Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
PROFIL<br />
ANZEIGE<br />
FOTO: ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Der Übergang von Vermögen ist ein gutes<br />
Stichwort: Nach einer Studie des Deutschen<br />
Instituts für Altersvorsorge wurden bzw. werden<br />
zwischen 2015 und 2024 stolze 3,1 Billionen<br />
Euro vererbt. Welche Möglichkeiten gibt es,<br />
etwa ein Wertpapiervermögen an die nächste<br />
Generation zu übertragen?<br />
Jörg Barner: Eine intelligente Form ist der<br />
Nießbrauch. Das kennen viele, wenn sie<br />
vorzeitig eine Immobilie an ihre Kinder bzw.<br />
Enkel übertragen und sich lebenslang ein<br />
Wohnrecht oder die Mieteinnahmen sichern.<br />
Das Prinzip lässt sich auch auf Wertpapiere<br />
übertragen. Wer ein Depot frühzeitig an seine<br />
Kinder überträgt, kann eine lebenslange<br />
Nutzung der Erträge vereinbaren. Damit ist<br />
der Vermögens übergang rechtzeitig geregelt<br />
und ein Zusatz einkommen im Ruhestand gesichert.<br />
Warum sollte man das tun?<br />
Thorsten Richter: Mit dem Wertpapier-Nießbrauch<br />
lassen sich Steuern sparen. Wenn zum<br />
Beispiel der Vater im Alter von 60 Jahren ein<br />
Depot im Wert von rund 1,1 Millionen Euro an<br />
eines seiner Kinder übertragen möchte, muss<br />
das Kind bei Steuerklasse I nach Abzug des<br />
Freibetrags fast 137.000 Euro Schenkungssteuer<br />
bezahlen.<br />
Wird dagegen Nießbrauch eingeräumt, kann<br />
das Kind – solange der Vater lebt – Zinsen und<br />
Dividenden nicht behalten. Der schen kungssteuerrelevante<br />
Wert des Depots verringert sich<br />
dadurch je nach Rendite in den letzten Jahren<br />
und nach der statistischen Lebenserwartung<br />
des Vaters. Bei einem 60-Jährigen könnte so<br />
bei einer durchschnittlichen Jahresrendite des<br />
Depots von fünf Prozent ein Wert von rund<br />
1,12 Millionen Euro steuerfrei übertragen werden.<br />
Der Schenkungssteuerfreibetrag für ein<br />
Bankguthaben läge nur bei 400.000 Euro.<br />
Gilt das nur für große Vermögen?<br />
Jörg Barner: Nein, das rechnet sich auch für<br />
kleinere und mittlere Depots. Aber vor allem<br />
bei großen Vermögen sollte man frühzeitig<br />
darüber nachdenken. Je höher die statistische<br />
Lebenserwartung des Schenkers ist, desto<br />
mehr schmälert der Nießbrauch den Wert des<br />
Vermögens für die Steuer. Nach derzeitigem<br />
Recht ist eine Schenkung in dieser Form alle<br />
zehn Jahre möglich.<br />
KONTAKT<br />
TOP Vermögen AG<br />
Wiesenstr. 1<br />
37073 Göttingen<br />
Tel. 0551 270768-12<br />
team@topvermoegen.de<br />
www.topvermoegen.de