23.12.2012 Aufrufe

Tagungsband - BFT International

Tagungsband - BFT International

Tagungsband - BFT International

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KONGRESSUNTERLAGEN // PODIUM 11<br />

CONSIDERATION OF TRAFFIC LOADS IN THE COURSE OF REVISING DWA<br />

WORKSHEETS A161 AND A127 – A CRITICAL REVIEW<br />

BERÜCKSICHTIGUNG DER VERKEHRSLASTEN BEI DER ÜBERARBEITUNG DER<br />

DWA-ARBEITSBLÄTTER A161 UND A127 – EINE KRITISCHE BETRACHTUNG<br />

� Verkehrslasten werden durch Regelfahrzeuge<br />

erfasst. Bisher wurde auf der sicheren Seite nur<br />

der vertikale Anteil der Radlasten erfasst und die<br />

stützende Wirkung des horizontalen Anteils ver-<br />

nachlässigt. Bei häufiger Verkehrsbelastung wird<br />

ein Ermüdungsnachweis erforderlich. Nach Einfüh-<br />

rung des DIN FB 101 – Einwirkungen auf Brücken<br />

– wird immer öfter gefordert, diese teils neuen<br />

Lastansätze auch bei erdgebetteten Rohren zu<br />

verwenden. Leider wurde dabei manchmal über-<br />

sehen, dass die Lastübertragung und Lastaufnahme<br />

bei einer Brücke nicht immer mit den Verhältnissen<br />

bei Rohren vergleichbar sind. Warum ist eine neue<br />

Beurteilung von Verkehrslasten notwendig, wenn<br />

eigentlich keine Schadensfälle (zumindest bei Be-<br />

ton-/Stahlbetonrohren) bekannt sind?<br />

Im Gelbdruck von DWA-A 161 (Vortrieb) und bei<br />

der Überarbeitung von DWA-A 127 (offene Verle-<br />

gung) werden neue Lastansätze eingeführt. Diese<br />

sollen kritisch mit den bisherigen Ansätzen verg-<br />

lichen werden.<br />

STRASSENVERKEHRSLASTEN Hauptverkehrslast ist<br />

bisher der SLW 60 (ABB. 1). Obwohl auf einer Brücke<br />

die Verkehrslast 60/30 gilt, d. h. ein SLW 30 neben<br />

einem SLW 60, vereinfachte man dies bei Rohren<br />

auf eine Betrachtung eines SLW 60-Fahrzeuges (Rad-<br />

last 100 kN ohne Stoßbeiwert). Wegen der besseren<br />

Dämpfung bei einer Erdbettung wird der Stoßbei-<br />

wert von 1,4 auf 1,2 verringert. Der Ermüdungsnach-<br />

weis wird für 50 % der Verkehrslast bei einer wegen<br />

der besseren Lastverteilung eines Straßenaufbaus<br />

fiktiv um 0,30 m höheren Überdeckung für i. d. R.<br />

2x10 6 Lastwechsel geführt. Die zulässige Stahlspan-<br />

nung reduziert sich dabei bei geschweißter Beweh-<br />

rung auf 80 N/mm² (in neuer DIN 1045-1 nur noch<br />

64,3 N/mm²).<br />

Jetzt soll das Lastmodell LM1 (ABB. 2) Verwendung<br />

finden. Dabei handelt es sich um zwei Tandemach-<br />

sen auf parallelen Fahrstreifen mit Radlasten von<br />

jeweils 120 kN bzw. 80 kN (jeweils inklusive Stoß-<br />

beiwert). Bei engen Fahrstreifen ist die Last mit<br />

dem Faktor 1,2 zu erhöhen. Die seitliche Horizon-<br />

talkraft aus Verkehr soll mit dem Faktor K 2 be-<br />

� Standard vehicles are used to account for<br />

traffic loads. To date, only the vertical compo-<br />

nents of wheel loads have been considered in<br />

a conservative approach whilst neglecting the<br />

supporting effect of the horizontal component.<br />

A fatigue verification is required for frequent<br />

traffic loads. Following the introduction of<br />

DIN FB 101 (actions on bridges), requests are<br />

