THE DEFECTS The method normally<br />
used in such cases is grouting with a cement<br />
slurry to be injected through packers positioned<br />
in a grid of boreholes (drilled into the element<br />
from one side to the opposite element shell). This<br />
remedial method ensures identical material pa-<br />
rameters, which is why the structural integrity,<br />
durability and serviceability of the building are<br />
not compromised, provided all defects within the<br />
core mix structure are detected and remedied.<br />
However, some isolated flaws will remain ung-<br />
routed in the core layer even if these works are<br />
carried out very carefully and in accordance with<br />
generally accepted practice. In the case at hand,<br />
this is not relevant to the structural strength and<br />
durability of the “dry internal components”<br />
affected. �<br />
www.bft-online.info <strong>BFT</strong> 02/2011 129<br />
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entschalt<br />
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