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leben<br />
Pesto-Tomate, Tomaten-Pesto-Diavolo, Tomaten-Pesto-<br />
Orange- Ingwer, Tomaten- Pesto-Knobi und Senf-Knobi-<br />
Creme. Zusätzlich gibt es je eine Winter- und eine Sommersorte:<br />
Pesto-I ndia und Tomaten-Pesto-Barbecue.<br />
Doch was macht das Pesto aus dem Solling eigentlich<br />
so besonders? „Unsere Kunden lieben unsere Produkte<br />
aus zwei Gründen: zum einen, weil sie ganz ohne Nüsse<br />
auskommen, und zum anderen, weil wir uns regional<br />
verbunden fühlen“, erklärt Macke bestimmt, um dann<br />
zwinkernd zu ergänzen: „Und weil sie einfach lecker sind.“<br />
IM LETZTEN JAHR hätte er mit seinem Verkaufsanhänger<br />
auf 20 Veranstaltungen in der Region fahren sollen.<br />
„Sie wurden alle abgesagt“, erzählt der gebürtige Silberborner,<br />
der seine dörfliche Herkunft und die Verbundenheit<br />
mit der Region aus vollem Herzen lebt. Für ihn war<br />
es selbstverständlich, ein regionales Produkt auch in der<br />
Heimat zu verorten. „Unser erstes Produkt, was wir auf<br />
den Markt brachten, war die Senf-Knobi-Creme, die wir<br />
in Kooperation mit der Einbecker Senfmühle entwickelt<br />
haben“, sagt der heute 21-Jährige. Die Gläser dafür<br />
stammen aus der Glashütte Noelle + von Campe in Boffzen,<br />
und das Rapsöl kommt von der Ölmühle Ottensteiner<br />
Hochebene. Auch die Etiketten werden mittlerweile<br />
nicht mehr zu Hause ausgedruckt, sondern professionell<br />
von einer Druckerei geliefert. „Soweit es uns möglich ist,<br />
nutzen wir unser regionales Netzwerk und regionale Zutaten<br />
– was bei getrockneten Tomaten natürlich nicht<br />
möglich ist“, so der Jungunternehmer. Was er nicht sagt,<br />
aber spürbar ist: In jedem der Produkte steckt viel Herzblut.<br />
Was er sagt: „In unserem Pesto sind nur Zutaten,<br />
die auch reingehören. Keine Streckmittel, kein Tomatenmark<br />
und keine Aromen. Wir machen ein ehrliches Produkt.<br />
Schließlich ist da mein Gesicht drauf.“<br />
Und wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? „Im<br />
Moment ist es gut, dass ich noch einen festen Job habe<br />
und ohne Stress mein eigenes Unternehmen aufbauen<br />
kann, denn das ist mein großer Traum“, sagt Macke<br />
selbst bewusst und ohne viel Aufhebens darum zu machen.<br />
Trotz seiner jungen Jahre scheint er sehr genau zu<br />
wissen, was er will: „Ich will mir ein Leben aufbauen,<br />
wie ich es gern hätte, ohne Abhängigkeiten.“<br />
Viel Selbstbewusstsein und ein ehrliches Produkt. Das<br />
klingt nach einem Erfolgsrezept. Bisher weisen die Signale<br />
eindeutig in diese eine Richtung. 2019 klingelte bereits<br />
die Chefredakteurin des Magazins ,Der Feinschmecker‘<br />
bei Moritz Macke und bat um ein Interview. „Ich war<br />
vollkommen überrascht und konnte es gar nicht glauben,<br />
dass die auf mich aufmerksam geworden sind“, erzählt er<br />
mit einem breiten Grinsen, das zeigt, wie sehr er sich noch<br />
heute darüber freut. Doch auch regional hat er sich mit<br />
seinen Pestokreationen schon einen Namen gemacht: Er<br />
erhielt das Siegel ‚Echt! Solling-Vogler-Region‘ des Vereins<br />
Solling-Vogler-Region, das zur Stärkung des regionalen<br />
Marktes als Qualitätssiegel vergeben wird, und ist<br />
Mitglied im Verband ‚Kostbares Südniedersachsen‘.<br />
DAS PESTO VOM DORFE wird aber vermutlich nur der<br />
Anfang einer Erfolgsgeschichte sein. „In den nächsten<br />
zwei, drei Jahren will ich mir einen Food-Truck zulegen<br />
und damit losfahren, um gutes, ehrliches Essen zu verkaufen:<br />
selbst gemachte Nudeln, Saucen und natürlich<br />
unser Pesto“, erklärt Macke. Er träumt von einer richtigen<br />
Produktion und von Angestellten, die mit derselben<br />
Leidenschaft dabei sind. Er wünscht sich noch mehr Verkaufsläden,<br />
die seine Produkte mit ins Sortiment aufnehmen,<br />
kleine Hofläden in der Region, die seine Spezialitäten<br />
anbieten. Er weiß, wofür er sich auch an freien Tagen<br />
oder nach Feierabend in die Küche stellt: für seinen<br />
Traum und seine Unternehmensmaxime. „Qualität überzeugt,<br />
da bin ich sicher“, sagt er als Schlusssatz – und<br />
den können wir so stehen lassen. ƒ<br />
106 1 |<strong>2021</strong>