made more and more often to apply these<br />

(partly new) load assumptions also to pipes<br />

embedded in the soil. Unfortunately, this ap-<br />

proach sometimes overlooks the fact that<br />

the load transfer and absorption patterns ob-<br />

served for bridges are not always comparable<br />

to the behavior of pipes. Why is a new evalu-<br />

ation of traffic loads necessary if no actual<br />

cases of damage are known (at least for con-<br />

crete/reinforced concrete pipes)? The yellow<br />

print of DWA-A 161 (pipe jacking) and the<br />

revised edition of DWA-A 127 (open-cut laying)<br />

introduce new load assumptions. This article<br />

provides a critical comparison of these new<br />

assumptions with the previously applied<br />

methods.<br />

ROAD TRAFFIC LOADS To date, the main traffic<br />

load assumption has been SLW 60 (FIG. 1). Alt-<br />

hough a 60/30 traffic load is applied to bridges,<br />

i.e. SLW 30 alongside SLW 60, this approach<br />

was simplified for pipes so that only an SLW<br />

60 vehicle is considered (with a wheel load of<br />

100 kN without impact coefficient). The impact<br />

coefficient is reduced from 1.4 to 1.2 due to<br />

the more efficient damping resulting from em-<br />

bedment in soil. The fatigue verification consi-<br />

ders 50% of the traffic load at a cover notio-<br />

nally increased by 0.30 m due to the better<br />

load distribution across the pavement struc-<br />

ture, and usually 2x106 stress cycles. The per-<br />

missible steel stress is reduced to 80 N/mm²<br />

for welded reinforcement (the new DIN 1045-<br />

1 specifies only 64.3 N/mm²).<br />

Load model LM1 (FIG. 1) should now be applied.<br />

This model includes two tandem axles on par-<br />

rücksichtigt werden. Da dies bei geringer Über-<br />

deckung schwierig ist, wird in A161 bei<br />

h ≤ d a – 0,4 (z. B. bei DN 2000 erst bei 2 m Über-<br />

deckung, obwohl das Parallelrad bereits einwirkt)<br />

darauf verzichtet. In A127 ist dieser Absatz noch<br />

nicht ausformuliert, als K 2 ist 0,4 vorgesehen.<br />

Zusätzlich geht noch die Rohrlänge in die Betrach-<br />

tung ein. Der Ermüdungsnachweis erfolgt für 40 %<br />

der Verkehrslast, eine bessere Lastverteilung ist<br />

nicht vorgesehen.<br />

Kurzkommentar: Unnötig kompliziert – auf eine<br />

2. Fahrspur verzichten – Ermüdung nur für Lasten<br />

aus 1 Fahrzeug – horizontale Stützwirkung auch<br />

bei geringeren Überdeckungen - Reduzierung der<br />

Last um 1,2/1,4 (bei h ≥ 0,50 m).<br />

Dr.-Ing. Gerfried Schmidt-Thrö,<br />

Ingenieurbüro für Rohrstatik,<br />

Burghausen<br />

info@schmidt-throe.de<br />

Geb. 1952; Studium des<br />

Bauingenieurwesens an<br />

der TU München; ab<br />

1979 wiss. Mitarbeiter in<br />

der Forschung (TUM);<br />

1987 Promotion; ab<br />

1987 Technischer Werk-<br />

leiter bei der Fa. Bart-<br />

lechner; seit 1993 selb-<br />

ständiges Ing.-Büro für<br />

Rohrleitungstiefbau;<br />

seit 1997 ö. b. u. v. Sachverständiger; Mitarbeit in<br />

Normungsgremien (DWA, DIN, ÖN, EN)<br />

AUTHOR //<br />

AUTOR<br />

www.bft-online.info <strong>BFT</strong> 02/2011 215

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!