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mensch<br />
überführt, womit deutlich höhere Gestaltungsfreiheiten<br />
für die Hochschule verbunden waren. Auch der Neubau<br />
der Fakultät für Physik auf dem Nordcampus ging maßgeblich<br />
auf ihn zurück. Überhaupt hatte Oppermann<br />
immer eine besondere Affinität zur Universität und damit<br />
zum Wissenschaftsstandort Göttingen, für dessen<br />
Weiterentwicklung er sich konsequent einsetzte.<br />
Aber da hörte es nicht auf. „Wir hätten zum Beispiel<br />
den Neubau der B 243 von Bad Lauterberg nach Nordhausen<br />
nicht ohne Thomas Oppermann“, so Landrat<br />
Reuter. Das Projekt war rechtlich wie finanziell sehr anspruchsvoll,<br />
Oppermann hatte mit den richtigen Argumenten<br />
darauf hingewirkt, dass der Bund die Priorität<br />
dieses Vorhabens hochgestuft hat. „Sein Wirken zeigte<br />
sich in allen Politikbereichen, nicht nur der Wissenschaft<br />
– und ebenso nicht nur in Göttingen, sondern auch im<br />
ländlichen Raum, wie etwa bei der Sanierung des Herzberger<br />
Schlosses.“<br />
„Es gibt so vieles“, sagt Fritz Güntzler, für das sich<br />
Oppermann eingesetzt hat, sei es die Entwicklung im<br />
Brauweg, Mittel für die Johanniskirche oder die langfristige<br />
Absicherung der Händelfestspiele. „Wir waren in<br />
jeder Förderperiode dabei. Das hat auch schon Neid erzeugt,<br />
weil überall Göttingen draufstand.“ Ob auf Mitteln<br />
für die Ethnologische Sammlung, den Cheltenham-<br />
Park oder das Otfried-Müller-Haus. Doch nicht immer<br />
waren es die großen Summen. „Vieles, was Oppermann<br />
gemacht hat, ist gar nicht so bekannt geworden“, sagt<br />
Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler. „Er hat Kontakte<br />
gepflegt, sich in Gesprächen für Göttinger Institutionen<br />
eingesetzt und seine guten Verbindungen zu verschiedenen<br />
Forschungsinstitutionen genutzt.“<br />
IN BREITER ERINNERUNG WERDEN JEDOCH die<br />
Leuchtturmprojekte bleiben, die es ohne Thomas Oppermann<br />
nicht gegeben hätte, die erst in Jahren fertiggestellt<br />
werden und mindestens für Jahrzehnte bleiben: Die<br />
Bundesförderung für das Galeriegebäude im Kunstquartier<br />
verschafft Göttingen die Chance, endlich auch überregional<br />
als Ausstellungsort bekannter zu werden. Für<br />
die Einrichtung des ersten Göttinger Fraunhofer- Instituts<br />
bewirkte Oppermann, dass 32,8 Millionen Euro vom<br />
Haushaltsausschuss bereitgestellt wurden.<br />
Und dann ist da natürlich noch das Forum Wissen, das<br />
Wissenschaftsmuseum der Universität, das ein enormes<br />
Potenzial für eine weit überregionale Strahlkraft hat.<br />
Das Konzept ist hoch innovativ: Die zahlreichen Sammlungen<br />
der Universität sollen der Öffentlichkeit zu-<br />
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