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Tagungsband - BFT International

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Bauherrn und dem späteren Nutzer die Möglich-<br />

keit, Änderungswünsche einzuarbeiten und ist<br />

Grundlage für die Genehmigungs- und Ausfüh-<br />

rungsplanung bis hin zur Dokumentation.<br />

Bei der Formulierung der Anforderungen bezüglich<br />

Nutzung und Beanspruchung erwartet der Bauherr<br />

von der Planung und Ausführung oft mehr, als in<br />

der Praxis erfüllbar ist. Zu den Anforderungen an<br />

Industrieböden, die nicht oder nicht vollständig<br />

erfüllt werden können, gehören beispielsweise:<br />

> eine fugenlose und gleichzeitig rissfreie<br />

Ausführung,<br />

> rissfreie Betonflächen mit großen Fugen-<br />

abständen,<br />

> außergewöhnlich hohe Anforderungen an die<br />

Ebenheit bei einschichtigen, geglätteten oder<br />

abgezogenen Betonböden.<br />

Rissfreie Betonflächen mit großen Fugenabständen<br />

sind in der Regel nicht erzielbar, jedoch können die<br />

auftretenden Rissbreiten durch konstruktive und<br />

betontechnologische Maßnahmen je nach Nutzung<br />

beschränkt werden.<br />

Eine weitere grundlegende Festlegung ist die Un-<br />

terscheidung zwischen tragenden bzw. aussteifen-<br />

den Industrieböden und nichttragenden Industrie-<br />

böden. Tragende Industrieböden dienen der<br />

Standsicherheit von Bauwerken oder Bauteilen<br />

(z. B. als Bestandteil des Gründungssystems) und<br />

müssen diese statischen Funktionen über die ge-<br />

samte planmäßige Nutzungsdauer bei üblicher<br />

Instandhaltung sicherstellen. Sie unterliegen den<br />

bauaufsichtlichen Anforderungen, die sich aus den<br />

Landesbauordnungen bzw. Sonderbauverord-<br />

nungen ergeben (z. B. Sonderbau: Regallager mit<br />

einer Oberkante der Lagerguthöhe von mehr als<br />

7,50 m). Das heißt, diese tragenden Industrieböden<br />

sind in der Regel nach eingeführten Technischen<br />

Baubestimmungen, wie beispielsweise der DIN<br />

1055er-Reihe für die Einwirkungen oder der DIN<br />

Protective layer and wearing course (if applicable) //<br />

Schutz- und Verschleißschicht (ggf.)<br />

Concrete slab // Betonplatte<br />

Intermediate layer (if applicable) // Zwischenschicht (ggf.)<br />

Base layer // Tragschicht<br />

Subgrade // Untergrund<br />

Concrete slab // Betonplatte<br />

Base layer // Tragschicht<br />

Frost blanket // Frostschutzschicht<br />

Subgrade // Untergrund<br />

� FIG. 2 Typical design of industrial floors (top: factory building; bottom: outdoor area) [1]. //<br />

ABB. 2 Typischer Aufbau von Industrieböden (oben: Hallenfläche; unten: Freifläche) [1].<br />

(e.g. as part of the foundation system) and<br />

must fulfil these structural functions over the<br />

entire intended service life at the usual level<br />

of maintenance. They are subject to the appli-<br />

cable requirements specified in state building<br />

codes or special building regulations (for in-<br />

stance, non-standard designs such as a high-<br />

bay warehouse for the storage of items whose<br />

top-edge height exceeds 7.50 m). For this rea-<br />

son, such load-bearing industrial floors must<br />

generally be designed and constructed in ac-<br />

cordance with applicable technical building<br />

rules and standards, such as the DIN 1055 se-<br />

ries with regard to loading/actions or the DIN<br />

1045 series pertaining to concrete structures.<br />

This particularly includes the definition of the<br />

relevant exposure classes with the correspon-<br />

ding implications on the concrete mix design<br />

and curing and finishing.<br />

According to this principle, other appropriate<br />

rules and guidelines may be applied to the de-<br />

sign, construction and materials of non-load<br />

bearing industrial floors. The measures to be<br />

taken to ensure the durability of such floors,<br />

in particular the protection of any reinforce-<br />

ment against corrosion, may be determined by<br />

the designers on a case-by-case basis in close<br />

coordination with the client, for example with<br />

respect to deviating service lives or conse-<br />

quences of damage. �<br />

REFERENCES // LITERATUR<br />

KONGRESSUNTERLAGEN // PODIUM 9<br />

Dr.-Ing. Frank Fingerloos,<br />

Deutscher Beton- und<br />

Bautechnik-Verein E.V., Berlin<br />

fingerloos@betonverein.de<br />

AUTHOR //<br />

AUTOR<br />

Geb. 1961; Bauin-<br />

genieurstudium an der<br />

Hochschule für Bau-<br />

wesen Cottbus; bis<br />

1990 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter im Bereich<br />

Konstruktiver Ingenieur-<br />

bau; bis 2000 im<br />

Bereich Technik der<br />

HOCHTIEF Construction<br />

AG, Berlin; seit 2000<br />

Abteilungsleiter Bau-<br />

technik im Deut-schen Beton- und Bautechnik-<br />

Verein E.V., seit 2005 Sachverständiger beim<br />

Deutschen Institut für Bautechnik; seit 2008 ö. b.<br />

u. v. Sachverständiger der IHK Berlin; seit 2008<br />

Lehrauftrag für Massivbau an der TU Kaiserslautern;<br />

seit 2009 Mitherausgeber des Betonkalenders<br />

[1] DBV-Merkblatt Industrieböden aus Beton für Frei- und Hallenflächen [Code of Practice on Industrial Floorings<br />

Made of Concrete for Outdoor and Factory Building Areas], Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V.,<br />

Berlin, Fassung November 2004.<br />

[2] Lohmeyer, G.; Ebeling, K.: Betonböden für Produktions- und Lagerhallen, Düsseldorf, Verlag Bau + Technik, 2.<br />

Auflage 2008.<br />

1045er-Reihe für die Betonkonstruktion, zu planen<br />

und auszuführen. Dazu gehört insbesondere die<br />

Festlegung der maßgebenden Expositionsklassen<br />

mit den entsprechenden Konsequenzen für die<br />

Betonzusammensetzung und Nachbehandlung.<br />

Bei den nichttragenden Industrieböden können<br />

demnach für Bemessung, Konstruktion und Bau-<br />

stofftechnologie auch andere Grundsätze zweck-<br />

mäßig umgesetzt werden. Die Maßnahmen zur<br />

Dauerhaftigkeit solcher Böden, insbesondere zum<br />

Korrosionsschutz ggf. vorhandener Bewehrung,<br />

können im Verantwortungsbereich der Planer im<br />

Einzelfall beispielsweise mit Blick auf andere<br />

Nutzungsdauern oder Schadensfolgen in Abstim-<br />

mung mit dem Bauherrn individuell festgelegt<br />

werden. �<br />

[3] Industrieböden aus Beton, Hrsg.: Harald S. Müller, Ulrich Nolting, und Michael Haist, 4. Symposium Baustoffe<br />

und Bauwerkserhaltung Universität Karlsruhe, KIT Scientific Publishing 16. März 2007.<br />

www.bft-online.info <strong>BFT</strong> 02/2011 161

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